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Einfach so
Wenn du den Kühlschrank schließt,
fragst du dich nicht,
wohin das Licht verschwindet,
was es dort im kalten Dunkel fühlt.
Und doch vertraust du auf den Widerschein,
sobald die Tür sich öffnet.
Bleibt die Erleuchtung jedoch aus,
bleibt sie halt aus.
Das ist nun auch kein Ding,
gelegentlich die Birne auszuwechseln.
Doch schließe diese Tür beizeiten,
es taut sonst ab.
Wenn du den Kühlschrank schließt,
fragst du dich nicht,
wohin das Licht verschwindet,
was es dort im kalten Dunkel fühlt.
Und doch vertraust du auf den Widerschein,
sobald die Tür sich öffnet.
Bleibt die Erleuchtung jedoch aus,
bleibt sie halt aus.
Das ist nun auch kein Ding,
gelegentlich die Birne auszuwechseln.
Doch schließe diese Tür beizeiten,
es taut sonst ab.
#2
von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Einfach so
in Philosophisches und Grübeleien 22.10.2007 16:08von Joame Plebis • | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte
Liebe nina!
Einfach scheint es zu sein, doch auch Kinder müssen lernen, die Mechanik des Kühlschranklichtes etwas zu verstehen, nämlich, daß es beim Schließen der Tür durch einen Schalter ausgeschaltet wird.
Wohin das Licht verschwindet, wenn überhaupt, darauf kann ich eine Antwort geben:
Licht verschwindet nie! Es liegt bloß an uns, es nicht mehr sehen zu können.
Die Tür beizeiten zu schließen, da es ansonsten taut, ist eine Weisheit, die sich auf viele Gebiete umlegen läßt.
Ein kurzer Gedanke von Dir, der nicht zu verachten ist, nur als Gedicht würde ich es nicht bezeichnen, doch das macht ja nichts.
Freundlichen Gruß!
Joame
Einfach scheint es zu sein, doch auch Kinder müssen lernen, die Mechanik des Kühlschranklichtes etwas zu verstehen, nämlich, daß es beim Schließen der Tür durch einen Schalter ausgeschaltet wird.
Wohin das Licht verschwindet, wenn überhaupt, darauf kann ich eine Antwort geben:
Licht verschwindet nie! Es liegt bloß an uns, es nicht mehr sehen zu können.
Die Tür beizeiten zu schließen, da es ansonsten taut, ist eine Weisheit, die sich auf viele Gebiete umlegen läßt.
Ein kurzer Gedanke von Dir, der nicht zu verachten ist, nur als Gedicht würde ich es nicht bezeichnen, doch das macht ja nichts.
Freundlichen Gruß!
Joame
Lieber Joame,
danke für deine Beschäftigung mit diesem (?) wie immer du es nennen würdest.
Deine Antwort hinsichtlich des Lichts befriedigt mich nicht. Du sagst, es verschwindet nie nicht, das Licht, nur sehen kann man es nicht. Liegt das an der geschlossenen Kühlschranktür?
Beste Grüße
nizza
danke für deine Beschäftigung mit diesem (?) wie immer du es nennen würdest.
Deine Antwort hinsichtlich des Lichts befriedigt mich nicht. Du sagst, es verschwindet nie nicht, das Licht, nur sehen kann man es nicht. Liegt das an der geschlossenen Kühlschranktür?
Beste Grüße
nizza
#4
von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Einfach so
in Philosophisches und Grübeleien 02.11.2007 09:43von Margot • Mitglied | 3.054 Beiträge | 3055 Punkte
Hi nizza
So recht steige ich nicht hinter diese Kühlschrankmetapher. Ich hab den Text jetzt schon mehrmals gelesen und immer, wenn ich denke, jetzt habe ich den Faden, entgleitet er mir wieder.
Es erinnert mich ein wenig an die Geschichten in der Bibel, und vielleicht brauche ich auch bloss einen kleinen Hinweis, damit sich der Aha-Effekt einstellt.
Vielleicht soviel dazu. Über Dinge, die wir als selbstverständlich annehmen, machen wir uns keine grossen Gedanken, weil sie ja immer da sind. Erst, wenn sie nicht mehr „funktionieren“, fragen wir uns, ob wir sie nicht mehr hätten schätzen müssen. In der heutigen Gesellschaft werden sie danach dann einfach ausgetauscht. Man kann das jetzt auf viele Dinge projizieren ... ich tu’s – wie könnte es anders sein – natürlich auf die Liebe. Aber eben, das ist bloss eine Spur.
Anyway. Keine grossartige Kritik, aber es bringt mich zum Nachdenken und das ist ja auch schon mal was.
syk
Margot
So recht steige ich nicht hinter diese Kühlschrankmetapher. Ich hab den Text jetzt schon mehrmals gelesen und immer, wenn ich denke, jetzt habe ich den Faden, entgleitet er mir wieder.
Es erinnert mich ein wenig an die Geschichten in der Bibel, und vielleicht brauche ich auch bloss einen kleinen Hinweis, damit sich der Aha-Effekt einstellt.
