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Schweigegeld
Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen
und an der nächsten Kreuzung links zu gehn;
hältst du zu früh, wirst du den Zug verpassen,
sitzt du verkehrt, musst du nach rückwärts sehn.
Ich ging durch Täler, weil die Hitze brannte,
doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir;
lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte
und blieb doch stets ein Stückchen hinter dir.
Ein falscher Schritt zur Zeit trieb zarte Blüten
und trotz der Stille schwang die Melodie,
jedoch mit Fesseln kann man nichts vergüten
und mit dem Zweifel starb die Poesie.
Nun sind die Äcker wieder brache Felder -
selbst unsre Rosen schneiden wir zurück -,
wir streiten noch um lose Schweigegelder
und meucheln so das letzte bisschen Glück.
© Margot S. Baumann
Guten Tag, MARGOT!
Alleine die bewußte Großschreibung des Namens könnte eine knapp bemessene Reaktion auf Dein Gedicht sein.
Sie wäre aber zu wenig, betrachtet ich die derzeitige Benützung des Forums und der hier praktizierten Dichtung.
So bedeutet sie in erster Linie Anerkennung und Beipflichten zum Dargebotenen.
Als einer, der selten an Aussagen rüttelt, sie versucht zu interpretieren und Unbeabsichtigtes hineinliest und als einer, der in erster Linie das geschriebene Wort im ureigentlichsten Sinne aufnimmt, bedürfte es gar keiner näheren Beschreibung der Aussage.
Die erste Strophe beinhaltet Einfaches, das zugleich weise ist und nicht viel rätseln läßt.
Mit der zweiten Strophe beginnen die Gleichnisse des Dichters, die für den sensiblen und erahnenden Leser keiner Erläuterung bedürfen. In der Schlußzeile wird das Anliegen des LI klar formuliert ausgedrückt.
Je mehr Kenntnis um sein Schicksal vorhanden, umso differenzierter kann die bildliche Sprache gedeutet werden.
Gegebene Tatsachen, getroffenen Aussagen sind hinzunehmen, obliegen einzig dem LI, da gibt es kein Rütteln un kein Meckern. Aus diesem Grund beschränke ich mich bei Kommentaren gerne meist auf die vermittelte Wirkung von Gedichten und den Stil.
Eigenartigerweise könnte ich bei Deinen Werken wesentlich eingehender Stellung beziehen zu jenen Passagen, die unsichtbar zwischen den Zeilen liegen, als zu den sichtbaren, oft so wohlformulierten Texten.
Endlich wieder ein Lichtblick im Form eines anständigen Textes in diesem Forum, auch wenn ich das ungerne ausdrücke, weil ich den Beigeschmack honigtriefender Lobhudelei vermeiden möchte.
Mit Gruß
Mattes
Alleine die bewußte Großschreibung des Namens könnte eine knapp bemessene Reaktion auf Dein Gedicht sein.
Sie wäre aber zu wenig, betrachtet ich die derzeitige Benützung des Forums und der hier praktizierten Dichtung.
So bedeutet sie in erster Linie Anerkennung und Beipflichten zum Dargebotenen.
Als einer, der selten an Aussagen rüttelt, sie versucht zu interpretieren und Unbeabsichtigtes hineinliest und als einer, der in erster Linie das geschriebene Wort im ureigentlichsten Sinne aufnimmt, bedürfte es gar keiner näheren Beschreibung der Aussage.
Die erste Strophe beinhaltet Einfaches, das zugleich weise ist und nicht viel rätseln läßt.
Mit der zweiten Strophe beginnen die Gleichnisse des Dichters, die für den sensiblen und erahnenden Leser keiner Erläuterung bedürfen. In der Schlußzeile wird das Anliegen des LI klar formuliert ausgedrückt.
Je mehr Kenntnis um sein Schicksal vorhanden, umso differenzierter kann die bildliche Sprache gedeutet werden.
Gegebene Tatsachen, getroffenen Aussagen sind hinzunehmen, obliegen einzig dem LI, da gibt es kein Rütteln un kein Meckern. Aus diesem Grund beschränke ich mich bei Kommentaren gerne meist auf die vermittelte Wirkung von Gedichten und den Stil.
Eigenartigerweise könnte ich bei Deinen Werken wesentlich eingehender Stellung beziehen zu jenen Passagen, die unsichtbar zwischen den Zeilen liegen, als zu den sichtbaren, oft so wohlformulierten Texten.
Endlich wieder ein Lichtblick im Form eines anständigen Textes in diesem Forum, auch wenn ich das ungerne ausdrücke, weil ich den Beigeschmack honigtriefender Lobhudelei vermeiden möchte.
Mit Gruß
Mattes
Mattes? Ich kannte mal einen User, der so hiess. Ach, war das ein süsses Kerlchen!
Hi Joame
Recht herzlichen Dank fürs Kommentieren. Schütte Deine honigtriefende Lobhudelei nur aus ... den Beigeschmack spüle ich locker mit einem Mädchenbier weg. Aber hänge mir bitte keine Orden um ... die machen bloss Löcher ins Gewand.
Freut mich, dass Du zwischen den Zeilen liest. Das ist vermutlich auch der Sinn und Zweck des Ganzen... sonst könnte ich schreiben: Hat ja nicht so toll mit uns geklappt, wa? *g
Zu interpretieren gibt's nicht wahnsinnig viel. Ein paar Metaphern, die sich derjenige umhängen kann, der in einer ähnlichen Situation steckt oder gesteckt hat. Ansonsten ist's halt (bloss) wieder ein Rückblick auf Vergangenes ... man kennt das ja von mir. *g
Danke fürs Vorbeischauen und Gruss zurück.
Margot
Hi Joame
Recht herzlichen Dank fürs Kommentieren. Schütte Deine honigtriefende Lobhudelei nur aus ... den Beigeschmack spüle ich locker mit einem Mädchenbier weg. Aber hänge mir bitte keine Orden um ... die machen bloss Löcher ins Gewand.
Freut mich, dass Du zwischen den Zeilen liest. Das ist vermutlich auch der Sinn und Zweck des Ganzen... sonst könnte ich schreiben: Hat ja nicht so toll mit uns geklappt, wa? *g
Zu interpretieren gibt's nicht wahnsinnig viel. Ein paar Metaphern, die sich derjenige umhängen kann, der in einer ähnlichen Situation steckt oder gesteckt hat. Ansonsten ist's halt (bloss) wieder ein Rückblick auf Vergangenes ... man kennt das ja von mir. *g
Danke fürs Vorbeischauen und Gruss zurück.
Margot
Schönen Abend, Margot!Ja, 'man' kennt es von Dir.
Die nicht passende Unterschrift fiel jetzt wenigstens auf, obwohl ich sie bei bei einem anderen User schon sah.
Es muß ein ganz seltsames Gefühl sein: eine in Fleisch und Blut übergegangene gedankenlose unkontrollierbare Schlagfolge der Finger. Die Versuchung war zu groß; manieartig überkam es mich und ich wollte dieses Gefühl auch kennenlernen. So tat ich es.
- und zum Kommentar füge ich noch hinzu:
ein Trostpflaster für die Schrunden, die durch etlich Gelesenes verursacht wurden.
Gruß
Joame
Die nicht passende Unterschrift fiel jetzt wenigstens auf, obwohl ich sie bei bei einem anderen User schon sah.
Es muß ein ganz seltsames Gefühl sein: eine in Fleisch und Blut übergegangene gedankenlose unkontrollierbare Schlagfolge der Finger. Die Versuchung war zu groß; manieartig überkam es mich und ich wollte dieses Gefühl auch kennenlernen. So tat ich es.
- und zum Kommentar füge ich noch hinzu:
ein Trostpflaster für die Schrunden, die durch etlich Gelesenes verursacht wurden.
Gruß
Joame
Hi Margot
zunächst las ich soviel hehren Wohlklang, dass ich mich gar nicht daran trauen wollte zu kommentieren.
Dann las ich nochmal und verstand eigentlich nichts mehr, was dem Klang zwar keinen Abbruch tut, mich jedoch nicht zufriedenstellt.
Schweigegeld. Das wird bezahlt, damit jemand den Mund hält. Da sind irgendwelche Tatsachen, die es zu verschleiern gilt und das kostet was.
"Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen" das kann ich nur gelten lassen, wenn damit nicht die ausgetretenen Pfade der Gewohnheit gemeint sind, sondern, bspw., ein Feldweg beim Spaziergang am Sontagnachmittag. Damit würde ich der Metapher "Wege" aber ihren tieferen Sinn nehmen. Gut, gehe ich einen Weg, der mir im Grunde nichts bedeutet und an der nächsten Gabelung nach links. Links/rechts ist, so scheint mir nicht politisch aufzufassen, sondern im Sinne von: diesmal anders, nicht so wie sonst? Dann lande ich wieder bei Vers 1 und frage mich, welche Art Weg das sein mag, der leicht zu verlassen ist, und dennoch in einem Gedicht genannt werden muß, weil er nun anders gegangen wird, oder eben diesmal nicht.
