Hm Bipontina (fühl Dich natürlich zuerst einmal gegrüßt),
Ich warte auf den nächsten Satz.
Ist da, ist dort ein Punkt?
Wird hier, wird da geprunkt
in dieser gnadenlosen Hatz?
Da bietet sich ein weites Feld,
ein rasches Klick, ein kleiner Trick -
ein prüfend kühler Finsterblick -
aus ist's. Es gibt nur kleines Geld.
Die Sätze ziehn an mir vorbei
als Hin und Her, als Auf und Ab,
wie halbgepeitsche Wellen.
Aus selbstgespeisten Quellen
trinkt satt sich Sprung, trinkt satt sich Trab.
Die Strophe wird zum Einheitsbrei.
ich frage mich einerseits, ob ich Dich wohl richtig verstehe, und andererseits, wieso hier noch keiner kommentiert hat (und drittens, ob nicht das eine mit dem anderen irgendwie zusammenhängen könnte
). Könnte dieses Werk an Kritiker gerichtet (und aus deren Blickwinkel geschrieben) sein, deren Hauptanliegen es ist, das Haar in der Suppe und die Mängel im Gedicht zu finden? Die ihre Kritik dazu missbrauchen, ihre bewundernswerte Fachkompetenz zur Schau zu stellen? Verstehen wollen sie das Werk nicht, sondern nur formal auseinandernehmen? Diesen Eindruck macht es zumindest auf mich. Und nach allem, was ich hier im Tümpel bisher gelesen habe (wobei ich gestehen muss, dass es noch nicht wahnsinnig viel ist), wird es zumindest den meisten Kommentatoren hier wohl auch nicht gerecht, oder? Ich denke gleichwohl, dass es davon genügend gibt, und finde, dass du das mit passenden Worten auf's Korn nimmst. Der Stropheneinteilung nach an ein Sonett erinnernd hast Du für mein Empfinden adäquate Abweichungen von dieser Form gewählt. (Ich kann mir den Verdacht nicht ganz verkneifen, dass Du damit vielleicht die evtl. Angesprochenen auf den Plan rufen wolltest?) Die Reduzierung der Silbenzahl wie die vielen Zäsuren geben dem Gedicht ein flottes Tempo, machen die Lust des Kritikers am "Zerfleddern" spürbar. Die Abweichungen im Reimschema (die Du bei Deinen Fähigkeiten ja locker hättest vermeiden können) sollen genau für das rein formale Analysieren Stoff bieten ?? Dass Du es eigentlich beherrschtest, zeigt das schöne Reimschema der Terzette. Gefällt mir, diese Form der Kritik an der Kritik!
Ich hoffe, ich habe Dich richtig verstanden und ich mich jetzt nicht völlig blamiert und Du gestattest mir - trotzdem - ein paar Hinweise? Müsste es nicht heißen "der Klick"? Der Reim "ab/Trab" ist nicht gerade astrein, könnte aber den gleichen Grund haben, wie oben ausgeführt. Gar nicht verständlich ist mir die zweite Zeile des letzten Terzetts: trinkender Sprung und Trab? Kannst Du mir hier helfen, was Du damit meinst?
Gern gelesen und - hoffentlich nicht zu falsch - kommentiert. Lieben Gruß
Schnurzelpurzel