Besten Dank für die Antwort. Zuerst möchte ich auf die Anmerkungen antworten:
1) "wähne im Herbste dich" würde bedeuten, dass sich der baum im herbst nun befindet. zu beginn der strophe habe ich aber die bäume in der mehrzahl, das gäbe also eine kleine unstimmigkeit. vielleicht: "wähnet im herbste euch"? aber das geht an der bedeutung, die ich ursprünglich damit ausdrücken wollte, vorbei. ich wollte sagen, dass ich gemerkt habe, dass es herbst (vielleicht auch für mich), aber auf jeden fall in der natur ist.
2)Nebel statt Wolken: dem habe ich nichts entgegenzusetzen, freue mich über den vorschlag.
3)"ich will krallen" passt ins metrum und zum inhalt. welche formulierung nun verwendet wird, hängt vom geschmack des autors ab. die ursprüngliche formulierung drückt vielleicht mit diesem doppelten ICH deutlicher aus, dass sich das lyr.Ich - im gegensatz zu den tropfen/ blättern/ tränen festkrallt. doch auch deine formulierung gefiel mir auf den ersten blick. es wird schwer, sich zu entscheiden.
4) falsche hebel: das klingt ziemlich technisch, meine meinung. setzte ich diese wendung ein, ginge der reim leider verloren.
5) bleichend statt kreischend: hier verhält es sich ebenso wie bei punkt 3, reine geschmackssache.
6) "in diesen beiden dekaden" impliziert, dass es noch mehr decaden gab/ gibt, die das lyr.Ich gelebt hat. die ursprüngliche formulierung will darauf hinaus, dass es eben nur diese zwei decaden gab. je nach wortwendung entsteht ein anderer sinnzusammenhang. auch passt die dein vorshlag nicht ins metrum.
7) schloh: du kennst sicher den ausdruck schlohweiß, davon habe ich schloh abgeleitet, das wort steht nicht im duden, wird dennoch - selten zwar - benutzt.
vielen dank für kommentare und anmerkungen, es ist sehr schön u interessant, zu erfahren, was andere über eigene kreationen denken.