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Weil du wartest
Wo warst du, als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
Wo warst du, als ich unter Asche begraben
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Du bist immer eigene Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Zweifler erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
Ich grabe mich heute auf eigene Weise
heraus aus dem Rest, niemand tut es für mich.
Und bleibt auch die Furcht, dass mein Wille zerbricht,
ich grabe doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wische ich Zwielicht und Staub vom Gesicht
und öffne die Augen.
Du wartest auf mich!
alte Version
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Du bist immer nur eigne Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Schwätzer erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße,
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich.
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht,
so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht
und öffne die Augen.
Du wartest auf mich!
Hi ninniach!
Formal wirkte dein Gedicht auf den ersten Blick sehr ansprechend auf mich. Man könnte es als modernes Sonett bezeichnen, denn statt des umarmenden Reimes hast du als Reimschema: abcd abcd efg egf gewählt, was mir jedenfalls mehr entgegenkommt, als ein Sonett mit beispielsweise kreuzgereimten Quartetten. Das Versmaß beträgt 11 und 12 Silben, alles – genau wie die männlichen und weiblichen Kadenzen - gleichmäßig alternierend. Doch beim Metrum sehe ich nicht durch, entweder ist es tatsächlich chaotisch, oder heute ist nicht mein analytischer Tag. Jedenfalls kam ich nur stolpernd durch deinen Text.
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim niederbrannte.
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Also inhaltlich besteht S1 aus Vorwürfen des lyrI’s ans Du, welches sich gewissermaßen aus dem Staub machte oder nicht erreichbar war, als das lyrI bis zum Hals im Dreck steckte. Bei Vers 1 dachte ich noch an das Aufflammen einer Liebe, wurde aber gleich eines Besseren belehrt, denn diese Flammen hier waren zerstörerisch und bedrohten das lyrI in extremster Weise. Es verlor sein Heim und geriet unter Schutt und Asche, was man dahingehend deuten könnte, dass es in jeder Hinsicht – eventuell auch finanziell – am Ende war, also nicht mehr stand, sondern unter den Trümmern begraben wurde. Da es sich um Fragen handelt, hätte ich am Ende auch ein Fragezeichen gesetzt und die beiden Fragesätze zu einem zusammengefasst, damit nicht zwei Fragezeichen das Bild dominieren. Die dreifache Erwähnung von „als“ innerhalb der ersten drei Verse fällt natürlich auf, einen Vorschlag, wie man das umgehen könnte, ohne die gesamte Konstruktion zu schmeißen, habe ich allerdings nicht.
Du bist immer nur eigne Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Schwätzer erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
Ja, also bei Vers 1 flog ich auf die Schnauze. Um mich keinen Peinlichkeiten auszusetzen – ich denke nur an das Ergebnis des gestrigen Tests zurück – verzichte ich mal auf eine metrische Analyse. Aber beim Reim kann ich schon meckern: „begannen/gegangen“ ist nicht gerade das Non plus ultra, wobei das bei einem Vortrag sicherlich weniger ins Gewicht fiele, weil der Höreindruck des ersten Verses des ersten Quartetts schon weiter zurückläge, als dass es noch groß Aufsehen erregte. Aber hier sieht man es natürlich.
Strophe 2 widmet sich inhaltlich voll und ganz dem Du bzw. dem zu, was lyrI über das Du denkt. Zusammenfassend könnte man meinen, dass es sich beim Du um einen Egoisten handelt, der nie Augen für andere Menschen gehabt hat, weil er sich niemals von sich selbst ab- und somit anderen zugewandt hatte. Außerdem schien das Du nie sonderlich erfolgreich gewesen zu sein, hielt aber dennoch große Stücke auf sich, auch wenn man hinter dem Rücken dieses Zeitgenossen munter schwatzte. Sonderlich sympathisch wirkt er nicht unbedingt auf mich.
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße,
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich.
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht,
Nun geht es recht deftig weiter. In meinen Augen passt der Begriff „Scheiße“ gar nicht zum Rest des Gedichtes, das wirkt wie ein Ausreißer. Zudem hört sich der „Scheiße/ leise“ - Reim auch nicht unbedingt toll an. Aber da könnte man fast Absicht vermuten, weil du jeweils die Reime der ersten Verse „versemmelst“. Gefallen muss mir das aber trotzdem nicht, oder?
Ok, lyrI weiß, dass es von außen keine Hilfe mehr zu erwarten hat und nimmt sich selbst an die Hand, gräbt sich aus dem Dreck, obwohl es Angst bzw. Selbstzweifel hat, dieser Anstrengung oder Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht
und öffne die Augen. Du wartest auf mich!
Also das letzte Terzett wirkt nun natürlich sehr unappetitlich, weil man die zuvor benannte „Scheiße“ nicht aus dem Hirn bekommt. Stellt man sich dann noch vor, wie das lyrI sachte in der Scheiße gräbt und sich danach zu allem Überfluss mit den Händen ins Gesicht fasst, um sich die Tränen und - als würde das nicht reichen - auch noch Blut wegzuwischen, möchte man fast kotzen. Ich bin wohl zu sensibel dafür.
Den letzten Vers verstehe ich nicht wirklich. Heißt das, dass das lyrI nur geträumt hat, vom Du im Stich gelassen worden zu sein, weil es die Augen öffnet? Oder hat es wieder Boden unter den Füßen erlangt und jetzt, wo es auf die Hilfe des Du’s nicht mehr angewiesen ist, erscheint eben dieses – so nach dem Motto: Löse mal deine Problemchen schön alleine, ich will nur die guten Zeiten mit dir verbringen? Oder hofft das naive lyrI tatsächlich darauf, dass dieser Saukerl, sobald es sich alleine aus dem Sumpf gezogen hat, wieder auftaucht? Pfff! Wenn man nach dem Titel des Gedichtes "Weil du wartest" geht, könnte man fast meinen, das lyrI kämpft sich nur aus dem Dreck, weil es doch noch hofft, den Kerl (ja, kann nur ein Kerl sein) zurückzugewinnen. Menno, in Strophe 2 steht doch, was das für ein Egoistenschwein ist, den würde ick abschießen. Dit regt mich uff! Nun ja, in den Terzetten findet sich dann auch der misslungenste „Reim“ von allen: „mich/mich“, das jeht so nich.