Vielleicht soviel dazu. Über Dinge, die wir als selbstverständlich annehmen, machen wir uns keine grossen Gedanken, weil sie ja immer da sind. Erst, wenn sie nicht mehr „funktionieren“, fragen wir uns, ob wir sie nicht mehr hätten schätzen müssen. In der heutigen Gesellschaft werden sie danach dann einfach ausgetauscht. Man kann das jetzt auf viele Dinge projizieren ... ich tu’s – wie könnte es anders sein – natürlich auf die Liebe. Aber eben, das ist bloss eine Spur.
Anyway. Keine grossartige Kritik, aber es bringt mich zum Nachdenken und das ist ja auch schon mal was.
syk
Margot
Sorry Modministration,
hier stand was, was hier gar nicht her sollte *lach*
Ich hab nur 'Margot' gelesen und mich im Thread vertan. Kann gelöscht werden.
Danke und Grüße
U.
hier stand was, was hier gar nicht her sollte *lach*
Ich hab nur 'Margot' gelesen und mich im Thread vertan. Kann gelöscht werden.
Danke und Grüße
U.
Hallo Margot,
vielen Dank für deinen Kommentar. Leider kann ich dem Kühlschrank deiner Fragen nicht das Lichtlein der Erleuchtung sein, will sagen: Es ist kein konkretes Bild, das mir vorschwebte, sondern tatsächlich nur diese allgemeine Überlegung, welche du da ebenfalls anstelltest.
Allerdings bin ich zwiespältig und ebenso der Ansicht, dass man Tote auch ruhen lassen sollte, dass auch und gerade in der Vergänglichkeit ein Reiz besteht. Insofern würde ich mich selbst und auch andere immer wieder auffordern wollen, ins Nüchterne zurückzukehren, die Birne auszuwechseln und den Kühlschrank zu schließen. Er taut sonst ab, das Mysterium verschwindet. Ergo: Nachdenken, ja. Grübeln, nein.
Smack
M.
vielen Dank für deinen Kommentar. Leider kann ich dem Kühlschrank deiner Fragen nicht das Lichtlein der Erleuchtung sein, will sagen: Es ist kein konkretes Bild, das mir vorschwebte, sondern tatsächlich nur diese allgemeine Überlegung, welche du da ebenfalls anstelltest.
Allerdings bin ich zwiespältig und ebenso der Ansicht, dass man Tote auch ruhen lassen sollte, dass auch und gerade in der Vergänglichkeit ein Reiz besteht. Insofern würde ich mich selbst und auch andere immer wieder auffordern wollen, ins Nüchterne zurückzukehren, die Birne auszuwechseln und den Kühlschrank zu schließen. Er taut sonst ab, das Mysterium verschwindet. Ergo: Nachdenken, ja. Grübeln, nein.
Smack
M.
Hi nizza,
alsdann, S1 finde ich interessant, die Überlegung, ob die Welt hinter der Tür noch so bleibt, wie man sie kennt, wenn diese geschlossen wird. Das finde ich, ist eine klasse Idee, könnte Ausgangspunkt für die tollsten Überlegungen sein, und wurde sehr wahrscheinlich auch schon in der Art verwendet (kenne zwar kein Bsp., habe aber selbst schon an die verschiedensten Szenarien gedacht, bspw. an Menschen, die bei meinem Verlassen eines Raumes zu Monstern oder Verschwörern mutieren, sobald ich wieder eintrete ganz "normal" tun)
Also woher das Vertrauen?
Wenn es dann tatsächlich mal anders kommt, wird schnell repariert. OK. Mehr passiert halt nicht.
Interessanter fände ich zwar einen Kühlschrank voller krakelender Ausserirdischer anstelle von nur nicht-Licht, aber man kann nicht alles haben. Da schlägt S2 dann mit dem Ratschlag zu Buche, die Türe schnell wieder zu schließen, weil der Schrank abtauen könne. Ja, so ist das, mehr passiert halt nicht. Einfach so.
Nu gut. Warum als Gedicht? Auch egal.
Ich kann mit S2 wenig anfangen, ganz einfach weils nun mal so ist, und das wird mir ja bereits im Titel gesagt.
Ich habe ja auch kein Anrecht auf eine Phantasygeschichte, die ich mir nach S1 wirklich gewünscht hätte, mopsen tue ich mich deshalb nicht, aber trollen.
Gruß
Ulrich
alsdann, S1 finde ich interessant, die Überlegung, ob die Welt hinter der Tür noch so bleibt, wie man sie kennt, wenn diese geschlossen wird. Das finde ich, ist eine klasse Idee, könnte Ausgangspunkt für die tollsten Überlegungen sein, und wurde sehr wahrscheinlich auch schon in der Art verwendet (kenne zwar kein Bsp., habe aber selbst schon an die verschiedensten Szenarien gedacht, bspw. an Menschen, die bei meinem Verlassen eines Raumes zu Monstern oder Verschwörern mutieren, sobald ich wieder eintrete ganz "normal" tun)
Also woher das Vertrauen?
