Dann, wenn die Unke ihre Spindel streicht,
die Roggenflöte bläst,
wenn sich in ihre Warzenseiten
Kinderflut hineingeweicht, sich eingefräst....
wenn Maul und Aug sich weiter spreiten,
Patten glatter, Krötenzungen nasser gleiten...
wenn Pflaumenblüten sich mit Schneckenglanz vermischen,
Spinnenfäden, Hummeln, Falter über frischen
Halmen schweben...
Wenn Düfte leis die Natter locken,
Syrinx, Rose, Schwertzahn sich beflocken,
wenn endlich diese tote Blässe weicht...
wenn sich im roten Mondenschein
die Echse aus dem dunklen Neste schleicht,
die Mauern satt umgarnend,
sanft den Stämmen sich vermengend...
wenn der erste Vampir still und fein
die kühle Wange mir umstreicht...
wenn Nchtigallen warnend
ihren Liebsten sengend
heiß und fordernd ihren Sinn entblößen...
wenn in unterirdschen Höhlen
düster Nachtlemuren schweigen,
troglodytenhaft die Häupter neigen,
neidvoll lauschend all dem Wachsen, Werden..
wenn mit warmen, regenfeuchten Stößen
der junge Wind sich taucht in alle Seelen,
sich all dem neuen Sein zu zeigen,
sich flüsternd wiegt in Blütenzweigen...
wenn Aufbruch klingt in offnen Erden..
wenn all die quellend vollgesognen Samen
sich wuchtig blähend durch den Boden winden,
sonnentoll dem Blau entgegenzwängen,
lianenhaft die Bergzyklamen
dem Glast der Hitze sich verbinden
in perlend süßen Lerchensängen...
wenn sich die dunkle Tulpenglut
Päonien beugt, im Mittag ruht, Blüten streut...
wenn wild der Flammenrotdorn dräut...
wenn stolz die Weihe streift vorbei..
wenn im Dämmern schwer wie Blei
sinkt ins Herz die Träumerei...
Dann ist Mai !
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