Ja, insgesamt gesehen ist es nicht unbedingt mein Fall, zumal es mir am Ende doch zu eklig wurde, so dass ich mich damit nicht so recht anfreunden kann.
Gruß, Maya
Formal wirkte dein Gedicht auf den ersten Blick sehr ansprechend auf mich. Man könnte es als modernes Sonett bezeichnen, denn statt des umarmenden Reimes hast du als Reimschema: abcd abcd efg egf gewählt, was mir jedenfalls mehr entgegenkommt, als ein Sonett mit beispielsweise kreuzgereimten Quartetten. Das Versmaß beträgt 11 und 12 Silben, alles – genau wie die männlichen und weiblichen Kadenzen - gleichmäßig alternierend. Doch beim Metrum sehe ich nicht durch, entweder ist es tatsächlich chaotisch, oder heute ist nicht mein analytischer Tag. Jedenfalls kam ich nur stolpernd durch deinen Text.
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim niederbrannte.
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Also inhaltlich besteht S1 aus Vorwürfen des lyrI’s ans Du, welches sich gewissermaßen aus dem Staub machte oder nicht erreichbar war, als das lyrI bis zum Hals im Dreck steckte. Bei Vers 1 dachte ich noch an das Aufflammen einer Liebe, wurde aber gleich eines Besseren belehrt, denn diese Flammen hier waren zerstörerisch und bedrohten das lyrI in extremster Weise. Es verlor sein Heim und geriet unter Schutt und Asche, was man dahingehend deuten könnte, dass es in jeder Hinsicht – eventuell auch finanziell – am Ende war, also nicht mehr stand, sondern unter den Trümmern begraben wurde. Da es sich um Fragen handelt, hätte ich am Ende auch ein Fragezeichen gesetzt und die beiden Fragesätze zu einem zusammengefasst, damit nicht zwei Fragezeichen das Bild dominieren. Die dreifache Erwähnung von „als“ innerhalb der ersten drei Verse fällt natürlich auf, einen Vorschlag, wie man das umgehen könnte, ohne die gesamte Konstruktion zu schmeißen, habe ich allerdings nicht.
Du bist immer nur eigne Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Schwätzer erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
Ja, also bei Vers 1 flog ich auf die Schnauze. Um mich keinen Peinlichkeiten auszusetzen – ich denke nur an das Ergebnis des gestrigen Tests zurück – verzichte ich mal auf eine metrische Analyse. Aber beim Reim kann ich schon meckern: „begannen/gegangen“ ist nicht gerade das Non plus ultra, wobei das bei einem Vortrag sicherlich weniger ins Gewicht fiele, weil der Höreindruck des ersten Verses des ersten Quartetts schon weiter zurückläge, als dass es noch groß Aufsehen erregte. Aber hier sieht man es natürlich.
Strophe 2 widmet sich inhaltlich voll und ganz dem Du bzw. dem zu, was lyrI über das Du denkt. Zusammenfassend könnte man meinen, dass es sich beim Du um einen Egoisten handelt, der nie Augen für andere Menschen gehabt hat, weil er sich niemals von sich selbst ab- und somit anderen zugewandt hatte. Außerdem schien das Du nie sonderlich erfolgreich gewesen zu sein, hielt aber dennoch große Stücke auf sich, auch wenn man hinter dem Rücken dieses Zeitgenossen munter schwatzte. Sonderlich sympathisch wirkt er nicht unbedingt auf mich.
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße,
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich.
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht,
Nun geht es recht deftig weiter. In meinen Augen passt der Begriff „Scheiße“ gar nicht zum Rest des Gedichtes, das wirkt wie ein Ausreißer. Zudem hört sich der „Scheiße/ leise“ - Reim auch nicht unbedingt toll an. Aber da könnte man fast Absicht vermuten, weil du jeweils die Reime der ersten Verse „versemmelst“. Gefallen muss mir das aber trotzdem nicht, oder?
Ok, lyrI weiß, dass es von außen keine Hilfe mehr zu erwarten hat und nimmt sich selbst an die Hand, gräbt sich aus dem Dreck, obwohl es Angst bzw. Selbstzweifel hat, dieser Anstrengung oder Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht
und öffne die Augen. Du wartest auf mich!
Also das letzte Terzett wirkt nun natürlich sehr unappetitlich, weil man die zuvor benannte „Scheiße“ nicht aus dem Hirn bekommt. Stellt man sich dann noch vor, wie das lyrI sachte in der Scheiße gräbt und sich danach zu allem Überfluss mit den Händen ins Gesicht fasst, um sich die Tränen und - als würde das nicht reichen - auch noch Blut wegzuwischen, möchte man fast kotzen. Ich bin wohl zu sensibel dafür.
Den letzten Vers verstehe ich nicht wirklich. Heißt das, dass das lyrI nur geträumt hat, vom Du im Stich gelassen worden zu sein, weil es die Augen öffnet? Oder hat es wieder Boden unter den Füßen erlangt und jetzt, wo es auf die Hilfe des Du’s nicht mehr angewiesen ist, erscheint eben dieses – so nach dem Motto: Löse mal deine Problemchen schön alleine, ich will nur die guten Zeiten mit dir verbringen? Oder hofft das naive lyrI tatsächlich darauf, dass dieser Saukerl, sobald es sich alleine aus dem Sumpf gezogen hat, wieder auftaucht? Pfff! Wenn man nach dem Titel des Gedichtes "Weil du wartest" geht, könnte man fast meinen, das lyrI kämpft sich nur aus dem Dreck, weil es doch noch hofft, den Kerl (ja, kann nur ein Kerl sein) zurückzugewinnen. Menno, in Strophe 2 steht doch, was das für ein Egoistenschwein ist, den würde ick abschießen. Dit regt mich uff! Nun ja, in den Terzetten findet sich dann auch der misslungenste „Reim“ von allen: „mich/mich“, das jeht so nich.
