#1

Felix Dörmann (1870-1928)

in Rumpelkammer 09.11.2007 13:55
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte

Bekenntnis


Ich habe zerwühlt und zerbissen
Mein Kissen
In ächzenden Qualen der Nacht,
Am Tage dann Witze gerissen,
Das Gewissen
Betäubt und die Schmerzen verlacht.

Ich träumte von Lilienstirnen,
Von dunkler Augen Gewalt,
Und umgab mich mit Bestiengehirnen
Und umkrampfte der wüstesten Dirnen
Lusttolle Gestalt.

Ich schien ein Apostel des Lebens
In der Fäulnis betörendem Schein
Und spottete jeglichen Strebens,
Weil ich selber gerungen vergebens,
Um "Etwas" zu sein.

Ich sprach von Göttergenüssen,
Von Küssen,
Von schwellender Glieder Pracht,
Von Freude und Glücklichsein-müssen,
Zerrissen
Von ächzenden Qualen der Nacht.



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#2

Felix Dörmann (1870-1928)

in Rumpelkammer 15.11.2007 20:08
von Simone • Mitglied | 1.674 Beiträge | 1674 Punkte


Schweigend


Wir haben in seligen Nächten
Blutsaumige Küsse getauscht,
Wir haben in stöhnenden Wonnen
Die hungernden Seelen berauscht.

Wir liebten uns bis zur Erschöpfung
Und liebten auch dann uns noch fort,
Doch niemals entglitt unsren Lippen
Ein einziges zärtliches Wort.



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