Aber lassen wir das mal so stehen. Denn in V3 und V4 werden mir noch mehr Seltsames als Lebensweisheit dargeboten, was ich nicht wirklich kapiere. Warum zum Teufel sollte ich irgendwo halten, wenn ich doch zum Bahnhof will, also einen Halt einlegen, planmäßig vor meinem Ziel, jedoch zu früh? Oder: wenn ich zu früh halte, dann sitze ich doch schon im Zug? Oder ist der Anschlußzug gemeint, oder vielleicht räumlich? Oder will mir hier was schlau kommen, muß aber erst hingebogen werden. OK. Ich sitze auch nicht gerne mit dem Rücken in Fahrtrichtung, nur manchmal, dann genieße ich das, hier nun habe ich wieder das Gefühl, es soll bedeutungsschwer sein. Tatsächlich komme ich doch voran, auch wenn ich die Zeit zur Rückschau nutze. Das ist doch was Feines.
Ich fühle mich veranlaßt, in V1 bis V4 einen Sinn hineinzupressen, damit die Gewichtigkeit der Verse hält.
LI liebt die Hitze in Tälern, nicht den frischen Wind über Bergrücken, drum schleichts in der Niederung? Da kriege ich den ursächlichen Zusammenhang nicht ganz hin. Oder meint der Vers:
LI geht gerne im Schatten, Schatten ist in Wäldern, diese vorzugsweise in Tälern- oder so? Tatsächlich ist es in der Geographie in Tälern immer heißer als in der Höh.
Doch hält LI den Stecken nah bei sich. Es macht kleine Schritte, so könnte ich das verstehen, es geht gleichsam gehemmt. Dann passt auch der folgende Vers schön, den ich im übrigen für gut lesbar halte "lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte".
Wieder doch, diesmal "stets ein Stückchen hinter dir" . Also doch langsam, obwohl vorauseilend, und zwar in Bezug auf ein erst- und letztmals auftauchendes LD (ja, nachher, in S4 steckt's interpretierbar im LW, was aber nicht zwingend ist) - wo kommt der/die denn her, war der/die schon im Zug dabei?
In dieser Strophe ging es also durch Täler, doch langsam, vorrauslaufend und doch zurrückbleibend. Im Tempiwechsel komme ich offengestanden nicht mehr so recht zum Sinn: geht das LI vielleicht ganz einfach neben sich?
Falsche Schritte zeitigen im allgemeinen etwas, das man so nicht wünschte, hier aber trieb einer zarte Blüten. Frage: passierte das mehrfach - so klingt es mir fast - oder ist hier von einer Ausnahme die Rede? Erscheint mir irgendwie widersprüchlich - wieso falscher Schritt? Ich meine, was wurde falsch gemacht, gemessen an was? Es scheint doch aufs beste zum Gelingen zu führen..
Der Stille zum Trotz schwang die Melodie. Das ist ja schon bekannter - ggf. in der Stille - damit wird mein schwacher Geist versöhnt, aber mit V3 erlegst Du mir eine mächtige Bürde auf - wieso jedoch und wer hat je behauptet, das man mit Fesseln vergüten könne? Um was geht es da?
Poesie als Ausgeburt des Zweifels, ja das passt m.E. .
Aber: Poesie jetzt noch im Sinne von Poesie, oder geht es hier um einen Beziehung ohne Poesie, also, wie Anfangs befürchtet, den ausgelatschen Weg in einer "Kiste", den es laut S1V1 so leicht zu verlassen gelingt? Ich schätze, es ist letzteres gemeint.
S4V1 geht für mich in Ordnung. Ich schlage jetzt nicht im Wiki nach, meine mich aber dunkel zu erinnern, dass Äcker eigentlich immer das sind: brache Felder.
Damit sie im nächsten Jahr wieder stark und kräftig blühen werden die Rosen zurückgeschnitten. Warum das "selbst" - was noch? Die Äcker und die Rosenbüsche sind bereit für die nächste Saison. Das geht doch eigentlich klar...
Aber jetzt streiten LyrWir - ich denke, es geht um eine Beziehung, bin mir da aber überhaupt nicht mehr sicher, vielleicht sind ja WirAlle gemeint - um Schweigegelder, die noch so lose in der Tasche herumklimpern.
Dann fällt wie eine Guillotine der letzte Vers und hackt dem Ganzen glücksmässig den Kopf ab.
S4 ist im Präsens angesiedelt, das ander liegt imperfekt zurück, die Reime übers Kreuz sind nicht sonderlich originell, erhebe ich auch keinen Anspruch drauf. Das Rückwärtsfahren im Zug finde ich, ist ein unverbrauchtes Bild, ich meine, es hat wohl in jedem schon gefühls- oder gedankenmäßig Eindrücke hinterlassen.
Nein, in summa, das will mir nicht gefallen.
Das ist so ein lebensmattes Hin- und - her in einer lyrischen Fangopackung, zwischenzeitlich kam es mir vor wie der" blondgelockte Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar", da stand ich - nicht nur, wie oben überzogenermaßen dargestellt, wirklich auf dem Schlauch.
Aber vielleicht ist es ja genau so intendiert, und Du zahlst mir jetzt Schweigeged, oder wie paßt das da hinein?
Gruß Ulrich
Ps. sag jetzt ruhig, dass hättest Du schon so erwartet. Mich überrascht auch nix mehr.
Gruß Joame
zunächst las ich soviel hehren Wohlklang, dass ich mich gar nicht daran trauen wollte zu kommentieren.
Dann las ich nochmal und verstand eigentlich nichts mehr, was dem Klang zwar keinen Abbruch tut, mich jedoch nicht zufriedenstellt.
Schweigegeld. Das wird bezahlt, damit jemand den Mund hält. Da sind irgendwelche Tatsachen, die es zu verschleiern gilt und das kostet was.
Zitat: |
Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen und an der nächsten Kreuzung links zu gehn; hältst du zu früh, wirst du den Zug verpassen, sitzt du verkehrt, musst du nach rückwärts sehn. |
"Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen" das kann ich nur gelten lassen, wenn damit nicht die ausgetretenen Pfade der Gewohnheit gemeint sind, sondern, bspw., ein Feldweg beim Spaziergang am Sontagnachmittag. Damit würde ich der Metapher "Wege" aber ihren tieferen Sinn nehmen. Gut, gehe ich einen Weg, der mir im Grunde nichts bedeutet und an der nächsten Gabelung nach links. Links/rechts ist, so scheint mir nicht politisch aufzufassen, sondern im Sinne von: diesmal anders, nicht so wie sonst? Dann lande ich wieder bei Vers 1 und frage mich, welche Art Weg das sein mag, der leicht zu verlassen ist, und dennoch in einem Gedicht genannt werden muß, weil er nun anders gegangen wird, oder eben diesmal nicht.
Aber lassen wir das mal so stehen. Denn in V3 und V4 werden mir noch mehr Seltsames als Lebensweisheit dargeboten, was ich nicht wirklich kapiere. Warum zum Teufel sollte ich irgendwo halten, wenn ich doch zum Bahnhof will, also einen Halt einlegen, planmäßig vor meinem Ziel, jedoch zu früh? Oder: wenn ich zu früh halte, dann sitze ich doch schon im Zug? Oder ist der Anschlußzug gemeint, oder vielleicht räumlich? Oder will mir hier was schlau kommen, muß aber erst hingebogen werden. OK. Ich sitze auch nicht gerne mit dem Rücken in Fahrtrichtung, nur manchmal, dann genieße ich das, hier nun habe ich wieder das Gefühl, es soll bedeutungsschwer sein. Tatsächlich komme ich doch voran, auch wenn ich die Zeit zur Rückschau nutze. Das ist doch was Feines.
Ich fühle mich veranlaßt, in V1 bis V4 einen Sinn hineinzupressen, damit die Gewichtigkeit der Verse hält.
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Ich ging durch Täler, weil die Hitze brannte, doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir; lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte und blieb doch stets ein Stückchen hinter dir. |
LI liebt die Hitze in Tälern, nicht den frischen Wind über Bergrücken, drum schleichts in der Niederung? Da kriege ich den ursächlichen Zusammenhang nicht ganz hin. Oder meint der Vers:
LI geht gerne im Schatten, Schatten ist in Wäldern, diese vorzugsweise in Tälern- oder so? Tatsächlich ist es in der Geographie in Tälern immer heißer als in der Höh.
Doch hält LI den Stecken nah bei sich. Es macht kleine Schritte, so könnte ich das verstehen, es geht gleichsam gehemmt. Dann passt auch der folgende Vers schön, den ich im übrigen für gut lesbar halte "lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte".
Wieder doch, diesmal "stets ein Stückchen hinter dir" . Also doch langsam, obwohl vorauseilend, und zwar in Bezug auf ein erst- und letztmals auftauchendes LD (ja, nachher, in S4 steckt's interpretierbar im LW, was aber nicht zwingend ist) - wo kommt der/die denn her, war der/die schon im Zug dabei?
In dieser Strophe ging es also durch Täler, doch langsam, vorrauslaufend und doch zurrückbleibend. Im Tempiwechsel komme ich offengestanden nicht mehr so recht zum Sinn: geht das LI vielleicht ganz einfach neben sich?