Ja, insgesamt gesehen ist es nicht unbedingt mein Fall, zumal es mir am Ende doch zu eklig wurde, so dass ich mich damit nicht so recht anfreunden kann.
Gruß, Maya
Das wirkte als ganz starkes Gedicht auf mich, bis ich in der 3. S auf das Ende von Z4 stieß:
O Gott, das arme Kind ist bis jetzt im Plumpsklo gefangen gewesen!Gräbt sich aber heut, maulwurfsgleich, nach oben (sofern es die Konsistenz des zu Durchgrabenden zuläßt!) und macht ein Gedicht draus.Vorher Dusche/Badewanne??
Näää, ...
Aber ich spendiere freiwillig wieder 10 Rollen Klopapier.
Schade um's Gedicht. Hätte - weniger fäkalisch - gut sein können.
bipontina
O Gott, das arme Kind ist bis jetzt im Plumpsklo gefangen gewesen!Gräbt sich aber heut, maulwurfsgleich, nach oben (sofern es die Konsistenz des zu Durchgrabenden zuläßt!) und macht ein Gedicht draus.Vorher Dusche/Badewanne??
Näää, ...
Aber ich spendiere freiwillig wieder 10 Rollen Klopapier.
Schade um's Gedicht. Hätte - weniger fäkalisch - gut sein können.
bipontina
Guten Abend, ninniach!
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
Du bist immer eigene Wege gegangen - würde mir besser gefallen!
xXxxXxxXxxXx
Das Wort 'Scheiße' zwar geläufig und passend, als emotionaler Ausdruck hinnehmbar, zerstört aber etwas das Gedicht.
(Es bieten sich einige, auch reimkonforme Möglichkeiten an,
auch das eigene Gleise legen, auch Schneise ... etc.)
Das zweimalige tun ist vermeidbar.
Die Elision muß nicht sein (hab) z.B.: Und habe auch Angst, ...)
Abermals eine Elision, die leicht vermeidbar wäre.
und schon wieder eine Elision, ein bißchen zu viel.
Trotz meiner Kritikpunkte gefällt es mir, gut sogar.
Ich weiß, es ist leicht, zu empfehlen, es noch ein wenig zu überarbeiten,
andernfalls wäre es schade darum, da ich es als gutes Gedicht sehe.
Mit Gruß
Joame
Zitat: |
Weil du wartest Wo warst du als Flammen zu lodern begannen und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte. Wo warst du als ich unter Asche begraben, den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand. |
xXxxXxxXxxXx
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Zitat: |
Du bist immer nur eigne Wege gegangen, |
Du bist immer eigene Wege gegangen - würde mir besser gefallen!
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Zitat: |
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße, ich muss es ja tun, niemand tut es für mich. |
Das Wort 'Scheiße' zwar geläufig und passend, als emotionaler Ausdruck hinnehmbar, zerstört aber etwas das Gedicht.
(Es bieten sich einige, auch reimkonforme Möglichkeiten an,
auch das eigene Gleise legen, auch Schneise ... etc.)
Zitat: |
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich. |
Das zweimalige tun ist vermeidbar.
Zitat: |
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht, |
Die Elision muß nicht sein (hab) z.B.: Und habe auch Angst, ...)
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so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise. |
Abermals eine Elision, die leicht vermeidbar wäre.
Zitat: |
Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht |
und schon wieder eine Elision, ein bißchen zu viel.
Trotz meiner Kritikpunkte gefällt es mir, gut sogar.
Ich weiß, es ist leicht, zu empfehlen, es noch ein wenig zu überarbeiten,
andernfalls wäre es schade darum, da ich es als gutes Gedicht sehe.
Mit Gruß
Joame
#5
von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
Weil du wartest
in Diverse 15.09.2007 07:21von Brotnic2um • Mitglied | 645 Beiträge | 645 Punkte
„Wo warst Du, als mein Heim nieder brannte?“ oder: „Wo warst Du als unser Heim nieder brannte?“
Bei „unser“ denke ich, LI und LD sind ein Paar und leben gemeinsam. Bei „mein“ denke ich das LI und LD schon getrennt waren – zumindest kein gleichberechtigtes Paar in gemeinsamen Haus –, bevor das Feuer alles verbrannte. Die in der ersten Strophe deutlich durchklingende vernichtende Kritik am LD, dass ein grenzenloser Egoist zu sein scheint, steht in der zweiten Strophe eine geradezu groteske Verherrlichung dieses Egoisten entgegen. Vergisst LD in S1 jedweden Mitgefühls und humaner Regung, so ist LD in S2 einer, der sich keinem Diktat beugt und seinen Weg geht. Allerdings auch über Leichen. Aber irgendwie mit Heldenpathos versehen.
S1 und S2 sind die zwei Seiten – wie These und Antithese – des LD. Nun geht’s im ersten Terzett sprachlich in die Schieflage, aber das LI erweist sich als arbeits- und strebsam. Erdverbunden – auch wenn dass durch die Scheiße im Text – jetzt auch nicht so prickelnd klingt. LI hofft durch diese Besinnung – ich nenn es mal noch so – Boden unter die Füße zu bekommen ohne dabei zu zerbrechen. Für mich ist das LI eigentlich schon gebrochen, aber dazu gleich. Ich hätte ein: ohne dabei komplett durchzudrehen erwartet.
In S4 nun ist die Ausgangslage wieder so wie in S1. Blut und Schweiß Begriffe machen mir die Sauce auch zu dick. Aber zurück zum LI. Das hat nun wie Meisterin Propper als blitzeblank gewienert und offensichtlich ihr Heim gerichtet. Dann macht es die Augen auf und sieht den größenwahnsinnigen aus S2 ganz offensichtlich in ihrer Heim(at) stehen. Das ist – für mich kein Zweifel – auch das LI. Wie ein Blick in den Spiegel. Schizophrenie oder ein Janusgesicht ist hier zu begutachten, oder anders gesagt es wird in S4 die Synthese aus LI und LD formuliert. Wenn es dem Kerl, der Frau oder sogar auch möglich – dem Land – gut geht, drehts durch und will ein Platz an der Sonne. Das geht schief und wir stecken im Schiet- Wenn es uns dann wieder gold geht, vergessen wir unsere Wurzeln und werden arrogant.
