#1

Tod eines Freundes

in Liebe und Leidenschaft 13.07.2007 08:44
von bipontina (gelöscht)
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Das schwarze Ufer - Lethe? - ist erreicht;
Fährmann flößt sein dunkles Boot
neuen Sternen, neuem Traum entgegen.
S e i n e Seele, die so keiner andern Seele gleicht,
schwingt sich auf in neues Rot,
hinauf zu süßen grünen Wegen,
die paradiesisch glühen.

Sein wehes Herz hat aufgehört zu schlagen,
sein volles Dasein - unerfüllt! -
ward ihm allein zur Qual.
Er hört sie nicht, all diese Klagen,
die Wünsche, die ihm ungestillt
in diesem leeren Jammertal
so bittre Tränen zugetragen,
so viele qualgefüllte Mühen.

Er ist nun da. Ist angekommen,
wo ihn das Leid nicht mehr beschwert.
Kein böses Wort trübt seinen Blick
in sanfte, jetzt nicht mehr gezählte Tage.
Was er mir gab, hat er genommen,
von seiner Fülle mir das Herz geleert,
laßt mir die Wunden nur zurück,
die er geschlagen.

Er ist daheim. Er geht durch seine Reben,
umhüllt mit Liebe seinen Schritt
hinein in's leuchtende Gefild
mit immerwährend vollem Geben.
Und läßt mit Tritt um ewgen, ewgen Tritt
weit hinter sich
mein bitteres Verzagen.
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#2

Tod eines Freundes

in Liebe und Leidenschaft 13.07.2007 15:05
von Albert Lau (gelöscht)
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Hallo bipontina,

das ist künstlerisch, keine Frage, aber auch irgendwie artifiziell. Und 400 Jahre zu alt. Und was dort authentisch klang, wirkt hier wie aufgebläht. Schwarze Ufer, dunkle Boote, Rot schwingt sich zu Grün herauf, das paradiesisch glüht? Da hört auch mein wehes Herz zu schlagen auf, weil ich mal wieder voll bin. Also voller qualgefüllter Mühen. Und so weiter. Zu pompös für meinen Geschmack. Wer nur genügend von dem Zeug gelesen hat und mit ein wenig Sprachtalent gesegnet ist, der betet das den ganzen Tag herunter, nur das der Quark nicht stärker wird. Das wusste auch schon Goethe. Dieser hier jedoch lässt mich mit Vers um ewgen, ewgen Vers weit hinter sich.

Bitte unterlasse doch auch die Weitung des Zeichenabstandes zum Zwecke der Betonung der Betonung. Das wirkt irgendwie blöd, das machen die Leser schon von selbst. Und die, die das nicht machen, die erreichst du damit auch nicht.

DGadE
Albert

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#3

Tod eines Freundes

in Liebe und Leidenschaft 13.07.2007 23:02
von bipontina (gelöscht)
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hallo, bin ich bei albert lau gelandet? ich dank Ihnen sehr für die Kritik! was die Weitung des Zeilenabstandes angeht: ich bin nicht sehr pc-erfahren, und spationierungen sind von mir gewollt. Dieses gedicht ist, wie alle meine Gedichte, ad hoc geschrieben und wenn es 400 Jahre zu alt ist - was tut es? In d e m Moment, in dem es geschrieben wurde, war es halt so empfunden. Es stecken mehr als 10 tropfen Blut drin und mehr als 2 Jahre Schmerz.
S i e haben ja meinen alten, toten freund nicht gekannt (leider). Metrik und Schwulst und Reim - d a s war mir in dem Moment egal. Kann man es dann nicht so stehenlassen?

lieben gruß von bipontina
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