Zitat: |
Ein falscher Schritt zur Zeit trieb zarte Blüten und trotz der Stille schwang die Melodie, jedoch mit Fesseln kann man nichts vergüten und mit dem Zweifel starb die Poesie. |
Falsche Schritte zeitigen im allgemeinen etwas, das man so nicht wünschte, hier aber trieb einer zarte Blüten. Frage: passierte das mehrfach - so klingt es mir fast - oder ist hier von einer Ausnahme die Rede? Erscheint mir irgendwie widersprüchlich - wieso falscher Schritt? Ich meine, was wurde falsch gemacht, gemessen an was? Es scheint doch aufs beste zum Gelingen zu führen..
Der Stille zum Trotz schwang die Melodie. Das ist ja schon bekannter - ggf. in der Stille - damit wird mein schwacher Geist versöhnt, aber mit V3 erlegst Du mir eine mächtige Bürde auf - wieso jedoch und wer hat je behauptet, das man mit Fesseln vergüten könne? Um was geht es da?
Poesie als Ausgeburt des Zweifels, ja das passt m.E. .
Aber: Poesie jetzt noch im Sinne von Poesie, oder geht es hier um einen Beziehung ohne Poesie, also, wie Anfangs befürchtet, den ausgelatschen Weg in einer "Kiste", den es laut S1V1 so leicht zu verlassen gelingt? Ich schätze, es ist letzteres gemeint.
Zitat: |
Nun sind die Äcker wieder brache Felder - selbst unsre Rosen schneiden wir zurück -, wir streiten noch um lose Schweigegelder und meucheln so das letzte bisschen Glück. |
S4V1 geht für mich in Ordnung. Ich schlage jetzt nicht im Wiki nach, meine mich aber dunkel zu erinnern, dass Äcker eigentlich immer das sind: brache Felder.
Damit sie im nächsten Jahr wieder stark und kräftig blühen werden die Rosen zurückgeschnitten. Warum das "selbst" - was noch? Die Äcker und die Rosenbüsche sind bereit für die nächste Saison. Das geht doch eigentlich klar...
Aber jetzt streiten LyrWir - ich denke, es geht um eine Beziehung, bin mir da aber überhaupt nicht mehr sicher, vielleicht sind ja WirAlle gemeint - um Schweigegelder, die noch so lose in der Tasche herumklimpern.
Dann fällt wie eine Guillotine der letzte Vers und hackt dem Ganzen glücksmässig den Kopf ab.
S4 ist im Präsens angesiedelt, das ander liegt imperfekt zurück, die Reime übers Kreuz sind nicht sonderlich originell, erhebe ich auch keinen Anspruch drauf. Das Rückwärtsfahren im Zug finde ich, ist ein unverbrauchtes Bild, ich meine, es hat wohl in jedem schon gefühls- oder gedankenmäßig Eindrücke hinterlassen.
Nein, in summa, das will mir nicht gefallen.
Das ist so ein lebensmattes Hin- und - her in einer lyrischen Fangopackung, zwischenzeitlich kam es mir vor wie der" blondgelockte Jüngling mit kohlrabenschwarzem Haar", da stand ich - nicht nur, wie oben überzogenermaßen dargestellt, wirklich auf dem Schlauch.
Aber vielleicht ist es ja genau so intendiert, und Du zahlst mir jetzt Schweigeged, oder wie paßt das da hinein?
Gruß Ulrich
Ps. sag jetzt ruhig, dass hättest Du schon so erwartet. Mich überrascht auch nix mehr.
Gruß Joame
@ Joame ... so lange Du nicht blutest, ist's nicht tragisch.
Hallo Ulrich
Schade, dass der Text bei Dir lediglich Verwirrtheit auslöst. Immerhin ist sie doch aber recht wortreich, von daher erfüllt der Text dahingehend seinen Zweck, als dass man – bzw. Du – sich darüber Gedanken macht. Oder muss ich dahinter jetzt wieder einen Seitenhieb vermuten, weil ich Deinen Fan (gibt’s eigentlich einen weiblichen Ausdruck dafür) als Groupie bezeichnet haben? Ich habe immer so das Gefühl, dass Du ein wenig nachtragend bist und mit dem Gedanken: jetzt zeig ich’s der/dem aber mal so richtig! Wie Du mir, so ich Dir ..ha! ... an Kritiken rangehst. Aber das ist lediglich ein Gefühl, und kann auch täuschen.
Anyway. Mit dem ‚dunkel war’s ..’ liegst Du gar nicht so falsch, auch wenn Du mir damit vermutlich Deine Geringschätzung zeigen wolltest. Der Text zeigt in vielen Passagen, dass 1+1 eben nie 1 ergeben, und dass gegensätzliche Menschen auch gegensätzlich fühlen und erleben.
Keine Ahnung, ob Du daran interessiert bist, meine Überlegungen, die ich beim Schreiben hatte, zu erfahren... vermutlich eher nicht, sonst wäre Deine Kritik in anderer Weise verfasst worden. Aber unterhaltsam ist sie alleweil. Vermutlich sogar mehr, als mein Gedicht. *g
Nur soviel, der Text erhebt keinen Anspruch auf allgemeingültige Philosophie und tiefgreifende Erkenntnisse. Wem er etwas sagt, der wird ihn mögen, wer meine Art nicht mag, der verfasst obige Kritik... ... kleiner Scherz.
Danke für die ausführliche Rückmeldung.
Gruss
Margot
P.S. Und ich würde nicht immer gleich Wiki bemühen, um etwas über Landwirtschaft zu erfahren. Eine einfache Frage an eine Bauerntochter reicht vollkommen. Aber natürlich ist es in Deutschland sicher ganz anders...
P.P.S. Und das mit den falschen Unterschriften habe ich irgendwie verpasst ... kann mir das mal jemand erklären?
Hallo Ulrich
Schade, dass der Text bei Dir lediglich Verwirrtheit auslöst. Immerhin ist sie doch aber recht wortreich, von daher erfüllt der Text dahingehend seinen Zweck, als dass man – bzw. Du – sich darüber Gedanken macht. Oder muss ich dahinter jetzt wieder einen Seitenhieb vermuten, weil ich Deinen Fan (gibt’s eigentlich einen weiblichen Ausdruck dafür) als Groupie bezeichnet haben? Ich habe immer so das Gefühl, dass Du ein wenig nachtragend bist und mit dem Gedanken: jetzt zeig ich’s der/dem aber mal so richtig! Wie Du mir, so ich Dir ..ha! ... an Kritiken rangehst. Aber das ist lediglich ein Gefühl, und kann auch täuschen.
Anyway. Mit dem ‚dunkel war’s ..’ liegst Du gar nicht so falsch, auch wenn Du mir damit vermutlich Deine Geringschätzung zeigen wolltest. Der Text zeigt in vielen Passagen, dass 1+1 eben nie 1 ergeben, und dass gegensätzliche Menschen auch gegensätzlich fühlen und erleben.
Keine Ahnung, ob Du daran interessiert bist, meine Überlegungen, die ich beim Schreiben hatte, zu erfahren... vermutlich eher nicht, sonst wäre Deine Kritik in anderer Weise verfasst worden. Aber unterhaltsam ist sie alleweil. Vermutlich sogar mehr, als mein Gedicht. *g
Nur soviel, der Text erhebt keinen Anspruch auf allgemeingültige Philosophie und tiefgreifende Erkenntnisse. Wem er etwas sagt, der wird ihn mögen, wer meine Art nicht mag, der verfasst obige Kritik... ... kleiner Scherz.
Danke für die ausführliche Rückmeldung.
Gruss
Margot
P.S. Und ich würde nicht immer gleich Wiki bemühen, um etwas über Landwirtschaft zu erfahren. Eine einfache Frage an eine Bauerntochter reicht vollkommen. Aber natürlich ist es in Deutschland sicher ganz anders...
P.P.S. Und das mit den falschen Unterschriften habe ich irgendwie verpasst ... kann mir das mal jemand erklären?
Ach Margot,
da blutet mir das Herz!
nun gab ich mir besondere Mühe, in wortreicher Wendung meinen Mißfallen anzuführen - und was hilft's?
Du hälst mich für nachtragend! Natürlich bin ich das - aber hier? Ich wüßte nicht wofür.
Also trage ich Dir die Kritik nach, die ich schon ernst meinte, auch wenn sie verträglicher verpackt ist. Ich habe natürlich schon meinen Ruf weg. Gut so, Gorm Grymme! Die gute Maya glaubt gar, wenn ich kritisiere meine ich grade das Gegenteil. So werde ich wunderbar mißverstanden.
Das 'dunkel war’s ..’ hat überhaupt nichts mit Geringschätzung zu tun, glaubst Du das allen Ernstes? Ich schätze Dich im Gegenteil sehr, Deine Gedichte und Deine Kritiken.
Es ist so, wie ich in meiner Kritik anmerkte, das sich !Für Mich! viele Deiner Formulierungen grade wieder in ihrer gegenteiligen Bedeutung darstellen,
Bsp.:
die leicht zu verlassenden Wege
Das Halten, bevor man einsteigt
Das Gehen in Tälern, wegen der Hitze
Der Falsche Schritt, der Blüten treibt
Trotz Stille Melodie - gut, das kennt an
Fesseln zur Vergütung
Äcker die zur Brache werden - ok, nicht so ganz
Rosen deren Rückschnitt Verstümmelung implizieren soll - wobei das Gegenteil erreicht wird
Das ist für mich ein Spiel mit den Widersprüchlichkeiten, hinter denen ich keine Bedeutung mehr gewahr werde.
