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Der schönste Erste Satz
in Literatur 05.11.2007 16:55von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
aus 'Der Zementgarten' von Ian McEwan
das ist nicht der erst, sondern der letzte Satz und schön ist er auch nicht.
Aber ich fand den Satz so genial, weil der Autor mit dem einen Satz, praktisch das ganze Buch zusammenfasst und auch noch ein Resümee zieht.
Der schönste Erste Satz
in Literatur 05.11.2007 17:11von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Der schönste Erste Satz
in Literatur 02.03.2008 12:20von Alcedo • Mitglied | 2.708 Beiträge | 2838 Punkte
aus "The Last Unicorn" von Peter S. Beagle
Das Einhorn lebte in einem fliederfarbenen Wald und sie lebte dort ganz alleine.
im Auftrag meiner Tochter
Alcedo
Der schönste Erste Satz
in Literatur 02.03.2008 13:02von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Ada oder das Verlangen - Aus den Annalen einer Familie
Vladimir Nabokov
Passt sicher auch zum Beitrag von Margot.
Wen es interessiert: Das Forum zum Buch findet Ihr unter www.nabokov.de
RE: Der schönste Erste Satz
in Literatur 22.03.2009 22:33von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Carlos Ruiz Zafón ... Das Spiel des Engels
Eines Nachts – sie war vier und schlief in der untersten Koje ihres Stockbettes – wachte Ruth Cole von leidenschaftlichem Stöhnen auf, das aus dem Schlafzimmer ihrer Eltern kam.
John Irving ... Witwe für ein Jahr
Ihr Empfinden glich einem Wintertag, einem Tag so still und schattenlos, als wäre soeben Neuschnee gefallen.
Marianne Fredriksson ... Hannas Töchter
Cannery Row ist mehr als nur eine Strasse, es ist die Gegend der Ölsardinen und Konservenbüchsen, ist ein Gestank und ein Gedicht, ein Knirschen und Knarren, ein Leuchten und Tönen, ist eine schlechte Angewohnheit, ein Traum.
John Steinbeck ... Die Strasse der Ölsardinen
Jeder Mensch wird mit einer besonderen Begabung geboren, und Eliza Sommers entdeckte frühzeitig, dass sie über deren zwei verfügte: einen guten Geruchssinn und ein gutes Gedächtnis.
Isabel Allende ... Fortunas Tochter
Wie soll ich ihn überhaupt nennen, damit es seine Frau niemals erfährt?
Benoîte Groult ... Salz auf unserer Haut
Ich erinnere mich noch genau an den Morgen, an dem mich mein Vater zum ersten Mal zum Friedhof der vergessenen Bücher mitnahm.
Carlos Ruiz Zafón ... Der Schatten des Windes
In meinem neunzigsten Jahr wollte ich mir zum Geburtstag eine liebestolle Nacht mit einem unschuldigen Mädchen schenken.
Gabriel García Márquez ... Erinnerung an meine traurigen Huren
An dem Tag, als Walter Van Brunt seinen rechten Fuss verlor, hatten ihn sporadisch Spukgestalten der Vergangenheit heimgesucht.
T.C. Boyle ... World’s End
So, doch womit soll man anfangen, mit welchen Worten?
Sascha Sokolow ... Die Schule der Dummen
Ich bin Max Schulz, unehelicher, wenn auch rein arischer Sohn der Minna Schulz... zur Zeit meiner Geburt Dienstmädchen im Hause des jüdischen Pelzhändlers Abramowitz.
Edgar Hilsenrath ... Der Nazi & der Friseur
Meinen ersten Hund mit blauen Augen sah ich, da war ich neun.
Michael Köhlmeier ... Abendland
Irgendwie nicht sehr produktiv, erste Sätze rauszusuchen. Der Bücherstapel auf meinem Nachttisch, den es (wieder) zu lesen gilt, nimmt langsam babylonische Ausmasse an.
RE: Der schönste Erste Satz
in Literatur 22.03.2009 22:57von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Im achtzehnten Jahrhundert lebte in Frankreich ein Mann, der zu den genialsten und abscheulichsten Gestalten dieser an genialen und abscheulichen Gestalten nicht armen Epoche zählte.
Patrick Süskind – Das Parfum
"Gib mir ein Rätsel auf", forderte Blaine.
"Leck mich", sagte Roland.
Stephen King - Glas
Ich habe meinen Vater nicht umgebracht, aber manchmal kam es mir vor, als hätte ich ihm nachgeholfen.
Ian McEwan - Der Zementgarten
Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.
Franz Kafka - Die Verwandlung
Das weisse Mädchen erschießen sie zuerst.
