Hallo viktor,
ich kann mich nur anschließen, durch den ersoffenen Hahn am Ende (der tatsächlich sehr komisch ist) wird es zum Witz und der passt nicht zu den wahrlich düsteren ersten vier Strophen. Nicht falsch verstehen: Dieses Bild des lyrI, der sich selber für etwas Besseres hält, das passt außerordentlich gut und auch das lakonische Element, alles prima. Nur passt die Sprache, passt dieser Schluss sich dem nicht an. Außerdem ist er ja auch nicht ersoffen, er dichtet ja gerade für uns.
Genug gemeckert. Die vier Strophen zuvor sind klasse, die Idee, die Umsetzung, sehr gelungen! Hier sitzt der Dichter in seinem Elend, fühlt sich zu Höherem berufen und kommt doch nicht aus der Nummer heraus. Starke Bilder, die durch eine einfache, treibende Sprache noch eindringlicher geformt werden. Sehr angenehm empfinde ich, dass keine gekünstelten Metaphern oder besonders originelle Konstruktionen bemüht werden. Ich erkenne neidvoll an, dass eine gute Idee über alles geht. Diese Allegorie mit dem Dorf und dem jeweiligen Haus, Baum, Fluss ist ebenso einfach, wie überzeugend.
LG
nizza