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Die Tanzende
Sie hob die fast schon reifen Schenkel
bis die schlanken Beine
und die vorgestreckten Unterarme
zu einer Linie in den Raum sich fügten,
an der entlang wie leichtes Beben
der Rhythmus zu vibrieren schien.
Dann schnellte der gespannte Torso
im Sprunge vor und wie die Arme
sich zum weichen Gleiten breiteten,
warf in den Nacken sie den Kopf,
die hellen Augen weit geöffnet
und lächelnd mit gelösten Lippen.
Sie hob die fast schon reifen Schenkel
bis die schlanken Beine
und die vorgestreckten Unterarme
zu einer Linie in den Raum sich fügten,
an der entlang wie leichtes Beben
der Rhythmus zu vibrieren schien.
Dann schnellte der gespannte Torso
im Sprunge vor und wie die Arme
sich zum weichen Gleiten breiteten,
warf in den Nacken sie den Kopf,
die hellen Augen weit geöffnet
und lächelnd mit gelösten Lippen.
Hi Primel,
also sportlich, wie ich bin, wollte ich S1 jetzt glatt mal ausprobieren. Ich hob mein linkes, wohlgeformtes Bein und wollte es mit dem anderen gleichtun, doch wäre ich, hätte ich das getan, auf meinem Hosenboden gelandet. Wie soll das denn bitte vonstatten gehen? Wenn man S1 vollführen will, ist das ebenfalls höchstens ein Sprung, ansonsten müsste man schon fliegen können. Die "reifen" Schenkel klingen nicht wirklich schmeichelhaft, reif steht normalerweise für "alt" und ausgeleiert, ist in dem Sinne für mich eine nette, verschleiernde Formulierung, die abschreckend auf mich wirkt.
"Torso" klingt nach zerstückelter Wasserleiche, irgendwie morbide. Wenn die Tänzerin dann mit dem Oberkörper nach vorne schnellt, ist es schwer vorstellbar, sich ihre Arme im gleichen Moment als weiches Gleiten vorzustellen. Das ergibt in meinen Augen ein widersprüchliches Bild, das kaum tänzerisch umsetzbar ist. Natürlich gibt es diese anmutigen Armbewegungen, doch stehen die Tänzerinnen da meist auf dem Parkett und flattern nicht durch die Luft.
Die gelösten Lippen sollen wohl darauf hindeuten, wie wunderbar leicht diese tänzerischen Bewegungen auf Außenstehende wirken, obwohl Disziplin, Körperbeherrschung und Kraftanstrengungen dazugehören. Dennoch erinnert mich auch das eher an Mundverfall, denn an Leichtigkeit.
Mich spricht das nicht an.
Dennoch guten Flug nachher.
Maya
also sportlich, wie ich bin, wollte ich S1 jetzt glatt mal ausprobieren. Ich hob mein linkes, wohlgeformtes Bein und wollte es mit dem anderen gleichtun, doch wäre ich, hätte ich das getan, auf meinem Hosenboden gelandet. Wie soll das denn bitte vonstatten gehen? Wenn man S1 vollführen will, ist das ebenfalls höchstens ein Sprung, ansonsten müsste man schon fliegen können. Die "reifen" Schenkel klingen nicht wirklich schmeichelhaft, reif steht normalerweise für "alt" und ausgeleiert, ist in dem Sinne für mich eine nette, verschleiernde Formulierung, die abschreckend auf mich wirkt.
"Torso" klingt nach zerstückelter Wasserleiche, irgendwie morbide. Wenn die Tänzerin dann mit dem Oberkörper nach vorne schnellt, ist es schwer vorstellbar, sich ihre Arme im gleichen Moment als weiches Gleiten vorzustellen. Das ergibt in meinen Augen ein widersprüchliches Bild, das kaum tänzerisch umsetzbar ist. Natürlich gibt es diese anmutigen Armbewegungen, doch stehen die Tänzerinnen da meist auf dem Parkett und flattern nicht durch die Luft.
Die gelösten Lippen sollen wohl darauf hindeuten, wie wunderbar leicht diese tänzerischen Bewegungen auf Außenstehende wirken, obwohl Disziplin, Körperbeherrschung und Kraftanstrengungen dazugehören. Dennoch erinnert mich auch das eher an Mundverfall, denn an Leichtigkeit.
Mich spricht das nicht an.
Dennoch guten Flug nachher.
Maya
Liebe Maya,
ich verstehe dein Problem und es wäre mir sehr unangenehm, wenn du dich beim Versuch, die von mir beschriebenen Bewegungen nachzuahmen, deine wohlgeformten Hüften beschädigt hättest!
Ich kopiere hier eine Antwort, die ich an anderer Stelle zum selben Problem gegeben, und ich hoffe, dir damit eine kleine Erklärung zu liefern.