Inhaltlich mag ich es anders nicht lesen, da würde mir dann auch die Kartoffel im Halse stecken bleiben. Wenn dieses Janushafte intendiert ist, würde ich an der Sprache noch feilen und das Pathos entfernen. Wenn sogar Doitschland gemeint sein sollte, wegen Blut, Schweiß und Tränen, würde ich über die Fallhöhe nachdenken – das wäre mir zu grell.
Bei „unser“ denke ich, LI und LD sind ein Paar und leben gemeinsam. Bei „mein“ denke ich das LI und LD schon getrennt waren – zumindest kein gleichberechtigtes Paar in gemeinsamen Haus –, bevor das Feuer alles verbrannte. Die in der ersten Strophe deutlich durchklingende vernichtende Kritik am LD, dass ein grenzenloser Egoist zu sein scheint, steht in der zweiten Strophe eine geradezu groteske Verherrlichung dieses Egoisten entgegen. Vergisst LD in S1 jedweden Mitgefühls und humaner Regung, so ist LD in S2 einer, der sich keinem Diktat beugt und seinen Weg geht. Allerdings auch über Leichen. Aber irgendwie mit Heldenpathos versehen.
S1 und S2 sind die zwei Seiten – wie These und Antithese – des LD. Nun geht’s im ersten Terzett sprachlich in die Schieflage, aber das LI erweist sich als arbeits- und strebsam. Erdverbunden – auch wenn dass durch die Scheiße im Text – jetzt auch nicht so prickelnd klingt. LI hofft durch diese Besinnung – ich nenn es mal noch so – Boden unter die Füße zu bekommen ohne dabei zu zerbrechen. Für mich ist das LI eigentlich schon gebrochen, aber dazu gleich. Ich hätte ein: ohne dabei komplett durchzudrehen erwartet.
In S4 nun ist die Ausgangslage wieder so wie in S1. Blut und Schweiß Begriffe machen mir die Sauce auch zu dick. Aber zurück zum LI. Das hat nun wie Meisterin Propper als blitzeblank gewienert und offensichtlich ihr Heim gerichtet. Dann macht es die Augen auf und sieht den größenwahnsinnigen aus S2 ganz offensichtlich in ihrer Heim(at) stehen. Das ist – für mich kein Zweifel – auch das LI. Wie ein Blick in den Spiegel. Schizophrenie oder ein Janusgesicht ist hier zu begutachten, oder anders gesagt es wird in S4 die Synthese aus LI und LD formuliert. Wenn es dem Kerl, der Frau oder sogar auch möglich – dem Land – gut geht, drehts durch und will ein Platz an der Sonne. Das geht schief und wir stecken im Schiet- Wenn es uns dann wieder gold geht, vergessen wir unsere Wurzeln und werden arrogant.
Inhaltlich mag ich es anders nicht lesen, da würde mir dann auch die Kartoffel im Halse stecken bleiben. Wenn dieses Janushafte intendiert ist, würde ich an der Sprache noch feilen und das Pathos entfernen. Wenn sogar Doitschland gemeint sein sollte, wegen Blut, Schweiß und Tränen, würde ich über die Fallhöhe nachdenken – das wäre mir zu grell.
Liebe Simone,
die Sache mit den Exkrementen und der Gesichtwischerei empfinde ich auch als höchst widerlich, dieses Bild verlässt den Leser (leider) nicht so schnell wieder.
In der ersten Strophe erzählt LI anklagend, dass es sich auf LD einfach nicht verlassen kann, dass LD nie aufzutreiben ist, wenn Not am Manne ist.
In S2 wird dann erzählt, dass LD sich selbst nie untreu wird, sich selber nie verrät. Na ja, das macht LD ja auch lieber ununterbrochen mit LI, das verraten und im Stich lassen, ne?
Unverständlich wird es allerdings dann in den Terzetten.
Das erste wird von Fäkalien beherrscht, wobei LI grabend Angst hat, dass sein Willen zerbricht, aber nicht erwähnt wird, was LI denn nun genau will.
Im zweiten reibt LI sich dann mit schittigen Händen im blutigen, tränenverschmierten Gesicht rum (eine wirklich unästhetische Vorstellung), guckt hoch und oben lauert er/sie (LD) dann. Und nee, der/die packt bei den Ausgrabungsarbeiten nicht mit an. Der/die wartet bloß, reicht nicht mal ne Hand. Na ja, ist ja auch eine schmierige Sache, kann ich irgendwo verstehen.
Ich habe hier mal ein bisschen geixt, es hoppelt metrisch doch ganz schön, lässt sich einfach nicht glatt lesen. Joames geixte Betonungen der ersten Strophe kann ich nicht ganz folgen.
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
x X xx Xx x Xx xXx
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
X x Xx Xx x X Xx Xx
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
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den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
x X x x Xx x X X x X
Du bist immer nur eigne Wege gegangen,
x X Xx X Xx Xx x Xx
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
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Du warst über jeden der Schwätzer erhaben
x X Xx Xx x Xx xXx
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
x X x Xx x X x xXx
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße,
x X x x Xx xX xx Xx
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich.
x X x x X Xx X x x X
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht,
so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise.
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Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht
x X x x Xx x X x xX
und öffne die Augen.
x Xx x Xx
Du wartest auf mich!
x Xx x X
Liebe Grüße,
Sabine
die Sache mit den Exkrementen und der Gesichtwischerei empfinde ich auch als höchst widerlich, dieses Bild verlässt den Leser (leider) nicht so schnell wieder.
In der ersten Strophe erzählt LI anklagend, dass es sich auf LD einfach nicht verlassen kann, dass LD nie aufzutreiben ist, wenn Not am Manne ist.