[Quote]wer meine Art nicht mag, der verfasst obige Kritik... ... kleiner Scherz.[/Quote] Nein, kein Scherz, peinlich!
Ich lebe übrigens nicht in Deutschland, sondern in Bayern. Kein Scherz, Schicksal.
Mit welchen falschen Unterschriften? Apropo Groupie - ha! Ist mir jetzt wieder entfallen.
Gruß
Ulrich
da blutet mir das Herz!
nun gab ich mir besondere Mühe, in wortreicher Wendung meinen Mißfallen anzuführen - und was hilft's?
Du hälst mich für nachtragend! Natürlich bin ich das - aber hier? Ich wüßte nicht wofür.
Also trage ich Dir die Kritik nach, die ich schon ernst meinte, auch wenn sie verträglicher verpackt ist. Ich habe natürlich schon meinen Ruf weg. Gut so, Gorm Grymme! Die gute Maya glaubt gar, wenn ich kritisiere meine ich grade das Gegenteil. So werde ich wunderbar mißverstanden.
Das 'dunkel war’s ..’ hat überhaupt nichts mit Geringschätzung zu tun, glaubst Du das allen Ernstes? Ich schätze Dich im Gegenteil sehr, Deine Gedichte und Deine Kritiken.
Es ist so, wie ich in meiner Kritik anmerkte, das sich !Für Mich! viele Deiner Formulierungen grade wieder in ihrer gegenteiligen Bedeutung darstellen,
Bsp.:
die leicht zu verlassenden Wege
Das Halten, bevor man einsteigt
Das Gehen in Tälern, wegen der Hitze
Der Falsche Schritt, der Blüten treibt
Trotz Stille Melodie - gut, das kennt an
Fesseln zur Vergütung
Äcker die zur Brache werden - ok, nicht so ganz
Rosen deren Rückschnitt Verstümmelung implizieren soll - wobei das Gegenteil erreicht wird
Das ist für mich ein Spiel mit den Widersprüchlichkeiten, hinter denen ich keine Bedeutung mehr gewahr werde.
[Quote]wer meine Art nicht mag, der verfasst obige Kritik... ... kleiner Scherz.[/Quote] Nein, kein Scherz, peinlich!
Ich lebe übrigens nicht in Deutschland, sondern in Bayern. Kein Scherz, Schicksal.
Mit welchen falschen Unterschriften? Apropo Groupie - ha! Ist mir jetzt wieder entfallen.
Gruß
Ulrich
@ Margot
@ Ulrich
Etwas verwundert verfolgte ich vorstehende Kritik und Deutungsschwierigkeiten.
Gerade jemand, dessen Verse oft vollgespickt sind (nicht im schlechten Sinne) mit Gleichnissen, meint plötzlich, ziemlich geläufige Umschreibungen nicht verstehen zu können.
Das fällt mir schwer, es glauben zu können.
Natürlich ist nicht für jeden jeder Tag ein leuchtender
(auch das ist eine Umschreibung).
Hier ein Punkt, um den es auch ging:
Wie leicht gerät man vom Weg ab (insbesondere vom richtigen)
Ob rechts oder links an der nächsten Kreuzung, das ist egal,
doch ein Leichtes, es zu tun - nur muß es ohne vorheriges Abwägen, nicht unbedingt das Richtige sein.
Es folgen noch einige Überlegungen in guter Versform,
die einem 'Normalbürger' gar nicht in den Sinn kämen,
hätte er nicht schon üble Erfahrung gesammelt, wäre er nicht
schon vom Schicksal 'gebrandmarkt', 'gezeichnet' oder
Schlechtes erfahren.
Eine Binsenweisheit, daß, wer verkehrt im Zug sitzt, rückwärts sehen muß.
Das paßt und wirkt im eigentlich bedrückenden Thema auflockernd und läßt es nicht in ganz tierisch ernstem Licht erscheinen.
Der Gang durch die Täler, wo üblicherweise auch Bäche oder Flüsse sind, es schattiger ist und man der prallen Sonne nicht so ausgesetzt ist, könnte ebenso symbolisch ein 'Tief im Leben' stehen.
Auf diese Art und Weise könnte ich meine Gedanken kurz skizziert weiterspinnen, nur fehlt mir der Glaube, es liegt ein Unverstehen vor.
Hier wird vielleicht ein kleiner Ulk versucht?
Möge derjenige, dessen Feingefühl ich stellenweise so sehr bestaunte, das doch zugeben und sein Monument des kundigen Deuters nicht durch taubenhafte Gedanken verunglimpfen lassen.
Freundliche Grüße
Joame
@ Ulrich
Etwas verwundert verfolgte ich vorstehende Kritik und Deutungsschwierigkeiten.
Gerade jemand, dessen Verse oft vollgespickt sind (nicht im schlechten Sinne) mit Gleichnissen, meint plötzlich, ziemlich geläufige Umschreibungen nicht verstehen zu können.
Das fällt mir schwer, es glauben zu können.
Natürlich ist nicht für jeden jeder Tag ein leuchtender
(auch das ist eine Umschreibung).
Hier ein Punkt, um den es auch ging:
Zitat: |
Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen und an der nächsten Kreuzung links zu gehn; |
Wie leicht gerät man vom Weg ab (insbesondere vom richtigen)
Ob rechts oder links an der nächsten Kreuzung, das ist egal,
doch ein Leichtes, es zu tun - nur muß es ohne vorheriges Abwägen, nicht unbedingt das Richtige sein.
Es folgen noch einige Überlegungen in guter Versform,
die einem 'Normalbürger' gar nicht in den Sinn kämen,
hätte er nicht schon üble Erfahrung gesammelt, wäre er nicht
schon vom Schicksal 'gebrandmarkt', 'gezeichnet' oder
Schlechtes erfahren.
Eine Binsenweisheit, daß, wer verkehrt im Zug sitzt, rückwärts sehen muß.
Das paßt und wirkt im eigentlich bedrückenden Thema auflockernd und läßt es nicht in ganz tierisch ernstem Licht erscheinen.
Der Gang durch die Täler, wo üblicherweise auch Bäche oder Flüsse sind, es schattiger ist und man der prallen Sonne nicht so ausgesetzt ist, könnte ebenso symbolisch ein 'Tief im Leben' stehen.
Auf diese Art und Weise könnte ich meine Gedanken kurz skizziert weiterspinnen, nur fehlt mir der Glaube, es liegt ein Unverstehen vor.
Hier wird vielleicht ein kleiner Ulk versucht?
Möge derjenige, dessen Feingefühl ich stellenweise so sehr bestaunte, das doch zugeben und sein Monument des kundigen Deuters nicht durch taubenhafte Gedanken verunglimpfen lassen.
Freundliche Grüße
Joame
Hallo Margot,
ich überlege, ob hier von einer Ehe die Rede sein könnte. 'Bis dass der Tod Euch scheidet' kommt mir in den Sinn. Du schreibst von Wegscheiden. Und von Kreuzungen, also Irrungen, Wirrungen, Entscheidungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten.
'Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal....' fällt mir ebenso ein, als hätte der Glaube das LI aufrecht gehalten. Man kann es ja auch so sehen, dass der Stecken die Möglichkeit bedeutet, aus dem Tal der seelischen Verfassung auch wieder einen Stock zu haben, der beim Hinaufklettern in bessere Zeiten bei der Hand ist. Von daher - schöne Metapher! Das LI lief evtl. hier ins Leere, wegen unerfüllter Sehnsucht nach wahrer Liebe, während das LD sich in Wegschneiden vergnügte, also schon auf der Flucht war, allerdings mit Ziel?!
'Mit Fesseln 'was' vergüten' scheint mir der Ring, das gegebene Versprechen, mit dem nichts besser zu machen geht als 'ohne', was also nicht hilft, wenn es doch eben nicht 'passt'. Die Poesie, die hier stirbt durch den Zweifel, halte ich für die Wünsche, die sich zu Illusionen auswuchsen.
Die zurückgeschnittenen Rosen mögen der versiegende Rosenkrieg sein, mitsamt der Möglichkeit für Neuanfänge, hier vielleicht das Gehen komplett neuer Wege, das Beackern neuer Felder - anyway. Und die Schweigegelder wohl der 'Unterhalt'. Damit wird's auch wieder recht nüchtern.
Aber das ist es ja im Resummee eh.
Natürlich alles so dahergeholt aus meinem Kopf, der zumindest lokal weit weg ist
Liebe Grüße
(auch so: ich find's gut, das Gedicht!)
Uschi
PS:
Ach Menno, klar:
Schweigegeld = Abfindung
Abfindung das Abfinden mit den 'Realitäten'.
Plumps, der Groschen...
ich überlege, ob hier von einer Ehe die Rede sein könnte. 'Bis dass der Tod Euch scheidet' kommt mir in den Sinn. Du schreibst von Wegscheiden. Und von Kreuzungen, also Irrungen, Wirrungen, Entscheidungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten.
'Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal....' fällt mir ebenso ein, als hätte der Glaube das LI aufrecht gehalten. Man kann es ja auch so sehen, dass der Stecken die Möglichkeit bedeutet, aus dem Tal der seelischen Verfassung auch wieder einen Stock zu haben, der beim Hinaufklettern in bessere Zeiten bei der Hand ist. Von daher - schöne Metapher! Das LI lief evtl. hier ins Leere, wegen unerfüllter Sehnsucht nach wahrer Liebe, während das LD sich in Wegschneiden vergnügte, also schon auf der Flucht war, allerdings mit Ziel?!
'Mit Fesseln 'was' vergüten' scheint mir der Ring, das gegebene Versprechen, mit dem nichts besser zu machen geht als 'ohne', was also nicht hilft, wenn es doch eben nicht 'passt'. Die Poesie, die hier stirbt durch den Zweifel, halte ich für die Wünsche, die sich zu Illusionen auswuchsen.
Die zurückgeschnittenen Rosen mögen der versiegende Rosenkrieg sein, mitsamt der Möglichkeit für Neuanfänge, hier vielleicht das Gehen komplett neuer Wege, das Beackern neuer Felder - anyway. Und die Schweigegelder wohl der 'Unterhalt'. Damit wird's auch wieder recht nüchtern.
Aber das ist es ja im Resummee eh.
Natürlich alles so dahergeholt aus meinem Kopf, der zumindest lokal weit weg ist
Liebe Grüße
(auch so: ich find's gut, das Gedicht!)
Uschi
PS:
Ach Menno, klar:
Schweigegeld = Abfindung
Abfindung das Abfinden mit den 'Realitäten'.
Plumps, der Groschen...
Tach Ulrich
Ok, dann habe ich Deinen Ton missverstanden. Nicht, dass ich gegen Kritik etwas hätte – dafür sind wir ja hier – aber Dein Ton ist hier ganz anders, als zmB. auf com, wo Dir mächtig Zucker eingeblasen wird. Auch dagegen habe ich im Grunde nichts, gelobt soll werden, aber eben nicht frei jeder Kritik, weil das den Dichter träge macht. Und wer sich an einem Platz so verhält und andernorts anders, muss dafür einen Grund haben. Er muss mir jedoch nicht einleuchten ...*g ... aber ich habe mich eben gefragt, weshalb.
Anyway.... das steht im Grunde ja nicht zur Diskussion. Wie ich schon sagte, „lebt“ das Gedicht von Gegensätzen, weil es von Menschen handelt, die gegensätzlich sind. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, aber sie sind nur selten eine Basis für Anhaltendes. Das ist die Prämisse dieses Textes. Er erzählt dann auch ein wenig über das Zusammensein dieser Protagonisten.
In der 1.S. ist das ganz allgemein gehalten. Jemand sinniert darüber, in welche Richtungen das Leben (hier die Beziehung) gehen kann. Dass es manchmal nicht viel braucht, um den „rechten“ Weg zu verlassen. Ein Seitensprung... ein falsches Wort... Desinteresse ... gibt viele Beispiel. Wenn man zu früh hält, wird man den Zug verpassen = wenn man zu früh aufgibt, wird ... und wenn man verkehrt sitzt, muss man zweifelsohne in die „falsche“ Richtung sehen ... in die Vergangenheit, falsche Erwartungen etc.. Man kann sich darüber streiten, ob mir diese Eingangssequenz gelungen ist, oder nicht, aber so ohne Hintergedanken ist sie nicht.
2. Strophe. Ich komm mir vor wie ein Lehrer ... lach ... und im Grunde finde ich es übel, wenn ich alles erklären muss, da zweifle ich dann schon ein wenig an meiner Schreibe. Aber gut... wir wollen uns ja austauschen. Das lyr. Ich nimmt die Täler = den einfachen Weg und exponiert sich nicht auf dem Gipfel, weil dort die Hitze brennt .. will heissen, es müsste Stellung beziehen, es könnte verbrennen oder Verletzungen davon tragen ... = es ist im Grunde etwas feige. Das mit dem Stecken muss ich nicht erklären, oder? Fein. Die nächsten beiden Zeilen zeigen noch einmal, dass die beiden nicht im selben Tempo gehen. Das lyr. Ich ist aktiver, will mehr, rennt seiner Sehnsucht nach und bleibt, im RL doch immer ein Stück zurück = es ordnet sich unter und bricht nur in Gedanken/Träumen aus.
3. Strophe. Hier muss ich Dir dahingehend Recht geben, dass der falsche Schritt mit den Blüten etwas kryptisch ist. Ich meinte da – ganz konkret – Kinder. Kann man vermuten, ist aber doch recht versteckt. Ich ging von dem – oft gesehenen – Irrglauben aus, dass Kinder eine Beziehung retten können. Die nachfolgenden Zeilen vertiefen diese „Aussage“, da es nachfolgend vermutlich nicht nur schlechte Momente in dieser Geschichte gegeben hat. Doch driften die Beiden eben doch auf das Unvermeidbare hin, und je mehr Zweifel aufgekommen sind, desto unpoetischer wurde ihr Leben, bzw. ihre Liebe/Ehe.
4. Strophe. Äcker sind nicht brache Felder. Äcker sind dafür vorhergesehen, etwas anzupflanzen. Man kann sie umpflügen und sie eine Weile ruhen lassen, aber es sind nie brache Felder. Hier natürlich eine Metapher der Liebe, bzw. der Trennung. Rosen schneidet man zurück, damit sie wieder blühen, klar, aber in diesem Vers sollte es die Erinnerungen sein. Vermutlich hinkt der Vergleich ... möglich ... werd mal schauen, ob ich evtl. was Passenderes finde. Kann sein, dass man wegen der Äcker impliziert, dass der Winter vor der Tür steht ... na ja. In der Beziehung auf alle Fälle! Wie gesagt, wollte ich damit verdeutlichen, dass es Streit gab, dass die Beiden jetzt auch noch das Gute, das es zweifellos gegeben hat, noch zerstören. Das vertiefen die beiden letzten Zeilen noch einmal.
So, das waren meine Überlegungen. Ich dachte, nach Joames Rückmeldung, das sei so klar wie Gülle... und war dann über Deine Kritik etwas erstaunt, weil ich normalerweise sehe, dass auch Du etwas um Ecken herum denkst, bzw. in die Metapher-Kiste greifst. Deshalb unterstellte ich Dir auch die niedere Gesinnung... *g
Na ja ... kann halt nicht immer klappen, gelle. Man kann diese Art der Dichtung mögen oder sie für dämlich halten. Aber ich denke, ich hab’s so gut verdichtet, wie’s mir möglich ist/war. Alles andere liegt beim Leser.
Gruss
Margot
Nachtrag:
Ah, Joame ... Du warst schneller. Ja, eben ... und genau. Habe ich mich also nicht getäuscht, dass Du zwischen den Zeilen was herausklauben konntest.
Nachtrag zum Zweiten:
Danke fürs Erläutern, Uschi. Du siehst ja oben, dass sich Deine Überlegungen mit meiner Intention praktisch decken. Also ist es doch nicht ganz so verwirrend! Phu! Danke fürs Kommentieren und natürlich fürs Gefallen.
Ok, dann habe ich Deinen Ton missverstanden. Nicht, dass ich gegen Kritik etwas hätte – dafür sind wir ja hier – aber Dein Ton ist hier ganz anders, als zmB. auf com, wo Dir mächtig Zucker eingeblasen wird. Auch dagegen habe ich im Grunde nichts, gelobt soll werden, aber eben nicht frei jeder Kritik, weil das den Dichter träge macht. Und wer sich an einem Platz so verhält und andernorts anders, muss dafür einen Grund haben. Er muss mir jedoch nicht einleuchten ...*g ... aber ich habe mich eben gefragt, weshalb.
Anyway.... das steht im Grunde ja nicht zur Diskussion. Wie ich schon sagte, „lebt“ das Gedicht von Gegensätzen, weil es von Menschen handelt, die gegensätzlich sind. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, aber sie sind nur selten eine Basis für Anhaltendes. Das ist die Prämisse dieses Textes. Er erzählt dann auch ein wenig über das Zusammensein dieser Protagonisten.
In der 1.S. ist das ganz allgemein gehalten. Jemand sinniert darüber, in welche Richtungen das Leben (hier die Beziehung) gehen kann. Dass es manchmal nicht viel braucht, um den „rechten“ Weg zu verlassen. Ein Seitensprung... ein falsches Wort... Desinteresse ... gibt viele Beispiel. Wenn man zu früh hält, wird man den Zug verpassen = wenn man zu früh aufgibt, wird ... und wenn man verkehrt sitzt, muss man zweifelsohne in die „falsche“ Richtung sehen ... in die Vergangenheit, falsche Erwartungen etc.. Man kann sich darüber streiten, ob mir diese Eingangssequenz gelungen ist, oder nicht, aber so ohne Hintergedanken ist sie nicht.