Wenn es dann tatsächlich mal anders kommt, wird schnell repariert. OK. Mehr passiert halt nicht.
Interessanter fände ich zwar einen Kühlschrank voller krakelender Ausserirdischer anstelle von nur nicht-Licht, aber man kann nicht alles haben. Da schlägt S2 dann mit dem Ratschlag zu Buche, die Türe schnell wieder zu schließen, weil der Schrank abtauen könne. Ja, so ist das, mehr passiert halt nicht. Einfach so.
Nu gut. Warum als Gedicht? Auch egal.
Ich kann mit S2 wenig anfangen, ganz einfach weils nun mal so ist, und das wird mir ja bereits im Titel gesagt.
Ich habe ja auch kein Anrecht auf eine Phantasygeschichte, die ich mir nach S1 wirklich gewünscht hätte, mopsen tue ich mich deshalb nicht, aber trollen.
Gruß
Ulrich
Hi nizza,
Dein Gedicht appelliert auch an meinem reinen und kühlen Denken. Mir schwebt da Platons Höhlengleichnis vor, krieg’s aber nicht ganz zusammen – vielleicht weil es hier Kopf steht... Demjenigen, der die Kühlschranktür öffnet(quasi der „Höhlenbewohner“), eröffnet sich mittels des angehenden Lämpchens jedes Mal das selbe Bild. Er verlässt sich darauf, stellt keine Fragen, was da vor sich geht, wenn die Tür zu ist. Dann wäre es nämlich stockdunkel. Dieses Dunkel ist die Welt, unabhängig vom Betrachter („Ideenwelt“) und somit kaum denkbar. Ein unerträglicher Zustand für den „Höhlenmenschen“. Daher sieht er sich gezwungen, ein neues Licht anzuknipsen, das seinen geordneten Vorstellungen wieder Umriss verleiht. Die Tür offen zu lassen würde das erstarrte Denken zum Schmelzen bringen. Das schwebt mir vor, wenn ich lese.
Gruß
Rabekin
Dein Gedicht appelliert auch an meinem reinen und kühlen Denken. Mir schwebt da Platons Höhlengleichnis vor, krieg’s aber nicht ganz zusammen – vielleicht weil es hier Kopf steht... Demjenigen, der die Kühlschranktür öffnet(quasi der „Höhlenbewohner“), eröffnet sich mittels des angehenden Lämpchens jedes Mal das selbe Bild. Er verlässt sich darauf, stellt keine Fragen, was da vor sich geht, wenn die Tür zu ist. Dann wäre es nämlich stockdunkel. Dieses Dunkel ist die Welt, unabhängig vom Betrachter („Ideenwelt“) und somit kaum denkbar. Ein unerträglicher Zustand für den „Höhlenmenschen“. Daher sieht er sich gezwungen, ein neues Licht anzuknipsen, das seinen geordneten Vorstellungen wieder Umriss verleiht. Die Tür offen zu lassen würde das erstarrte Denken zum Schmelzen bringen. Das schwebt mir vor, wenn ich lese.
Gruß
Rabekin
Das Licht im Kühlschrank ist keine Metapher, meine Damen und Herren. Jeder Neandertaler, der mehr als zwei Donnerstage im Mittleren Westen lebt, gewöhnt sich daran, dass das Licht im Kühlschrank angeht, wenn er die Tür aufmacht. Und jeder zweite Neandertaler weiß, dass, wenn einer den Schrank nicht wieder schließt, weil er von Fantasy-Monstern faselt, die da erscheinen könnten, die Stromrechnung explodiert und das Bier warm wird. Also immer dran denken: Macht den Fernseher aus, Leute, es zieht.
bei uns ist seit Monaten die Birne kaputt und kein Licht im Kühlschrank. Trotzdem findet man alles und es macht eigentlich keinen Unterschied.
Die Diskussion erinnert mich an die Frage, ob ein Baum, der im tiefen Wald umfällt, auch ein Geräusch von sich gibt, wenn niemand und nichts da ist, der/das es hören könnte.
Manchmal frage ich mich auch, ob die Welt nicht vielleicht nur aus meinem Blickwinkel besteht. Alles, was ich sehen kann, ist da, aber was ich nicht sehe, existiert gar nicht. So baut sich immer eine Blase um mich auf und der Rest ist nur Fiktion.
Ich meine, wer beweist mir das Gegenteil?
Das Thema des Werkes ist ausgelutscht und zu oft thematisiert worden.
Gruß, Fabian
Die Diskussion erinnert mich an die Frage, ob ein Baum, der im tiefen Wald umfällt, auch ein Geräusch von sich gibt, wenn niemand und nichts da ist, der/das es hören könnte.
Manchmal frage ich mich auch, ob die Welt nicht vielleicht nur aus meinem Blickwinkel besteht. Alles, was ich sehen kann, ist da, aber was ich nicht sehe, existiert gar nicht. So baut sich immer eine Blase um mich auf und der Rest ist nur Fiktion.
Ich meine, wer beweist mir das Gegenteil?
Das Thema des Werkes ist ausgelutscht und zu oft thematisiert worden.
Gruß, Fabian
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