Außendienst

Ein leiser Pfiff, ein Blinken dort –
Im Dunkeln rührt es sich.
Der Vorhang ist noch fest im Griff;
gelöscht gedämpftes Licht..

Ich stehe nah am Notausgang,
die Kamera parat.
Der Regisseur gab grünes Licht
und mir das Heft von ’Art’.

Im Flüsterkasten jetzt ein Ton;
ein zweiter Streicher folgt.
Die Ouvertüre spielt sich ein
zu ’Tristan und Isold’’.

Mit ersten Aktes zweitem Ton
zieht man den Vorhang hoch.
Das Publikum klatscht vehement;
sieht Bolte. Die ist tot.

Verwirrt schau ich auf das Program
und in der Bühne Licht.
Der Mann vom Eis zupft mich am Arm:
„Saal vier. Hier spielt es nicht.“

„Da ist noch eine Stunde Zeit,“
sagt er, „für einen Flip“,
und reicht mir zwinkernd einen Kelch
mit Sekt und Limoschnitz.

Ein schneller Blick, mein Handy summt;
dran ist der Regisseur:
„Hab’ mich verseh’n. Komm ins Büro!
Isold’ ist nur Malheur.“