In S2 wird dann erzählt, dass LD sich selbst nie untreu wird, sich selber nie verrät. Na ja, das macht LD ja auch lieber ununterbrochen mit LI, das verraten und im Stich lassen, ne?
Unverständlich wird es allerdings dann in den Terzetten.
Das erste wird von Fäkalien beherrscht, wobei LI grabend Angst hat, dass sein Willen zerbricht, aber nicht erwähnt wird, was LI denn nun genau will.
Im zweiten reibt LI sich dann mit schittigen Händen im blutigen, tränenverschmierten Gesicht rum (eine wirklich unästhetische Vorstellung), guckt hoch und oben lauert er/sie (LD) dann. Und nee, der/die packt bei den Ausgrabungsarbeiten nicht mit an. Der/die wartet bloß, reicht nicht mal ne Hand. Na ja, ist ja auch eine schmierige Sache, kann ich irgendwo verstehen.
Ich habe hier mal ein bisschen geixt, es hoppelt metrisch doch ganz schön, lässt sich einfach nicht glatt lesen. Joames geixte Betonungen der ersten Strophe kann ich nicht ganz folgen.
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
x X xx Xx x Xx xXx
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
X x Xx Xx x X Xx Xx
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
x X x x X Xx Xx xXx
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
x X x x Xx x X X x X
Du bist immer nur eigne Wege gegangen,
x X Xx X Xx Xx x Xx
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
x X x X x X x Xx x Xx
Du warst über jeden der Schwätzer erhaben
x X Xx Xx x Xx xXx
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
x X x Xx x X x xXx
So grab ich mich heute allein aus der Scheiße,
x X x x Xx xX xx Xx
ich muss es ja tun, niemand tut es für mich.
x X x x X Xx X x x X
Und hab ich auch Angst, dass mein Wille zerbricht,
so grab ich doch weiter, ganz sachte und leise.
x X x X Xx x Xx x Xx
Dann wisch ich mir Tränen und Blut vom Gesicht
x X x x Xx x X x xX
und öffne die Augen.
x Xx x Xx
Du wartest auf mich!
x Xx x X
Liebe Grüße,
Sabine
Das ist bei euch nun ganz anders angekommen, als es von mir gedacht war, was , denke ich daran liegt, dass ihr das Ganze für eine Liebesbeziehung haltet. Ist es aber nicht.
Das LI steckt irgendwie in sich selbst fest. In der ersten Strophe wird kein tatsächliches Geschehen beschrieben, sonder so eine Art Verlorensein in sich selbst. Und das wo warst du ist auch keine Anklage, oder wirkliche Frage an das LD, sondern das LI fragt sich selbst, wo warst du nur , bis jetzt.
Das LD kommt bei euch auch nicht gerade gut weg, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann.
Es macht sein Ding, geht seinen Weg, aber es ist nicht egoistisch. Es ist ja da für LI, gibt ihm etwas von seiner Stärke weiter, wenn es auch nicht aktiv an der Ausgrabung beteiligt ist. Aber manche Sachen muß man einfach selbst machen. Und das LI schöpft seine Kraft aus dem Wissen, dass LD da ist für ihn.
das mit dem Spiegel vom Brot fand ich ganz passend. es ist schon so ne Art Spiegel. sich durch den anderen finden, oder auch sich ein Stück weit in dem anderen finden.
Mit der Scheiße habt ihr recht, ist recht eklig, das Blut und die Tränen sind auch etwas dick aufgetragen. auch müssen die Terzette noch mal überarbeitet werden.
Aber das Ganze war so eine Art Sturzgeburt, es kam so auf die Welt wie es da steht. (ja, haut mich nur. aber Geduld ist nicht grad meine Stärke. und so müßt ihr euch mit meinem unfertigen Kram rumärgern)
x-technisch bin ich mit Joame einer Meinung, würde ich auch so sehen. Danke an der Stelle für die Verbesserungs Vorschläge. Ich werde mit Sicherheit einige einbauen.
Besten Dank an alle, für die Kommentare, verschiedenen Sichtweisen und Anregungen. ich werde auf jeden Fall noch mal ran müssen.
mit so viel Resonanz hätte ich hier wirklich nicht gerechnet, um so mehr freuts mich.
Grüße Simone
Das LI steckt irgendwie in sich selbst fest. In der ersten Strophe wird kein tatsächliches Geschehen beschrieben, sonder so eine Art Verlorensein in sich selbst. Und das wo warst du ist auch keine Anklage, oder wirkliche Frage an das LD, sondern das LI fragt sich selbst, wo warst du nur , bis jetzt.
Das LD kommt bei euch auch nicht gerade gut weg, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann.
Es macht sein Ding, geht seinen Weg, aber es ist nicht egoistisch. Es ist ja da für LI, gibt ihm etwas von seiner Stärke weiter, wenn es auch nicht aktiv an der Ausgrabung beteiligt ist. Aber manche Sachen muß man einfach selbst machen. Und das LI schöpft seine Kraft aus dem Wissen, dass LD da ist für ihn.
das mit dem Spiegel vom Brot fand ich ganz passend. es ist schon so ne Art Spiegel. sich durch den anderen finden, oder auch sich ein Stück weit in dem anderen finden.
Mit der Scheiße habt ihr recht, ist recht eklig, das Blut und die Tränen sind auch etwas dick aufgetragen. auch müssen die Terzette noch mal überarbeitet werden.
Aber das Ganze war so eine Art Sturzgeburt, es kam so auf die Welt wie es da steht. (ja, haut mich nur. aber Geduld ist nicht grad meine Stärke. und so müßt ihr euch mit meinem unfertigen Kram rumärgern)
x-technisch bin ich mit Joame einer Meinung, würde ich auch so sehen. Danke an der Stelle für die Verbesserungs Vorschläge. Ich werde mit Sicherheit einige einbauen.
Besten Dank an alle, für die Kommentare, verschiedenen Sichtweisen und Anregungen. ich werde auf jeden Fall noch mal ran müssen.
mit so viel Resonanz hätte ich hier wirklich nicht gerechnet, um so mehr freuts mich.