2. Strophe. Ich komm mir vor wie ein Lehrer ... lach ... und im Grunde finde ich es übel, wenn ich alles erklären muss, da zweifle ich dann schon ein wenig an meiner Schreibe. Aber gut... wir wollen uns ja austauschen. Das lyr. Ich nimmt die Täler = den einfachen Weg und exponiert sich nicht auf dem Gipfel, weil dort die Hitze brennt .. will heissen, es müsste Stellung beziehen, es könnte verbrennen oder Verletzungen davon tragen ... = es ist im Grunde etwas feige. Das mit dem Stecken muss ich nicht erklären, oder? Fein. Die nächsten beiden Zeilen zeigen noch einmal, dass die beiden nicht im selben Tempo gehen. Das lyr. Ich ist aktiver, will mehr, rennt seiner Sehnsucht nach und bleibt, im RL doch immer ein Stück zurück = es ordnet sich unter und bricht nur in Gedanken/Träumen aus.
3. Strophe. Hier muss ich Dir dahingehend Recht geben, dass der falsche Schritt mit den Blüten etwas kryptisch ist. Ich meinte da – ganz konkret – Kinder. Kann man vermuten, ist aber doch recht versteckt. Ich ging von dem – oft gesehenen – Irrglauben aus, dass Kinder eine Beziehung retten können. Die nachfolgenden Zeilen vertiefen diese „Aussage“, da es nachfolgend vermutlich nicht nur schlechte Momente in dieser Geschichte gegeben hat. Doch driften die Beiden eben doch auf das Unvermeidbare hin, und je mehr Zweifel aufgekommen sind, desto unpoetischer wurde ihr Leben, bzw. ihre Liebe/Ehe.
4. Strophe. Äcker sind nicht brache Felder. Äcker sind dafür vorhergesehen, etwas anzupflanzen. Man kann sie umpflügen und sie eine Weile ruhen lassen, aber es sind nie brache Felder. Hier natürlich eine Metapher der Liebe, bzw. der Trennung. Rosen schneidet man zurück, damit sie wieder blühen, klar, aber in diesem Vers sollte es die Erinnerungen sein. Vermutlich hinkt der Vergleich ... möglich ... werd mal schauen, ob ich evtl. was Passenderes finde. Kann sein, dass man wegen der Äcker impliziert, dass der Winter vor der Tür steht ... na ja. In der Beziehung auf alle Fälle! Wie gesagt, wollte ich damit verdeutlichen, dass es Streit gab, dass die Beiden jetzt auch noch das Gute, das es zweifellos gegeben hat, noch zerstören. Das vertiefen die beiden letzten Zeilen noch einmal.
So, das waren meine Überlegungen. Ich dachte, nach Joames Rückmeldung, das sei so klar wie Gülle... und war dann über Deine Kritik etwas erstaunt, weil ich normalerweise sehe, dass auch Du etwas um Ecken herum denkst, bzw. in die Metapher-Kiste greifst. Deshalb unterstellte ich Dir auch die niedere Gesinnung... *g
Na ja ... kann halt nicht immer klappen, gelle. Man kann diese Art der Dichtung mögen oder sie für dämlich halten. Aber ich denke, ich hab’s so gut verdichtet, wie’s mir möglich ist/war. Alles andere liegt beim Leser.
Gruss
Margot
Nachtrag:
Ah, Joame ... Du warst schneller. Ja, eben ... und genau. Habe ich mich also nicht getäuscht, dass Du zwischen den Zeilen was herausklauben konntest.
Nachtrag zum Zweiten:
Danke fürs Erläutern, Uschi. Du siehst ja oben, dass sich Deine Überlegungen mit meiner Intention praktisch decken. Also ist es doch nicht ganz so verwirrend! Phu! Danke fürs Kommentieren und natürlich fürs Gefallen.
Hallo Joame,
ich hätte die Idee mit dem Jux gerne aufgegriffen, war aber nicht.
Bspw.
sagte mir absolut nichts. Jetzt kenne ich die Bedeutung, und es sagt mir immer noch nichts. Mag sein, das geht nicht durch meinen lyrischen Panzer. Ist mir aber auch egal, ich bin eben nur semipermeabel. Das geht Dir auch so, also lasse mir mein Recht auf Unverständnis.
Ich bin eben kein Monument.
Gruß
Ulrich
_________________
Margot, das ist ja hammerhart.
Nachdem ich zum ersten Mal etwas zu einem Deiner Texte äußere, der mir nicht gefiel - nenn mich meinethalben, wie Joame es sagt, vernagelt - unterstellt Du mir in Deiner ersten Replik Böswilligkeit, niedere Beweggründe oder Nachtragen für Deine absolut nebensächliche Äußerung betreffend "Groupie".
Darauf wollte ich ja gar nicht mehr eingehen. Übrigens betraf meine Kritik nur diesen einen Text, nicht Dein Oevre, wieso kommst Du mir dann immer mit Abneigung gegen Deine Art zu Dichten.
Jedenfalls stellte ich nach meinem Dafürhalten nochmals heraus, welche Bilder ich nicht verstand, bzw. wo die suggerierten Zusammenhänge sich !MIR! nicht ergaben.
Dann schleiftst Du meine Charakter auf's Schafott, unterstellst mir - wie boshaft - andersgeartetes Auftreten, Zucker in den Arsch blasen, bei Gedichte.Com und willst mir jegliche Glaubwürdigkeit rauben?
OK. Ich habe Schwierigkeiten mit Kritik. Aber so etwas krasses hätte ich ja nicht erwartet.
Übriges lese ich hier wie dort dutzende von Gedichten die ich zumeist nach den ersten Zeilen wegklicke. Nur bei dem, was mir wirklich gefällt, äußere ich mich. Zumeist. Oder ich habe das Gefühl, dass ich mal eine Schuld begleichen sollte. Weil nämlich genau das, was jetzt hier passiert, etwas ist, dem ich eigentlich gerne aus dem Weg gehe. Ausnahme: nizza, ich weiß auch nicht recht warum, ist womöglich Karma.
Darüber hinaus bedanke ich mich für die Aufklärung. Leider funktionierte das nicht bei meinem eigenen Lesen Deiner Zeilen.
Gruß
Urich
ich hätte die Idee mit dem Jux gerne aufgegriffen, war aber nicht.
Bspw.
Zitat: |
Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen und an der nächsten Kreuzung links zu gehn; |
sagte mir absolut nichts. Jetzt kenne ich die Bedeutung, und es sagt mir immer noch nichts. Mag sein, das geht nicht durch meinen lyrischen Panzer. Ist mir aber auch egal, ich bin eben nur semipermeabel. Das geht Dir auch so, also lasse mir mein Recht auf Unverständnis.
Ich bin eben kein Monument.
Gruß
Ulrich
_________________
Margot, das ist ja hammerhart.
Nachdem ich zum ersten Mal etwas zu einem Deiner Texte äußere, der mir nicht gefiel - nenn mich meinethalben, wie Joame es sagt, vernagelt - unterstellt Du mir in Deiner ersten Replik Böswilligkeit, niedere Beweggründe oder Nachtragen für Deine absolut nebensächliche Äußerung betreffend "Groupie".
Darauf wollte ich ja gar nicht mehr eingehen. Übrigens betraf meine Kritik nur diesen einen Text, nicht Dein Oevre, wieso kommst Du mir dann immer mit Abneigung gegen Deine Art zu Dichten.
Jedenfalls stellte ich nach meinem Dafürhalten nochmals heraus, welche Bilder ich nicht verstand, bzw. wo die suggerierten Zusammenhänge sich !MIR! nicht ergaben.
Dann schleiftst Du meine Charakter auf's Schafott, unterstellst mir - wie boshaft - andersgeartetes Auftreten, Zucker in den Arsch blasen, bei Gedichte.Com und willst mir jegliche Glaubwürdigkeit rauben?
OK. Ich habe Schwierigkeiten mit Kritik. Aber so etwas krasses hätte ich ja nicht erwartet.
Übriges lese ich hier wie dort dutzende von Gedichten die ich zumeist nach den ersten Zeilen wegklicke. Nur bei dem, was mir wirklich gefällt, äußere ich mich. Zumeist. Oder ich habe das Gefühl, dass ich mal eine Schuld begleichen sollte. Weil nämlich genau das, was jetzt hier passiert, etwas ist, dem ich eigentlich gerne aus dem Weg gehe. Ausnahme: nizza, ich weiß auch nicht recht warum, ist womöglich Karma.
Darüber hinaus bedanke ich mich für die Aufklärung. Leider funktionierte das nicht bei meinem eigenen Lesen Deiner Zeilen.
Gruß
Urich
Intensiv ins Detail gehen, besonders im Zusammenhang mit Beziehungen, wollte ich nicht, habe mich darum sehr allgemein gehalten, was einen Schatten auf die Glaubwürdigkeit des Verstehens legen kann.
Ich komme mit dem Wort 'semipermeabel' zurecht, hoffe nur, auf keinen Gesprächspartner zu treffen, der es in der Umgangssprache gebraucht.
Für mich wäre es ein gutes Zeichen, zu merken, wie Kleinigkeiten nicht aufgebauscht werden. Mehr Kommunikationsbereitschaft und Diplomatie, die man von ansonsten von sich piekfein gebenden Zeitgenossen rwartet,
wären gerade bei gemeinsamen Projekten - und das hier ist eines - zu erwarten.
