Hallo Andreas,
die Idee zu deinem Gedicht-Thriller finde ich nicht schlecht.
Leider lässt es sich durch das unregelmäßige Versmaß nur sehr schwer flüssig lesen.
Du zeigst in allen Versen, außer im jeweils zweiten einer jeden Strophe vier Hebungen. In Vers 2 sind es immer 5, durch den Trochäus also 10 anstelle der sonst vorherrschenden 8 Silben. Diese langen Zeilen wirken künstlich und aufgesetzt, lautes Lesen stockt dort.
Den Reim nich/weigerlich finde ich reichlich erzwungen.
Die hier angesprochene 3. Strophe erscheint auch im Kontext inhaltlich nicht wirklich stimmig. Die schweren Truppen sind gewöhnungsbedürftig, selbst wenn man diesen Begriff hier mit etwas Nachdenken mit Polizeischarfschützen und Sonderkommandoeinheiten assoziieren kann.
Fremde Feuchte hinter Kuppen - nicht auf den Kuppen?
Was würdest du von Kürzungen bei den Überlängen halten?
Das könnte dann so aussehen:
Zigaretten
Wo sind meine Zigaretten?
Vollmond legt mein Hirn in Ketten.
Sternenschein im feinen Zwirn
(Überdosis Schlaftabletten)
Ewigt in den weiten Wirr'n
Seidenschwarzer Himmelsbetten.
Wo sind die verkappten Kippen?
Jack wird diese Nacht durchrippen.
Messer sind schon scharf gemacht
(Jedenfalls würd' ich drauf tippen).
Wenn der Blutrausch dann verflacht
Lässt der Mann auch mich mal nippen.
Wo sind die verfluchten Fluppen?
Stunden sammeln sich in Gruppen,
Mut und Morgen mehr’n sich nich'
(Angesichts der schweren Truppen),
Bleiben schweigend weigerlich
Fremde Feuchte hinter Kuppen.
Wo sind meine Zigaretten?
Vollmond legt mein Hirn in Ketten.
Sternenschein im feinen Zwirn
(Überdosis Schlaftabletten)
Ewigt in den weiten Wirr'n
Seidenschwarzer Himmelsbetten.
Ach, da sind sie ja! Hast Du Feuer?
Gruß, Feo