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In absentia
Wo vormals Blütenblätter fielen,
aus zarten, reinen Kinderhänden,
bedeckt nun Staub die morschen Dielen.
An diesen einst so weißen Wänden
hat Efeu sich ein Heim gesucht.
Und in den blinden Buntglasscheiben
hat mancher schon sein Spiegelbild verflucht.
Doch aufgezogenes Betreiben,
der schwarzberobten Heiligkeiten,
lässt Heuchler satt und träge Schweigen.
Anstatt für Wahrheiten zu streiten,
tanzt Hochmut seinen falschen Reigen,
in staubigmorschen, toten Hallen,
wo nunmehr leere Worte fallen.
Hallo Simone,
also die "toten Hallen" klingen mir eher ausgelutscht als originell. Und in der 2.Str. 4.Z. stolpert`s, gell?
Mach dir nichts draus. Es muss nicht immer alles gelingen.
LG Momo
also die "toten Hallen" klingen mir eher ausgelutscht als originell. Und in der 2.Str. 4.Z. stolpert`s, gell?
Mach dir nichts draus. Es muss nicht immer alles gelingen.
LG Momo
Hallo Momo
Die toten Hallen sollen auch nicht originell sein, sondern einfach nur tot. Die 4. Zeile der 2. Strophe ist länger als die anderen (falls du das mit stolpern meinst) und zwar mit Absicht.
Und im Gegensatz zu manch Anderem, mache ich mir überhaupt nichts daraus, wenn mir etwas nicht gelingt. (Ich bin ja nicht perfekt, gelle und außerdem müsste ich mich dann tagaus, tagein nur grämen) Allerdings, kann ich aus deinem Kommentar nicht wirklich ersehen, dass das hier der Fall ist.
Gruß
Simone
Die toten Hallen sollen auch nicht originell sein, sondern einfach nur tot. Die 4. Zeile der 2. Strophe ist länger als die anderen (falls du das mit stolpern meinst) und zwar mit Absicht.
Und im Gegensatz zu manch Anderem, mache ich mir überhaupt nichts daraus, wenn mir etwas nicht gelingt. (Ich bin ja nicht perfekt, gelle und außerdem müsste ich mich dann tagaus, tagein nur grämen) Allerdings, kann ich aus deinem Kommentar nicht wirklich ersehen, dass das hier der Fall ist.
Gruß
Simone
Hi Simone,
nö, ich rede jetzt über Metrik, gell? Denn:
1.Str, 3.Str. und 4.Str. sind einheitlich gestaltet.
2. Str. fällt metrisch aus dem Rahmen.
Also frage ich nach der Begründung:
2.Str. 2.+ 4.Z.
Grüße
Momo
nö, ich rede jetzt über Metrik, gell? Denn:
1.Str, 3.Str. und 4.Str. sind einheitlich gestaltet.
2. Str. fällt metrisch aus dem Rahmen.
Also frage ich nach der Begründung:
2.Str. 2.+ 4.Z.
Grüße
Momo
Hallo Simone
also fassen wir zusammen:
An diesen einst so weißen Wänden
hat Efeu sich ein Heim gesucht.
Und in den blinden Buntglasscheiben
hat mancher schon sein Spiegelbild verflucht.
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
Deine Antwort auf meine Frage, warum ein x in 2.Z. fehlt lautet:
"um ein Innehalten zu erzeugen, als man beginnt die Tatsachen zu erkennen."
Deine Antwort auf meine Frage, warum ein X zu viel in 4.Z ist, lautet:
"um dem Prozess der Selbsterkenntnis, der eher langsam von Statten geht, ein wenig Raum zu lassen, sich zu entwickeln."
Resümee: Deine Antwort hatte mich leider nicht überzeugt.
LG Momo
also fassen wir zusammen:
An diesen einst so weißen Wänden
hat Efeu sich ein Heim gesucht.
Und in den blinden Buntglasscheiben
hat mancher schon sein Spiegelbild verflucht.
xXxXxXxXx
xXxXxXxX
xXxXxXxXx
xXxXxXxXxX
Deine Antwort auf meine Frage, warum ein x in 2.Z. fehlt lautet:
"um ein Innehalten zu erzeugen, als man beginnt die Tatsachen zu erkennen."
Deine Antwort auf meine Frage, warum ein X zu viel in 4.Z ist, lautet:
"um dem Prozess der Selbsterkenntnis, der eher langsam von Statten geht, ein wenig Raum zu lassen, sich zu entwickeln."
Resümee: Deine Antwort hatte mich leider nicht überzeugt.
