#1

Liebe im Park

in Gesellschaft 24.08.2007 18:44
von bipontina (gelöscht)
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Wir saßen im Park.
Unbefangen umschlangen wir uns
Schulter an Schulter, Liebe ist stark!,
wir beiden Alten. Im Lieben.
Was sollte Besinnlichkeit trüben?

Auf der gleichen, zwar langen Bank:
im Halbdunkel, Dämmern,
sich setzend: zwei. Dann fest umschlungen.
Verschlingend einander die Zungen,
verströmend Speichel von Lefzen,
mit Schmatzen, mit "Arrghhh" und mit Ächzen.
und mit- Fäusten-Hämmern.


Wir blickten uns an: In Schlafs Zimmer?
Nein! dort oben der Sterne Geflimmer,
des Baumes gründunkles Dach.
Und daneben: "Jetzt mach!" "Ja, ich mach!"

Augen kann man verschließen.
Abwenden. Doch:Wachs in den Ohren?
Sind wir Odysseus's ??
kein Wachs gegen Geschmatz, Geschlinge,
Ächzen, Gurgeln, röhrend Gesinge
(auch hörbar aus anderem Rund)...

"Ja Du" sagt mein' Liebste zu mir:
"san dös zwaa Hund?"
"Nein, " sag ich " Hundle machens diskret und fein,
dort, wo mans net so seht, ganz allein".

Ich denk mir, die Beiden, die wollten so handeln:
Einer ergründe des andern Mandeln,
die Zunge, den Steiß und den Rest.
Und beide ohn' jede Geduld brünstig gewest.
Handies hams zwar, ham aber koi Zimmer.
Drum machens den Park zum ...-Zimmer.

Solln wir uns vertreiben lassen, wir Alten?
Weil wir nur Händchen halten?
Wir sind schon diskret. Halten den Mund.
Schauen weg von sabbernden Lippen.
Lästern leise, ein Stups in die Rippen:
Komm heim, mein Lieb, in unserer Kammer
endet der Geilheit aller Jammer,
im Zimmer leben wir unserm Triebe:
der immerwährend blühenden Liebe.




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