Grüße Simone
ich hätte hier einen Vorschlag, besser?
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Du bist immer eigene Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Zweifler erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
Ich grabe mich heute auf eigene Weise
heraus aus dem Rest, niemand tut es für mich.
Und bleibt auch die Furcht, dass mein Wille zerbricht,
ich grabe doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wische ich Zwielicht und Staub vom Gesicht
und öffne die Augen.
Du wartest auf mich!
Wo warst du als Flammen zu lodern begannen
und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte.
Wo warst du als ich unter Asche begraben,
den Weg aus den Trümmern allein nicht mehr fand.
Du bist immer eigene Wege gegangen,
auch wenn man dich zu oft im Leben verkannte.
Du warst über jeden der Zweifler erhaben
und hast dich niemals von dir selbst abgewandt.
Ich grabe mich heute auf eigene Weise
heraus aus dem Rest, niemand tut es für mich.
Und bleibt auch die Furcht, dass mein Wille zerbricht,
ich grabe doch weiter, ganz sachte und leise.
Dann wische ich Zwielicht und Staub vom Gesicht
und öffne die Augen.
Du wartest auf mich!
Zitat: |
x-technisch bin ich mit Joame einer Meinung, würde ich auch so sehen. |
Ich nicht, wobei ich zugegeben muss, kein Ass auf diesem Gebiet zu sein. Daher nehme ich mal einen Vers heraus, von dem es jetzt 3 verschiedene metrische Analysen gibt:
"und als dieses Feuer mein Heim nieder brannte"
1.)xXxxXxxXxxXx (Joame/ninniach)
2.)XxXxXxxXXxXx (roux)
3.)xXXxXxxXXxXx (Maya)
Warum betont Ihr (Joame und ninniach) "dieses" auf der 2. Silbe und "nieder" nicht auf der ersten? Niederbrannte schreibt man m.E. zusammen.
An Fassung 2 gefällt mir, dass du die unsägliche Sch... gekickt hast. Weniger überzeugt mich der gleiche Anfang in den Terzetten: "ich grabe", aber auch zuvor war da ja eine Doppelung vorhanden. Dass lyrI und Du hier ein und dieselbe Person darstellen, kommt für mich nicht deutlich zum Ausdruck. Darauf wäre ich nie und nimmer gekommen.
Gruß, Maya
#10
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Weil du wartest
in Diverse 17.09.2007 18:29von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi Maya
natürlich kann man die Zeilen unterschiedlich betonen. aber im Zusammenhang fügt sich das doch automatisch ein und es hört sich für meine Ohren richtig an. finde ich jedenfalls, aber ich bin auch kein Experte.
ja, die unsägliche Scheiße ist raus …
der gleiche Anfang in den Terzetten ist natürlich Geschmackssache. aber in den Quartetten beginnen ja auch die jeweils erste und dritte Zeile gleich. fand ich irgendwie passend.
das finde ich gut, denn es sind ja auch zwei Personen.
Danke und Gruß
Simone
natürlich kann man die Zeilen unterschiedlich betonen. aber im Zusammenhang fügt sich das doch automatisch ein und es hört sich für meine Ohren richtig an. finde ich jedenfalls, aber ich bin auch kein Experte.
ja, die unsägliche Scheiße ist raus …
der gleiche Anfang in den Terzetten ist natürlich Geschmackssache. aber in den Quartetten beginnen ja auch die jeweils erste und dritte Zeile gleich. fand ich irgendwie passend.
Zitat: |
Dass lyrI und Du hier ein und dieselbe Person darstellen, kommt für mich nicht deutlich zum Ausdruck. |
das finde ich gut, denn es sind ja auch zwei Personen.
Danke und Gruß
Simone
Ja, also mit dem Metrum verstehe ich das dennoch nicht, für mich fügt sich da nix automatisch ein, was aber auch an mir liegen könnte.
Dann agieren hier also doch zwei Protagonisten und nicht nur die zwei Seiten des lyrI's, ja? Denn so hatte ich deine Worte:
verstanden.
Wie dem auch sei, wenn es nun doch ein wirkliches Du im Text gibt, dann revidiere ich natürlich meinen letztgenannten Kritikpunkt wieder.
Dann agieren hier also doch zwei Protagonisten und nicht nur die zwei Seiten des lyrI's, ja? Denn so hatte ich deine Worte:
Zitat: |
Das LI steckt irgendwie in sich selbst fest. In der ersten Strophe wird kein tatsächliches Geschehen beschrieben, sonder so eine Art Verlorensein in sich selbst. Und das wo warst du ist auch keine Anklage, oder wirkliche Frage an das LD, sondern das LI fragt sich selbst, wo warst du nur , bis jetzt. |
verstanden.
Wie dem auch sei, wenn es nun doch ein wirkliches Du im Text gibt, dann revidiere ich natürlich meinen letztgenannten Kritikpunkt wieder.
hallo ninni
dieses werk ist mir sehr nahe gegangen und deswegen werde ich als neuling in diesem Forum mit diesem starten. dieses werk erscheint mir dann doch gereift formell, da ich denke das durchaus gewissenhaft gearbeitet wurde und ich bin mir nicht sicher, ob man das terzett auch so haette lassen koennen..tränen und blut , kampf und schmerz halt herzblut und anstrengung..ein wechselwirkung zwischen ich und du: wo warst du 2x in S1
du bist und du warst in S2 und du wartest in S4..es traegt sehr verstaerkende effekte durch die wiederholungen und man kommt nicht umhin, das was zunächst wie eine anklage daherkommt wechselt zu einer art erkennen, xXxxXxxXxxXx ich denke man könnte getrost so betonen, zwei betonte silben hintereinander, weiß ich nicht ob dies überhaupt geht. rein phonemisch nicht und ich denke auch im Sprachgebrauch nicht..