Wehleidigkeit und Weinerlichkeit will ich nicht unbedingt unterstellen; nur manchmal wünschte ich fast deftige Kommentare einer in älteren Zeiten ungut agierenden Kuh zu lesen, die ich, wäre ich boshaft, so manchen an den lyrisch gepanzerten Hals wünschte.
Gruß
Joame
Ich komme mit dem Wort 'semipermeabel' zurecht, hoffe nur, auf keinen Gesprächspartner zu treffen, der es in der Umgangssprache gebraucht.
Für mich wäre es ein gutes Zeichen, zu merken, wie Kleinigkeiten nicht aufgebauscht werden. Mehr Kommunikationsbereitschaft und Diplomatie, die man von ansonsten von sich piekfein gebenden Zeitgenossen rwartet,
wären gerade bei gemeinsamen Projekten - und das hier ist eines - zu erwarten.
Wehleidigkeit und Weinerlichkeit will ich nicht unbedingt unterstellen; nur manchmal wünschte ich fast deftige Kommentare einer in älteren Zeiten ungut agierenden Kuh zu lesen, die ich, wäre ich boshaft, so manchen an den lyrisch gepanzerten Hals wünschte.
Gruß
Joame
@ Ulrich
Gut, lassen wir das. Wir finden keinen gemeinsamen Nenner (mehr).
@Joame
Ja, die Kuh ... das waren noch Zeiten. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass Du und sie ... ehm. Aber in mondhellen Nächten, wenn man ganz still und leise ist, vermeint man ihr Muhen zu hören ...
Schönes Woe, ich geh jetzt feiern!
Margot
Gut, lassen wir das. Wir finden keinen gemeinsamen Nenner (mehr).
@Joame
Ja, die Kuh ... das waren noch Zeiten. Wobei ich mich zu erinnern glaube, dass Du und sie ... ehm. Aber in mondhellen Nächten, wenn man ganz still und leise ist, vermeint man ihr Muhen zu hören ...
Schönes Woe, ich geh jetzt feiern!
Margot
Hallo Margot,
man kann es nicht oft genug sagen und doch schreibe ich es so selten, da es bei dir eine Selbstverständlichkeit ist: Das ist handwerklich perfekt, da stimmt einfach alles und das ist so besonders angenehm, da du dieses mit einem absolut harmonischen, natürlichen Sprachfluss verbindest. Was so selbstverständlich daherkommt, ist das Ergebnis harter Arbeit und selbst wenn du – was ich unterstelle – nur wenig Zeit zum Schreiben brauchtest, so braucht es doch ein Leben, um in dieser Art zu entstehen. Von Nichts kommt nichts, so viel steht fest.
Die handwerkliche Harmonie ist das Eine, du erzählst ja zudem noch eine vollständige Geschichte bzw. das Ende einer solchen, aber das in einer Art, die einen die ganze Geschichte erahnen bzw. selber füllen lässt, mit dem, was man darin und in sich selbst erkennt. Durch die schlichten Reime, die geraden Sätze, die klaren und dadurch einprägsamen Bilder vermeidest du Artistik und machst dadurch geradezu subversiv den Leser zur Hauptperson und zwar sowohl des Gedichtes, als auch der Kunst.
Ich sitze nicht mit offenem Mund und staune, wie der (eigentlich ja ratlose) Artist in der Zirkuskuppel dreifache Salti dreht, nein ich selbst werde schwerelos in die Kuppel gehoben und in die Lage versetzt, mir meinen Rat, meine Erkenntnis aus mir selbst zu holen. So einfach ist Kunst. Und gleichzeitig so schwer.
Und dann ist da dieses eine Wort in Zeile 3 der Strophe 3, ein einziges, das mich stolpern ließ und weswegen ich das Gedicht noch einmal so gut finde: mit Fesseln kann man nichts vergüten. An dieser Fessel allein kann man sich wund reiben.
Das Gedicht ist von beeindruckender Schönheit und Größe, gerade weil es nicht versucht, mich zu beeindrucken. Es ließ sich aber nicht vermeiden.
Beste Grüße von deinem Leser.
man kann es nicht oft genug sagen und doch schreibe ich es so selten, da es bei dir eine Selbstverständlichkeit ist: Das ist handwerklich perfekt, da stimmt einfach alles und das ist so besonders angenehm, da du dieses mit einem absolut harmonischen, natürlichen Sprachfluss verbindest. Was so selbstverständlich daherkommt, ist das Ergebnis harter Arbeit und selbst wenn du – was ich unterstelle – nur wenig Zeit zum Schreiben brauchtest, so braucht es doch ein Leben, um in dieser Art zu entstehen. Von Nichts kommt nichts, so viel steht fest.
Die handwerkliche Harmonie ist das Eine, du erzählst ja zudem noch eine vollständige Geschichte bzw. das Ende einer solchen, aber das in einer Art, die einen die ganze Geschichte erahnen bzw. selber füllen lässt, mit dem, was man darin und in sich selbst erkennt. Durch die schlichten Reime, die geraden Sätze, die klaren und dadurch einprägsamen Bilder vermeidest du Artistik und machst dadurch geradezu subversiv den Leser zur Hauptperson und zwar sowohl des Gedichtes, als auch der Kunst.
Ich sitze nicht mit offenem Mund und staune, wie der (eigentlich ja ratlose) Artist in der Zirkuskuppel dreifache Salti dreht, nein ich selbst werde schwerelos in die Kuppel gehoben und in die Lage versetzt, mir meinen Rat, meine Erkenntnis aus mir selbst zu holen. So einfach ist Kunst. Und gleichzeitig so schwer.
Und dann ist da dieses eine Wort in Zeile 3 der Strophe 3, ein einziges, das mich stolpern ließ und weswegen ich das Gedicht noch einmal so gut finde: mit Fesseln kann man nichts vergüten. An dieser Fessel allein kann man sich wund reiben.
Das Gedicht ist von beeindruckender Schönheit und Größe, gerade weil es nicht versucht, mich zu beeindrucken. Es ließ sich aber nicht vermeiden.
Beste Grüße von deinem Leser.
Hallo nizza
Jetzt machst Du mich aber verlegen. Kann ich das ausdrucken und übers Bett hängen, damit ich einen Blick drauf werfen kann, wenn wieder die Zweifel rumoren?
Freut mich ungemein, dass ich Dich damit überzeugen konnte... ganz ohne Puderzucker und Glasur.
syk
Margot
Jetzt machst Du mich aber verlegen. Kann ich das ausdrucken und übers Bett hängen, damit ich einen Blick drauf werfen kann, wenn wieder die Zweifel rumoren?
Freut mich ungemein, dass ich Dich damit überzeugen konnte... ganz ohne Puderzucker und Glasur.
syk
Margot
hallo Margot
mir fluchtet es überhaupt nicht in den ersten beiden Strophen.
S1Z4 las ich spontan mit dem Schlusswort: "ihr" (also der Sehnsucht hinterher) und dachte sogar es wäre dir vielleicht ein Tippfehler passiert.
ein "dir" würde für mich erst dann passen, wenn das Startpronomen nicht da wäre, somit ein undefiniertes "wir" im Strophentext mitliefe.
etwa so:
• Es ging durch Täler, weil die Hitze brannte,
• doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir;
• lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte
• und blieb doch stets ein Stückchen hinter dir.
oder so:
• Ich ging durch Täler, weil die Hitze brannte,
• doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir;
• lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte
• und blieb doch stets ein Stückchen hinter ihr.
aber vor allem die erste Strophe ist mir bloss wohlklingendes, aber völlig unverständliches kling-klang-klong.
zum Verständnis der ersten Zeilenpaares bräuchte es für mich entweder ein "vor", oder ein "nach" anstatt dieses "an".
das zweite Zeilenpaar sollte vielleicht am besten in der Ich-Form aufgerollt werden, aber dann fällt der Auftakt zu hart in den Trochäus: halt ich zu früh..., sitz ich verkehrt... - das geht ja nicht.
vielleicht eine du-ich Kombination? so würds dann für mich eher ohne Grip laufen
• Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen
• und vor der nächsten Kreuzung links zu gehn;
• hältst du zu früh, werd ich den Zug verpassen,
• sitzt du verkehrt, muss ich nach rückwärts sehn.
und es würde mir zum Verständnis gereichen.
die anderen beiden Strophen sind passgenau realistisch geraten: eine misslungene Partnerschaft wird mit Wehmut betrachtet, Unterhaltszahlungen werden als Glücksmeuchler dargestellt. schön. wenn es fluchtet ists für mich immer schön, auch wenns auseinander geht.
Gruß
Alcedo
mir fluchtet es überhaupt nicht in den ersten beiden Strophen.
