Eigentlich traurig
Eigentlich traurig
die Weide die uns versteckt
kokett umkränzt sie unser beider
Leiber und auch noch etwas Zwischenraum
Es tanzte ein Faun auf unseren Nasen
und Vasen aus feinstem Porzellan sind zerbrochen
als wir aneinander krochen, zur Spätschicht
Wir pochen auf das Holz dieses Stammes
Ich vernahm es, als erster die Lerche, nicht die Nachtigall
In ihrem Schwall geäußerter Schwermut
gefriert mein Blut, und Frühtau benetzt unser beider
Leiber und auch den Zwischenraum
Mein Traum verfängt sich in den Ästen
ich schüttele mich mit ihnen so verfroren
mahnen meine Ohren, mich zum Aufbruch
dein Tuch, dass sich elegant um Deine Hüfte schlingt
beginnt schon zu phosphorizieren
und es verlieren unser beider
Leiber und auch der Zwischenraum an Verstand und Gewicht
Dein Gesicht verrät
was während ich schlief
mit deinen Händen geschah
ich bin nicht
naiv
im Zwielicht steht tosend der Weidenbaum
unter ihm noch immer Zwischenraum
nur unser beider Leiber ziehen weiter
© Linda Blacha
Hier nun ein zweites, weniger loses Gedicht. Aber danke für eure zahlreichen Einschätzungen und Kritiken.
Ich sollte mich weniger meinem Studium widmen und öfters hier vorbei schauen.