Hallo roux,
Aussage schon klar, sag ich mal. Das Ich schimpft gehörig mit dem Du, dass es über sein Leiden, kultiviert dieses aber. Ganz schön doof das Du. Aber doch so menschlich.
Bei Sonetten, muss ich sagen, stört mich dieses Lappen ganzer Sätze in die Terzinen ziemlich, haben sie doch eine gewisse auch inhaltliche Strukturierung zur Funktion. Das wird durch solche Konstrukte, für mein Dafürhalten, völlig ausgehebelt. Da brauche ich dann auch kein Sonett zu schreiben bzw. meinem Gedicht rein äußerlich diese Form geben. Schön gereimt, wobei Du Dir auch sehr dankbare Kandidaten da ausgesucht hast, die sich hier stellenweise aber schön überschlagen.
Eher altmodisch gediegene Wörter wie Gram und Graus in einem Text zu lesen mir neueren verbalen Errungenschaften der Sprache wie "beschissen" und "verpissen" zu lesen, bringt immer mein kleines violettes Inkonsistenz-Lämpchen zum Flackern.
Der Text ist sehr launig und locker geschrieben, kommt aber für mich um einen Gehversuch auf Stelzen nicht so recht hinaus. Aber die erste Strophe gefällt mir als Auftakt richtig gut.
Ich lese gerade, dass das Gedicht eine zwackenhafte Stanze zur Selbstmotivierung werden sollte. In Ordnung. Das geht auf jedenfall als Anspruch in Ordnung.
Grüße,
GerateWohl