LG Momo
Schatzi, in Zeile 2 fehlt kein x sondern die endet einfach mit einer männlichen Kadenz, im gegensatz zu den sonst weiblichen Endungen. Das gleiche in Zeile 4, die aber zusätzlich noch länger ist, als die anderen.
Und es lag auch nicht in meiner Absicht, dich von irgendwas zu überzeugen. Du hast gefragt und ich habe dir geantwortet.
Und es lag auch nicht in meiner Absicht, dich von irgendwas zu überzeugen. Du hast gefragt und ich habe dir geantwortet.
Schatzi,
richtig, in deiner fehlerhaften 2Str. endest du in der 2.+ 4. Z mit männl. Kadenzen.
Im Vergleich mit den Str. 1.,3, und 4. fehlt aber TROTZDEM in der Z.2 ein x und in der Z.4 ist ein X überflüssig.
Und wie ich gesagt habe, deine Begründung darauf war leider nicht überzeugend.
mfg Momo
richtig, in deiner fehlerhaften 2Str. endest du in der 2.+ 4. Z mit männl. Kadenzen.
Im Vergleich mit den Str. 1.,3, und 4. fehlt aber TROTZDEM in der Z.2 ein x und in der Z.4 ist ein X überflüssig.
Und wie ich gesagt habe, deine Begründung darauf war leider nicht überzeugend.
mfg Momo
#11
von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
In absentia
in Diverse 23.05.2008 09:25von Don Carvalho • Mitglied | 1.880 Beiträge | 1880 Punkte
Hallo Schatzis,
im gewissen Sinne gebe ich Euch beiden recht.
Bis auf Str. 2 Z. 4. ist durchgängig ein 4-hebiger Jambus verwendet worden. Dass in Str. 2 Z. 2 ein "x" fehlt, liegt allein an der männlichen Kadenz. Der Wechsel von männlichen und weiblichen Kadenzen ist aber m.E. grundsätzlich völlig unproblematisch.
Es fällt aber natürlich auf, dass allein in Str. 2 Z. 2 & 4 männliche Kadenzen verwendet werden und insofern kein regelmäßiger Wechsel stattfindet, so dass man sich natürlich schon fragt, ob es hierfür einen besonderen (inhaltlichen) Grund gibt. Wenn nicht, ist das Gedicht aus metrischen Gesichtspunkten nach meinem Empfinden zwar keineswegs misslungen, missfallen kann einem das aber schon.
Dass in Str. 2 Z. 4 nun ein 5-hebiger Jambus verwendet wurde, fällt dagegen wirklich aus dem Rahmen. Das beabsichtigte Ziel hierfür hat Simone erläutert. Nun kann man mit dem Autor der Meinung sein, dass das Ziel erreicht wurde oder eben nicht. Mir persönlich ist zunächst einmal wichtig, dass überhaupt eine Überlegung hinter einem formalen Bruch steht.
Ich finde, dieses Innehalten wird mit der zusätzlichen Hebung durchaus erreicht. Den Kadenzwechsel finde ich dagegen nicht so überzeugend und ist auch nicht erforderlich, um noch zusätzlich das beabsichtigte Innehalten zu erreichen.
Inhaltlich bin ich dem Gedicht noch nicht so recht hintergestiegen. In den ersten beiden Strophen vermutete ich noch eine Entwicklung vom unbedarften Kindsein zur erwachsenen Realität... doch in Strophe 3 wird mit den schwarzberobten Heiligkeiten, dass ein kirchlicher Rahmen eine Rolle spielt.
Szenen einer Ehe? Von der durch Kinderhände blütenbedeckten Hochzeitszeremonie bis zur Erkenntnis, dass schließlich vom durch Pfarrer in den heiligen Stand gehobenen Ehe nur noch Heuchlerei verbleibt? Aber warum dann der Titel, der mich fragen lässt, wer abwesend ist?
Die frühere Ehrlichkeit der Partner miteinander oder deren Gefühle zueinander? Jedenfalls scheint mir der Plott in diese Richtung zu gehen.
Mir gefallen die Zeilen insgesamt ganz gut - bis auf den Kadenzwechsel zumindest.
Grüße,
Don
im gewissen Sinne gebe ich Euch beiden recht.
Bis auf Str. 2 Z. 4. ist durchgängig ein 4-hebiger Jambus verwendet worden. Dass in Str. 2 Z. 2 ein "x" fehlt, liegt allein an der männlichen Kadenz. Der Wechsel von männlichen und weiblichen Kadenzen ist aber m.E. grundsätzlich völlig unproblematisch.