Freundliche Grüße. Primel
ich verstehe dein Problem und es wäre mir sehr unangenehm, wenn du dich beim Versuch, die von mir beschriebenen Bewegungen nachzuahmen, deine wohlgeformten Hüften beschädigt hättest!
Ich kopiere hier eine Antwort, die ich an anderer Stelle zum selben Problem gegeben, und ich hoffe, dir damit eine kleine Erklärung zu liefern.
Zitat: |
Vorerst: ich bin kein Tänzer, wenn man von klassischen Gesellschaftstänzen absieht, und auch die sind mir heute etwas zu anstrengend. Ich habe auch nicht von einer Tänzerin gesprochen, sondern absichtlich von einer Tanzenden, allerdings dazu von einer ganz konkreten Darbietung, einer Improvisation angeregt. Die Vorgangsbeschreibung ist insofern wenig exakt, als ich von Schenkeln, also Plural, spreche, die – und das hast du ganz richtig aufgezeigt -man ja wohl kaum beide gleichzeitig heben kann, es sei denn, man befinde sich in einer anderen als stehenden Position. Doch kann man hierin vielleicht auch einen kurzen Rückgriff auf die Vorbereitung der folgenden Ausgangsstellung sehen. Vor dem Sprung hebt sie, die Tanzende, ein Bein so, dass der Oberschenkel waagrecht, der Unterschenkel dazu im rechten Winkel abwärts und damit parallel zum gestreckten anderen Bein gerichtet ist. Beide Arme sind in der Gottesanbeterinhaltung nach vorne gestreckt, die Oberarme waagrecht und parallel zum gehobenen Oberschenkel, die Unterarme nach oben gerichtet in einer Linie mit dem angehobenen Unterschenkel und einander angenähert, so dass sie den Blick auf das Gesicht verhindern. Bei dem folgenden Sprung öffnen sich die Arme wie bei einer Willkommensgeste flügelartig, wodurch der Oberkörper sich vorwölbt, verstärkt durch das Zurückwerfen des Kopfes. Dieses lustvolle Sich-in-den-Raum-werfen kommt dem, was in der Ballettsprache mit Grand Jeté bezeichnet wird, ziemlich nahe und, wenn man nicht zu genau auf meine Worte hinhört, dann ist eine Assoziation zu diesem klassischen Tanzsprung durchaus valabel und sollte mir Freude machen. |
Freundliche Grüße. Primel
Hallo Primel!
Aha, die von dir angegebene Beschreibung erinnert mich an den Kranich (Karate), wobei die Arme nun keine Gottesanbeterhaltung einnehmen und das Bein zu krumm angewinkelt ist. Aber so ungefähr dürfte es hinkommen.
Deine Erklärung stimmt nun aber so oder so nicht mit dem überein, was in S1 steht. Außerdem ist es für mich schwer vorstellbar, dass – selbst, wenn es sich hierbei um eine ausgebildete Tänzerin handelte – sie aus dieser Position (siehe Bild) heraus einen Sprung hinlegen könnte. Für einen Sprung braucht es zumindest Anlauf, wenn die Kraft aus nur einem Bein kommen soll oder es braucht zwei Beine, die zuvor Bodenkontakt hatten, um den nötigen Pfeffer für einen Sprung bereitzustellen. Mehr als ein Hüpferli ist da m. E. aus dieser Position nicht drin. Da bliebe für Arme zu Flügeln ausbreiten kaum ausreichend Zeit – und wenn doch, dann würde das in aller Hektik vonstatten gehen, was nicht zum besagten „weichen Gleiten“ passen würde.
Viele Grüße,
Maya.
Aha, die von dir angegebene Beschreibung erinnert mich an den Kranich (Karate), wobei die Arme nun keine Gottesanbeterhaltung einnehmen und das Bein zu krumm angewinkelt ist. Aber so ungefähr dürfte es hinkommen.
Deine Erklärung stimmt nun aber so oder so nicht mit dem überein, was in S1 steht. Außerdem ist es für mich schwer vorstellbar, dass – selbst, wenn es sich hierbei um eine ausgebildete Tänzerin handelte – sie aus dieser Position (siehe Bild) heraus einen Sprung hinlegen könnte. Für einen Sprung braucht es zumindest Anlauf, wenn die Kraft aus nur einem Bein kommen soll oder es braucht zwei Beine, die zuvor Bodenkontakt hatten, um den nötigen Pfeffer für einen Sprung bereitzustellen. Mehr als ein Hüpferli ist da m. E. aus dieser Position nicht drin. Da bliebe für Arme zu Flügeln ausbreiten kaum ausreichend Zeit – und wenn doch, dann würde das in aller Hektik vonstatten gehen, was nicht zum besagten „weichen Gleiten“ passen würde.
Viele Grüße,
Maya.
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