Toni Morrison - Paradies
Zum Tode verurteilt!
Seit fünf Wochen wohne ich mit diesem Gedanken zusammen, stets allein mit ihm, stets von seiner Gegenwart durchfroren, stets von seinem Gewicht niedergedrückt!
Victor Hugo – Der letzte Tag eines Verurteilten
Diese Frau, diese Mathilde, habe ich im ersten Herbst meines Emigrantenlebens in Berlin kennengelernt, in den frühen zwanziger Jahren zweier Zeitspannen, der dieses Jahrhunderts und der meines widerwärtigen Lebens.
Vladimir Nabokov – Der Späher
Lolita, Licht meines Lebens, Feuer meiner Lenden.
Vladimir Nabokov - Lolita
Erzähl das lieber keinem außer Gott.
Deine Mama würd sich umbringen.
Alice Walker – Die Farbe Lila
Vierundzwanzig braune Sklaven ruderten die prächtige Galeere, die den Prinzen Amgiad zu dem Palast des Kalifen bringen sollte.
Arthur Schnitzler – Traumnovelle
Seit ich, mit acht Jahren, meine bei einem Autounglück verloren habe, richtet sich mein Augenmerk auf anderer Leute Eltern.
Ian McEwan – Schwarze Hunde
Zwischen der Zeit davor und der Zeit danach lag ein grausamer Augenblick: ein Augenblick, der einfach war und kurz und der alles verwandelte, was gewesen war und was kommen sollte.
Mike Nicol – Seit Jahr und Tag
Am Anfang war der Tod, und auch am Ende fand er sich wieder ein.
Nicholas Evans – Der Pferdeflüsterer
Es war der Abend nach Weihnachten, und wir plauderten alle fröhlich über den Sturz von Nicolae Ceausescu.
Steve Tesich – Abspann
Es war ein heißer Tag Anfang Juli, als Cora Bender sich entschloss zu sterben.
Petra Hammesfahr – Die Sünderin
Am frühen Morgen des 26. Oktober 1980, auf einer Lichtung bei einem Wald in Ostfrankreich, fand ich den Leichnam eines älteren Amerikaners namens Patrick Delaney, der zusammengesunken an einem kleinen Denkmal aus Granit lehnte.
Jonathan Hull – Damals die Liebe
Er hatte uns seit Wochen nicht mehr belästigt, weder telefonisch noch durch persönliche Besuche, doch am neunundzwanzigsten Mai war Schluss damit.
Jonny Halberg – Über alle Ufer
Ihre Worte sind das einzig verbliebene Artefakt aus den Tagen vor ihrer Ankunft.
Jeff Talarigo – Die Perlentaucherin
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Schlafen; Tagesanbruch einer Nacht, Quelle des Flusses, schlafen;
zwei Tage, die gemeinsam leuchten im großen Nichts, zwei dunkle
Ströme, die gemeinsam endlich fließen; zwei Alles, wenn das etwas ist;
zwei Nichts, wenn Alles Nichts ...
Gern möchte ich dein Sterben schlafen!
Juan Ramón Jiménez
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Wenn einer alt geworden ist und das Seine getan hat,
steht es ihm zu, sich in der Stille mit dem Tode zu befreunden.
Nicht bedarf er der Menschen. Er kennt sie,
hat ihrer genug gesehen.
Wessen er bedarf ist Stille.
Hermann Hesse
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Platero ist klein, wuschelhaarig, sanft; so weich von
außen, daß man meinen könnte, er sei ganz aus Watte,
habe keine Knochen. Nur die Gagatspiegel seiner Augen
sind hart wie zwei Skarabäen aus schwarzem Kristall.
Aus Stahl ist er. Aus Stahl und Mondsilber zugleich.
Platero und ich - Platero J.R.Jiménez
Platero hatte eben am Brunnen im Hof zwei Eimer Wasser
samt Sternen getrunken und zockelte nun, zwischen den
hohen Sonnenblumen, gedankenverloren zum Stall zurück.
Ich erwartete ihn unter der Tür, lässig an die gekalkte Kante
gelehnt und umhüllt vom lauten Wohlgeruch der Heliotrope.
Eine große schwarze Wolke legte, gleich einer riesenhaften
Glucke, die ein Goldei legt, den Mond auf einen Hügel.
Platero und ich - Der Mond J.R.Jiménez
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In der Mitte eines Feldes, das von einem klaren Fluss
durchzogen wird, sah ich einen Käfig, dessen Gitter
von einer geschickten Hand gefertigt worden war.