es gibt nur Xxx, Xx oder xX, xxX , alles andere liegt im Zwischen und regelt sich nach den betonungen der anderen Verszeilen, so koennte man dieses und nieder durchaus als zwei senkungen betrachten in einem gesamtkontext für sich alleine stehend werden sie immer Xx sein...die jeweils anfangszeile und 3.Zeile fast zu kreuzen Wo warst usw.. empfinde ich als gelungen..das gedicht ist hart und geht mir irgendwie nah..jedoch sehr gerne gelesen
LG basti
dieses werk ist mir sehr nahe gegangen und deswegen werde ich als neuling in diesem Forum mit diesem starten. dieses werk erscheint mir dann doch gereift formell, da ich denke das durchaus gewissenhaft gearbeitet wurde und ich bin mir nicht sicher, ob man das terzett auch so haette lassen koennen..tränen und blut , kampf und schmerz halt herzblut und anstrengung..ein wechselwirkung zwischen ich und du: wo warst du 2x in S1
du bist und du warst in S2 und du wartest in S4..es traegt sehr verstaerkende effekte durch die wiederholungen und man kommt nicht umhin, das was zunächst wie eine anklage daherkommt wechselt zu einer art erkennen, xXxxXxxXxxXx ich denke man könnte getrost so betonen, zwei betonte silben hintereinander, weiß ich nicht ob dies überhaupt geht. rein phonemisch nicht und ich denke auch im Sprachgebrauch nicht..
es gibt nur Xxx, Xx oder xX, xxX , alles andere liegt im Zwischen und regelt sich nach den betonungen der anderen Verszeilen, so koennte man dieses und nieder durchaus als zwei senkungen betrachten in einem gesamtkontext für sich alleine stehend werden sie immer Xx sein...die jeweils anfangszeile und 3.Zeile fast zu kreuzen Wo warst usw.. empfinde ich als gelungen..das gedicht ist hart und geht mir irgendwie nah..jedoch sehr gerne gelesen
LG basti
Natürlich kann sich jeder Autor die Betonung willkürlich selbst zurecht biegen, das hat dann nur absolut nichts mehr mit Metrik zu tun. Hier in diesem Gedicht stimmt das Metrum absolut nicht, es hoppelt, lässt sich von Außenstehenden nicht glatt und fließend lesen - und darum geht es.
Die Worte "dieses" und "nieder" werden beide immer auf der ersten Silbe betont, ganz gleich, wie manche Metrikkünstler es sich zurechtlegen möchten.
LG, roux
Die Worte "dieses" und "nieder" werden beide immer auf der ersten Silbe betont, ganz gleich, wie manche Metrikkünstler es sich zurechtlegen möchten.
LG, roux
Guten Abend, ninniach...
ich fang mal ganz vorsichtig an (normalerweise bin ich zu impulsiv) mit meinem Kommentar. Das Gedicht springt jemandem, der Gleiches oder Ähnliches durchlitten hat, sofort in's Auge. Zuerst wollt ich mich nicht melden, da Du aber die elegantere , sprich dezentere Form für die 3. Strophe übernommen hast....
Ich interpretiere Dein Gedicht als a) Frage, b) Erkenntnis c)Resignation und d) (letzte Zeile) als Drohung, Gewißheit oder Hoffnung.
Wenn die erste Strophe eine Frage ist (offensichtlich?), warum fehlen dann die Fragezeichen?"Wo warst Du.."?
In der letzten Strophe: wie wär es mit "Zweifel und Angst.." statt "Zwielicht und Staub"? Ich habe lange Zeit überlegt, was - übertragen - gemeint ist. Ich hoffe, einigermaßen dahintergekommen zu sein.
Als Titel ist das "Weil Du wartest" eigentlich schon zu mild, oder? Wie wäre es mit "Du wartest!".Je nun, m i r gefällt das Gedicht ausnehmend gut.
bipontina
Unverzeihlich bleibt die mangelhafte Interpunktion!
ich fang mal ganz vorsichtig an (normalerweise bin ich zu impulsiv) mit meinem Kommentar. Das Gedicht springt jemandem, der Gleiches oder Ähnliches durchlitten hat, sofort in's Auge. Zuerst wollt ich mich nicht melden, da Du aber die elegantere , sprich dezentere Form für die 3. Strophe übernommen hast....
Ich interpretiere Dein Gedicht als a) Frage, b) Erkenntnis c)Resignation und d) (letzte Zeile) als Drohung, Gewißheit oder Hoffnung.
Wenn die erste Strophe eine Frage ist (offensichtlich?), warum fehlen dann die Fragezeichen?"Wo warst Du.."?
In der letzten Strophe: wie wär es mit "Zweifel und Angst.." statt "Zwielicht und Staub"? Ich habe lange Zeit überlegt, was - übertragen - gemeint ist. Ich hoffe, einigermaßen dahintergekommen zu sein.
Als Titel ist das "Weil Du wartest" eigentlich schon zu mild, oder? Wie wäre es mit "Du wartest!".Je nun, m i r gefällt das Gedicht ausnehmend gut.
bipontina
Unverzeihlich bleibt die mangelhafte Interpunktion!
hallo roux.
wie auch immer, natuerlich gebe ich dir recht, wenn es als einzelnes wort da steht, dass steht ja ausser frage, doch im gesamtgefuege kommt etwas ganz anderes raus..
ich meine zwei wasserstoffatome und ein sauerstoffatom sind ja auch nur gase fuer sich alleine, zusammen macht dies aber einen ganz anderen sinn. Wasser.. willkuerlich zurechtbiegen, kann ich mir nicht vorstellen, dann schau dir die anderen stilmittel an die benutzt wurden und dann sage ich laut Zitat:
und ich denke, dass gewissenhaft gearbeitet wurde..
das in einer diskussion nachher jeder recht behalten will, hat wohl schon der kant erkannt..aber den autor eines eigenen werkes nicht anzuhoeren und alles als keine ahnung abzuhandeln finde ich ein wenig uebertrieben..denn wie ich schon sagte, wer andere stilmittel durchaus erkennbar gezielt einsetzt, wird sich auch ueber metrik und form gedanken gemacht haben..ansonsten haette der/o. diejenige ihr werk ja bewusst gar nicht durchgelesen und dies kann ich mir nicht vorstellen, so wie es da steht...das ist was ich denke und natuerlich kannst du doch anderer meinung sein. das ist fuer mich vollkommen i.o
liebe gruesse basti
wie auch immer, natuerlich gebe ich dir recht, wenn es als einzelnes wort da steht, dass steht ja ausser frage, doch im gesamtgefuege kommt etwas ganz anderes raus..