Es fällt aber natürlich auf, dass allein in Str. 2 Z. 2 & 4 männliche Kadenzen verwendet werden und insofern kein regelmäßiger Wechsel stattfindet, so dass man sich natürlich schon fragt, ob es hierfür einen besonderen (inhaltlichen) Grund gibt. Wenn nicht, ist das Gedicht aus metrischen Gesichtspunkten nach meinem Empfinden zwar keineswegs misslungen, missfallen kann einem das aber schon.
Dass in Str. 2 Z. 4 nun ein 5-hebiger Jambus verwendet wurde, fällt dagegen wirklich aus dem Rahmen. Das beabsichtigte Ziel hierfür hat Simone erläutert. Nun kann man mit dem Autor der Meinung sein, dass das Ziel erreicht wurde oder eben nicht. Mir persönlich ist zunächst einmal wichtig, dass überhaupt eine Überlegung hinter einem formalen Bruch steht.
Ich finde, dieses Innehalten wird mit der zusätzlichen Hebung durchaus erreicht. Den Kadenzwechsel finde ich dagegen nicht so überzeugend und ist auch nicht erforderlich, um noch zusätzlich das beabsichtigte Innehalten zu erreichen.
Inhaltlich bin ich dem Gedicht noch nicht so recht hintergestiegen. In den ersten beiden Strophen vermutete ich noch eine Entwicklung vom unbedarften Kindsein zur erwachsenen Realität... doch in Strophe 3 wird mit den schwarzberobten Heiligkeiten, dass ein kirchlicher Rahmen eine Rolle spielt.
Szenen einer Ehe? Von der durch Kinderhände blütenbedeckten Hochzeitszeremonie bis zur Erkenntnis, dass schließlich vom durch Pfarrer in den heiligen Stand gehobenen Ehe nur noch Heuchlerei verbleibt? Aber warum dann der Titel, der mich fragen lässt, wer abwesend ist?
Die frühere Ehrlichkeit der Partner miteinander oder deren Gefühle zueinander? Jedenfalls scheint mir der Plott in diese Richtung zu gehen.
Mir gefallen die Zeilen insgesamt ganz gut - bis auf den Kadenzwechsel zumindest.
Grüße,
Don
Vorschlag, der mir gerade in den Sinn kam, da ich unlängst Ovids Metamorphosen mit Narziss und Echo gelesen hatte:
An diesen einst so weißen Wänden
hat Efeu sich ein Heim gefunden.
Und in den blinden Buntglasscheiben
hat kein Narziss sich je umwunden.
oder, je nach Bedarf:
hat auch Narziss sich schon umwunden.
Gruß
Alcedo
An diesen einst so weißen Wänden
hat Efeu sich ein Heim gefunden.
Und in den blinden Buntglasscheiben
hat kein Narziss sich je umwunden.
oder, je nach Bedarf:
hat auch Narziss sich schon umwunden.
Gruß
Alcedo
Hi Don
Inhaltlich liegst du richtig. Szenen einer Ehe, vom Anfang bis zum Ende. Auch mit dem Titel triffst ins Schwarze, abwesend ist eigentlich alles was eine Ehe zum Bestehen braucht. In erster Linie dachte ich an die Liebe, aber auch Ehrlichkeit, Vertrauen usw.
An der verlängerten Zeile hänge ich und ich finde sie auch passend, um diese Phase der Erkenntnis zu verdeutlichen. Deinen Einwand zum Kadenzwechsel kann ich nachvollziehen, ist vielleicht etwas krass. Mal sehen, ob mir was einfällt, das zu beheben ohne den Inhalt zu verändern.
Besten Dank und Gruß
Simone
Hi Alcedo
Danke für die Vorschläge, aber der Narziss würde dem ganzen inhaltlich eine andere Richtung geben, denke ich.
Gruß Simone
Inhaltlich liegst du richtig. Szenen einer Ehe, vom Anfang bis zum Ende. Auch mit dem Titel triffst ins Schwarze, abwesend ist eigentlich alles was eine Ehe zum Bestehen braucht. In erster Linie dachte ich an die Liebe, aber auch Ehrlichkeit, Vertrauen usw.
An der verlängerten Zeile hänge ich und ich finde sie auch passend, um diese Phase der Erkenntnis zu verdeutlichen. Deinen Einwand zum Kadenzwechsel kann ich nachvollziehen, ist vielleicht etwas krass. Mal sehen, ob mir was einfällt, das zu beheben ohne den Inhalt zu verändern.
Besten Dank und Gruß
Simone
Hi Alcedo
Danke für die Vorschläge, aber der Narziss würde dem ganzen inhaltlich eine andere Richtung geben, denke ich.
Gruß Simone
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