S1Z4 las ich spontan mit dem Schlusswort: "ihr" (also der Sehnsucht hinterher) und dachte sogar es wäre dir vielleicht ein Tippfehler passiert.
ein "dir" würde für mich erst dann passen, wenn das Startpronomen nicht da wäre, somit ein undefiniertes "wir" im Strophentext mitliefe.
etwa so:
• Es ging durch Täler, weil die Hitze brannte,
• doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir;
• lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte
• und blieb doch stets ein Stückchen hinter dir.
oder so:
• Ich ging durch Täler, weil die Hitze brannte,
• doch meinen Stecken hielt ich nah bei mir;
• lief oft voraus, da meine Sehnsucht rannte
• und blieb doch stets ein Stückchen hinter ihr.
aber vor allem die erste Strophe ist mir bloss wohlklingendes, aber völlig unverständliches kling-klang-klong.
zum Verständnis der ersten Zeilenpaares bräuchte es für mich entweder ein "vor", oder ein "nach" anstatt dieses "an".
das zweite Zeilenpaar sollte vielleicht am besten in der Ich-Form aufgerollt werden, aber dann fällt der Auftakt zu hart in den Trochäus: halt ich zu früh..., sitz ich verkehrt... - das geht ja nicht.
vielleicht eine du-ich Kombination? so würds dann für mich eher ohne Grip laufen
• Es braucht nicht viel, um Wege zu verlassen
• und vor der nächsten Kreuzung links zu gehn;
• hältst du zu früh, werd ich den Zug verpassen,
• sitzt du verkehrt, muss ich nach rückwärts sehn.
und es würde mir zum Verständnis gereichen.
die anderen beiden Strophen sind passgenau realistisch geraten: eine misslungene Partnerschaft wird mit Wehmut betrachtet, Unterhaltszahlungen werden als Glücksmeuchler dargestellt. schön. wenn es fluchtet ists für mich immer schön, auch wenns auseinander geht.
Gruß
Alcedo
Hi Alcedo
Was heisst denn ‚fluchtet’? Den Ausdruck kenne ich nicht ... gleichzusetzen mit ‚verstehen’?
Also nein, in S2 meinte ich nicht die Sehnsucht, sondern „spreche“ da eindeutig mit dem lyr. Du. Man kann das natürlich auf die Weise ändern, wie Du vorschlägst, aber dann wär’s nicht mehr so, wie ich’s wollte.
Ich weiss nicht genau, ob ich die S1 verteidigen soll, oder sie einfach streichen. Zugegeben, ist sie wohl einfach etwas Wischi-waschi-Philosophie und hat keinen Anspruch auf tiefschürfende Erkenntnis, aber ich dachte dabei an das lyr. Ich, wie es irgendwo sitzt und über den Schlammassel nachdenkt. Da ging ich einfach von mir aus, bzw. meinen Erfahrungen. Da hat man mal fünf Minuten Zeit, ist der Melancholie verfallen und denkt darüber nach, wie was wo in die Binsen ging. Versucht, den Punkt und die Grüne zu finden, wo die Misere begann. Und weil das eben so allgemein gehalten ist – und ich nicht mit „Vorwürfen“ beginnen wollte -, kann ich dort kein ‚ich’ oder ‚du’ einsetzen, bzw. ob ein ‚an’ oder ‚vor’ steht, macht auch keinen grossen Unterschied. Ich denke die Überlegung muss sein, ob’s diese Strophe überhaupt braucht, oder ob ich nicht einfach ‚in medias res’ beginnen sollte. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Danke für die Anregungen und den Kommentar.
Gruss
Margot
Was heisst denn ‚fluchtet’? Den Ausdruck kenne ich nicht ... gleichzusetzen mit ‚verstehen’?
Also nein, in S2 meinte ich nicht die Sehnsucht, sondern „spreche“ da eindeutig mit dem lyr. Du. Man kann das natürlich auf die Weise ändern, wie Du vorschlägst, aber dann wär’s nicht mehr so, wie ich’s wollte.
Ich weiss nicht genau, ob ich die S1 verteidigen soll, oder sie einfach streichen. Zugegeben, ist sie wohl einfach etwas Wischi-waschi-Philosophie und hat keinen Anspruch auf tiefschürfende Erkenntnis, aber ich dachte dabei an das lyr. Ich, wie es irgendwo sitzt und über den Schlammassel nachdenkt. Da ging ich einfach von mir aus, bzw. meinen Erfahrungen. Da hat man mal fünf Minuten Zeit, ist der Melancholie verfallen und denkt darüber nach, wie was wo in die Binsen ging. Versucht, den Punkt und die Grüne zu finden, wo die Misere begann. Und weil das eben so allgemein gehalten ist – und ich nicht mit „Vorwürfen“ beginnen wollte -, kann ich dort kein ‚ich’ oder ‚du’ einsetzen, bzw. ob ein ‚an’ oder ‚vor’ steht, macht auch keinen grossen Unterschied. Ich denke die Überlegung muss sein, ob’s diese Strophe überhaupt braucht, oder ob ich nicht einfach ‚in medias res’ beginnen sollte. Muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen.
Danke für die Anregungen und den Kommentar.
Gruss
Margot
danke für die Erläuterungen. beim Wegverlassen, macht es für mich halt einen großen Unterschied ob man sich lediglich auf gängigem Pflaster bewegt, also von Kreuzung zu Kreuzung, oder ob man auch mal Abkürzungen wählt, quer durch Gebüsch oder unwegsames Gelände. und eigentlich musste ich hier an ein Zitat von Robert Lee Frost denken: "Im Wald zwei Wege boten sich mir dar und ich nahm den, der weniger betreten war - und das veränderte mein Leben"
das fluchten ist hier bei mir Werkzeugmacherjargon: zwei Passungen fluchten, wenn sich ein maßgenau geschliffener Bolzen leicht einschieben lässt. aber man spricht auch von einer Häuserflucht, einer Fensterflucht, oder ähnliches.
was die mögliche Streichung betrifft: stimmt, Margot, da muss ich dir Recht geben. wäre die erste Strophe nicht vorhanden und würde die zweite (die dann ja der Primus wäre) mit "Es" beginnen, würde es für mich herrlich fluchten.
Gruß
Alcedo
das fluchten ist hier bei mir Werkzeugmacherjargon: zwei Passungen fluchten, wenn sich ein maßgenau geschliffener Bolzen leicht einschieben lässt. aber man spricht auch von einer Häuserflucht, einer Fensterflucht, oder ähnliches.
was die mögliche Streichung betrifft: stimmt, Margot, da muss ich dir Recht geben. wäre die erste Strophe nicht vorhanden und würde die zweite (die dann ja der Primus wäre) mit "Es" beginnen, würde es für mich herrlich fluchten.
Gruß
Alcedo
Schönes Zitat. Ich mag Frost ... auch den Dichter ... und werde darüber nachdenken, die 1. S zu streichen. Aber im Moment hänge ich noch ein bisschen dran... ... kann aber Morgen schon ganz anders sein. *g
Gruss & thx
Margot
Gruss & thx
Margot
Ich kann beide Seiten nachempfinden.
Das Gedicht ist nicht so klar strukturiert, wie man es von dir gewohnt ist, aber keinesfalls so durcheinander, dass ich es schlecht fände.
Interessanterweise kommt hier in der ersten Strophe wieder das "Links/Rechts-Thema" auf. Ich habe das aber am Anfang gar nicht gesehen und einfach gedacht, man macht einfach mal was anderes, wenn man links geht. Ich sah darin eher eine banale Trennung vom alten Weg und eben auch vom Partner (daran kann man sehen, wie vorurteilsfrei ich gegen Linkshänder bin!! *g*)
Die dritte Strophe ist tatsächlich ziemlich kryptisch. Da der "falsche Schritt" Blüten trägt, dachte ich zwangsläufig, dass die Blüten auch für etwas Schlechtes stehen müssten, denn das scheint hier ja am ehesten logisch, obwohl es gleichzeitig verwirrend ist. Deshalb kam ich nicht ansatzweise auf ein Kind und damit ist der Rest auch nicht zu verstehen.
Insgesamt schöne Ideen, die nicht ganz so geschliffen scheinen, wie man es von dir kennt.
Tja, die Erwartungen hast du selbst erschaffen und das ist ja alles andere als negativ.
Gruß, Fabian
Das Gedicht ist nicht so klar strukturiert, wie man es von dir gewohnt ist, aber keinesfalls so durcheinander, dass ich es schlecht fände.
Interessanterweise kommt hier in der ersten Strophe wieder das "Links/Rechts-Thema" auf. Ich habe das aber am Anfang gar nicht gesehen und einfach gedacht, man macht einfach mal was anderes, wenn man links geht. Ich sah darin eher eine banale Trennung vom alten Weg und eben auch vom Partner (daran kann man sehen, wie vorurteilsfrei ich gegen Linkshänder bin!! *g*)
Die dritte Strophe ist tatsächlich ziemlich kryptisch. Da der "falsche Schritt" Blüten trägt, dachte ich zwangsläufig, dass die Blüten auch für etwas Schlechtes stehen müssten, denn das scheint hier ja am ehesten logisch, obwohl es gleichzeitig verwirrend ist. Deshalb kam ich nicht ansatzweise auf ein Kind und damit ist der Rest auch nicht zu verstehen.
Insgesamt schöne Ideen, die nicht ganz so geschliffen scheinen, wie man es von dir kennt.
Tja, die Erwartungen hast du selbst erschaffen und das ist ja alles andere als negativ.
Gruß, Fabian
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