ich meine zwei wasserstoffatome und ein sauerstoffatom sind ja auch nur gase fuer sich alleine, zusammen macht dies aber einen ganz anderen sinn. Wasser.. willkuerlich zurechtbiegen, kann ich mir nicht vorstellen, dann schau dir die anderen stilmittel an die benutzt wurden und dann sage ich laut Zitat:
und ich denke, dass gewissenhaft gearbeitet wurde..
das in einer diskussion nachher jeder recht behalten will, hat wohl schon der kant erkannt..aber den autor eines eigenen werkes nicht anzuhoeren und alles als keine ahnung abzuhandeln finde ich ein wenig uebertrieben..denn wie ich schon sagte, wer andere stilmittel durchaus erkennbar gezielt einsetzt, wird sich auch ueber metrik und form gedanken gemacht haben..ansonsten haette der/o. diejenige ihr werk ja bewusst gar nicht durchgelesen und dies kann ich mir nicht vorstellen, so wie es da steht...das ist was ich denke und natuerlich kannst du doch anderer meinung sein. das ist fuer mich vollkommen i.o
liebe gruesse basti
#17
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Weil du wartest
in Diverse 18.09.2007 14:13von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi basti
ja, kann man so sicher auch stehen lassen. aber Zwielicht und Staub scheinen mir besser zu passen. es wischt die Dunkelheit und die Vergangenheit weg.
ich hab keine Ahnung ob das richtig ist, aber es klingt (für mich) richtig. schön, dass du das auch so siehst, dann sind wir schon drei. wir können ja irgendwann abstimmen.
freut mich, dass es dich insgesamt anspricht
und besten Dank für deinen Kommentar
Gruß Simone
Hi Sabine
wenn es irgendwo hoppelt, bin ich der Letzte, der es nicht ändern möchte/würde. aber wenn ich es lese hoppelt nun mal nichts.
Gruß Simone
Zitat: |
und ich bin mir nicht sicher, ob man das terzett auch so haette lassen koennen..tränen und blut , kampf und schmerz halt herzblut und anstrengung |
ja, kann man so sicher auch stehen lassen. aber Zwielicht und Staub scheinen mir besser zu passen. es wischt die Dunkelheit und die Vergangenheit weg.
Zitat: |
xXxxXxxXxxXx ich denke man könnte getrost so betonen, zwei betonte silben hintereinander, weiß ich nicht ob dies überhaupt geht. rein phonemisch nicht und ich denke auch im Sprachgebrauch nicht.. |
ich hab keine Ahnung ob das richtig ist, aber es klingt (für mich) richtig. schön, dass du das auch so siehst, dann sind wir schon drei. wir können ja irgendwann abstimmen.
freut mich, dass es dich insgesamt anspricht
und besten Dank für deinen Kommentar
Gruß Simone
Hi Sabine
wenn es irgendwo hoppelt, bin ich der Letzte, der es nicht ändern möchte/würde. aber wenn ich es lese hoppelt nun mal nichts.
Gruß Simone
Gutes Gedicht. Die erste Version mit der Scheiße war scheiße und wurde durch konstruktive Textarbeit dir auch als solche erkennbar gemacht. Du hast daraufhin nachgelegt und ein in sich stimmiges, rundes, gefälliges Werk daraus gemacht. Für mich klingt es eindeutig nach einer Auseinandersetzung mit sich selbst und das hat etwas. Mir gefällt es und es las sich mir auch ganz rund, keine Ahnung, ob da überhaupt noch Dissens besteht.
#19
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Weil du wartest
in Diverse 19.09.2007 13:02von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte
Hi nizza
in der Tat, das war sie.
freut mich, dass es jetzt besser rüber kommt.
ja, das ist es wohl auch. so eine Art Selbstfindungsprozeß.
nun, ich hab auch keine Ahnung, aber für mein Sprachverständnis ist es rund und ich denke ich lass es jetzt so.
Besten Dank
Gruß Simone
Zitat: |
Die erste Version mit der Scheiße war scheiße |
in der Tat, das war sie.
freut mich, dass es jetzt besser rüber kommt.
Zitat: |
Für mich klingt es eindeutig nach einer Auseinandersetzung mit sich selbst |
ja, das ist es wohl auch. so eine Art Selbstfindungsprozeß.
Zitat: |
Mir gefällt es und es las sich mir auch ganz rund, keine Ahnung, ob da überhaupt noch Dissens besteht. |
nun, ich hab auch keine Ahnung, aber für mein Sprachverständnis ist es rund und ich denke ich lass es jetzt so.
Besten Dank
Gruß Simone
Manchmal steht man auf der berüchtigten Leitung, jedenfalls erging es mir hier so. Ob ich will oder nicht, hier muss ich mich der Mehrheit und auch die von mir mit einer Hebung versehenen Silben beugen, denn die Alternationsregel besagt ja, dass innerhalb eines Wortes zwischen zwei betonten Silben mindestens eine unbetonte Silbe stehen muss und nicht - wie ich es kennzeichnete - zwei betonte Silben direkt aufeinander folgen. Ick Depp! Das Lustige oder wohl doch eher Unheimliche daran ist, dass ich das schon mal wusste. Jedenfalls drückt die Alternationsregel meine Hebungen platt:
3.)xXXxXxxXXxXx (Maya)
-> xXxxXxxXxxXx, so dass ich mit euch
-> xXxxXxxXxxXx (Joame/ninniach)
übereinstimme. Haha!
3.)xXXxXxxXXxXx (Maya)
-> xXxxXxxXxxXx, so dass ich mit euch
-> xXxxXxxXxxXx (Joame/ninniach)
übereinstimme. Haha!
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