In einer Ecke dieses Käfigs lag ein toter Vogel, in
einer anderen stand ein kleines Gefäß, in dem das
Wasser vertrocknet war, und ein Schälchen ohne
Körner. So stand ich, und Stille überkam mich.
Das Herz des Menschen - Khalil Gibran
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"Wenn wir gelegentlich beide am Heimweh nach den
Wolken leiden, nach blühenden Wiesen, den Winden
und frischer Luft in den Lungen, trösten wir uns, indem
wir weiterschwimmen, einfach weiter, über versunkene
Flotten hinweg, von Muscheln besetzte Schlachtschiffe,
über brennend vom Himmel gefallene, nun von Korallen
und Polypen gefiederte Langstreckenbomber, schweben
dahin über einen mit Kisten, Wrackteilen und Fässern
übersäten Grund, über korrodierende Container, gefüllt
mit allem, was an der Oberwelt jemals begehrt, umkämpft,
gepriesen oder verboten war, Nervengiften, nuklearen
Abfällen, Munition, Steinkohlen, Maschinen, Tretminen
oder Silber- und Goldbarren, für deren Verladung ganze
Völker ausgelöscht wurden. Dann läßt unsere Sehnsucht
nach."
"Drei Herzen ... Ich trage drei Herzen in meiner Brust,
was sage ich: in meinem Kopf!"
Damen + Herren unter Wasser - Christoph Ransmayr
Eine Bildgeschichte nach 7 Farbtafeln
von Manfred Wakolbinger
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alle Kalender verbieten
und zählen Stunden und Monden nur
nach der Blumenuhr,
nur nach der Blüte und Frucht.
Georg Büchner,
Leonce und Lena
Die Blumenuhr - Carl von Linné (1707-1778)
Wintergezeiten
In den Gärten des November, dieses braunen Monats voll milder
Kraft und feuchter Stille, voll Abendrot und Mondnachtblau, blüht
noch der Herbstflor des fernen Ostens. Rote Beerenschmucksträucher
leuchten aus erstem Schnee und letztem Blättergold. Dazwischen
schälen sich immergrüne Gehölze aus dem Wirrsal und würzen
Winterbehagen im ersten Nebel. [...]
Du kannst nie groß und wunderbar genug
vom Dasein denken
Himmel über den Himmeln voll kreisender, wandernder Feuer,
umschwungen von dunkel, lebenbergenden Trabanden, - was
wissen wir von diesem Sternenall? Und doch lassen unsere
Gedanken noch höherer, andersgearteter Wirklichkeit Raum,
darin das Sternall vielleicht nur mitwirkt wie verhülltes Gewebe
im Inneren eines Baumes - [...]
Ein Garten der Erinnerung - Leben und Wirken von Karl Foerster
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"Wenn du mit Zeit so vertraut wärst wie ich", sagte
der Hutmacher, "würdest du nicht davon sprechen
sie zu verschwenden. Es muß ihn heißen."
Alice im Wunderland - Lewis Carroll
"Wenn ich dreiundfünfzig Minuten übrig hätte",
sagte der kleine Prinz, "würde ich ganz
gemächlich zu einem Brunnen laufen."
Der Kleine Prinz - Antoine des Saint-Exupéry
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"Verflucht sei die dunkelgesichtige Uhr neben der Hecke
Die mich aufgeweckt hat.
Nutzlos sei ihr Kopf und ihr Zeiger
Und ihre beiden Seile und ihr Rad
Und ihre Gewichte, diese plump gestalteten Kugeln
Und ihre Stangen und ihre Hammer.
Und ihre Enten denken, es ist Tag
Und ihre rastlosen Mühlen.
Nutzlose Uhr, wie das verrückte Klicken
Eines betrunkenen Schusters, verflucht sei ihre Gestalt ...
Eines Kobolds Mühle, die die Nacht hindurch mahlt.
War ein Sattler oder Tunichtgut
Oder Dachdecker je unruhiger?
Kalte Zerstörung ereilte diesen Schrei,
Daß er mich hierher aus dem Himmel geführt hat!"
Dafydd ap Gwilym (walisischer Dichter/14. Jahrhundert)
schrieb vorstehenden Angriff auf die Glocken und Uhren.
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Jetzt hast Du, was mich selbstverständlich nicht stört, mein mich (u.a.)
bewegendes Zeit-(Natur-Mensch)-Thema (das vorstehende Gedicht gehört
beispielsweise seit Jahren dazu) unterbrochen, oliver64. Ich werde dazu später
noch einige Anregungen zum Nachdenken einstellen, falls das interessiert.
Schön, daß sich ansonsten wieder jemand in dieser Rubrik meldet, ich dachte
schon, ich wäre hier beständig alleine unterwegs.
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