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DAS LIED VON FRITZ UND FRIEDA
zuslig duslig fusbeduselt
zwirbeln zweisam fritz und frieda
zwischen zwetschk und fliederbaum
grasgefasst man sieht sie kaum
zucken zeugend zeh und glieder
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
zuslig fuslig busentbluselt
wiegt wie wonnig fritz mit frieda
zwischen zwetschk und fliederbaum
briesenbraus man hört sie kaum
wiegen sie im liegen ihre glieder
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
man glaubt es kaum
da schleicht im milchmondschein
schwerer atem
augenstier
krummer rucken
um zu ducken
meuchelmunter
beil am stiele
sich zum ziele
zwischen zwetschk und fliederbaum
wo sich fritz und frieda lieben
nackenhack sie spürn es kaum
teilt das beil spritzig blitzig
fritz und friedas glieder
zischend zuckt es knackend zitzzerhackend
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
sie spürtens kaum
zwischen zwetschk und fliederbaum
sieht man
zuslig duslig blutbesudelt
tief im flieder
friedas triefend mieder liegen...
DIE BALLADE VOM LICHTSCHEUEN FINSTERLING
dort draussen:
dunkel.
hier herinnen:
hell.
raus hier!
schnell!
ANLEITUNG ZU BLAUBART
mehr brauchst du nicht:
ein böses ziel
ein werkzeug zu
ein gutes ort
ein gutes zeit
und ein alleinig weiberleit
mehr brauchst du nicht.
zuslig duslig fusbeduselt
zwirbeln zweisam fritz und frieda
zwischen zwetschk und fliederbaum
grasgefasst man sieht sie kaum
zucken zeugend zeh und glieder
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
zuslig fuslig busentbluselt
wiegt wie wonnig fritz mit frieda
zwischen zwetschk und fliederbaum
briesenbraus man hört sie kaum
wiegen sie im liegen ihre glieder
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
man glaubt es kaum
da schleicht im milchmondschein
schwerer atem
augenstier
krummer rucken
um zu ducken
meuchelmunter
beil am stiele
sich zum ziele
zwischen zwetschk und fliederbaum
wo sich fritz und frieda lieben
nackenhack sie spürn es kaum
teilt das beil spritzig blitzig
fritz und friedas glieder
zischend zuckt es knackend zitzzerhackend
tief und tiefer wieder nieder
zwischen zwetschk und fliederbaum
sie spürtens kaum
zwischen zwetschk und fliederbaum
sieht man
zuslig duslig blutbesudelt
tief im flieder
friedas triefend mieder liegen...
DIE BALLADE VOM LICHTSCHEUEN FINSTERLING
dort draussen:
dunkel.
hier herinnen:
hell.
raus hier!
schnell!
ANLEITUNG ZU BLAUBART
mehr brauchst du nicht:
ein böses ziel
ein werkzeug zu
ein gutes ort
ein gutes zeit
und ein alleinig weiberleit
mehr brauchst du nicht.
Hei!
Das ist ja ne Moritat, die sich gewaschen hat! Meine Güte.
Das ist was für mich und meinen Geschmack.
Erinnerte mich Dein erster Beitrag an Kreisler, so fällt mir hier leider nichts ein - wer schreibt denn in austria sonst noch so bösschwarz?
Anleitung zum Blaubart: genial!
Lieben Gruß von
bipontina
Das ist ja ne Moritat, die sich gewaschen hat! Meine Güte.
Das ist was für mich und meinen Geschmack.
Erinnerte mich Dein erster Beitrag an Kreisler, so fällt mir hier leider nichts ein - wer schreibt denn in austria sonst noch so bösschwarz?
Anleitung zum Blaubart: genial!
Lieben Gruß von
bipontina
hallo bipontina!
besten dank' für den honig, den ich mir natürlich gern zum frühstücksbrötchen schmecken lass'...
kreisler (oder qualtinger) schätze ich zwar sehr, seh' mich aber selber wenig in dieser ecke, bzw. hab' ich mich mit beiden erst auseinandergesetzt, nachdem ich mit diesem vergleich, speziell bei zwei, drei texten schon mehrfach konfrontiert wurde.
mich persönlich haben meister h.c. artmann und auch ernst jandl oder konrad bayer schon zu schulzeittagen begeistert und sicher beeinflusst. "med ana schwoazzn tintn" würd ich dir gern empfehlen, ich befürchte nur, der dialekt ist hier eine gar hohe hürde. google mal, wenn du lust hast.
liebe grüße dir
werner
besten dank' für den honig, den ich mir natürlich gern zum frühstücksbrötchen schmecken lass'...
kreisler (oder qualtinger) schätze ich zwar sehr, seh' mich aber selber wenig in dieser ecke, bzw. hab' ich mich mit beiden erst auseinandergesetzt, nachdem ich mit diesem vergleich, speziell bei zwei, drei texten schon mehrfach konfrontiert wurde.
mich persönlich haben meister h.c. artmann und auch ernst jandl oder konrad bayer schon zu schulzeittagen begeistert und sicher beeinflusst. "med ana schwoazzn tintn" würd ich dir gern empfehlen, ich befürchte nur, der dialekt ist hier eine gar hohe hürde. google mal, wenn du lust hast.
liebe grüße dir
werner
Lieber werner,
aus "med ana schwoazzn Dintn" habe ich schon gelesen, jaja...Das dauert natürlich länger, als "schriftdeutsche" Lektüre, aber ich liebe die grobe Wiener Mundart -
waunst vastöhst, waus i maan -
Lieben Gruß!
bipontina
aus "med ana schwoazzn Dintn" habe ich schon gelesen, jaja...Das dauert natürlich länger, als "schriftdeutsche" Lektüre, aber ich liebe die grobe Wiener Mundart -
waunst vastöhst, waus i maan -
Lieben Gruß!
bipontina
liebe bipontina;
wer in der "dintn" las (peinlich - ohne vorlage schreib' ich's selber falsch, siehe oben), der kann kein übler sein; dein wienerisch übrigens ist wohl kaum schlimmer als meins, da ich selbst ein landgelegtes ei bin und die sprache der urbanen "weanabazis" zu imitieren kein einfaches unterfangen darstellt. der "gesangslehrer" aus posting "boese 3"
ist übrigens aus der nachhaltigen stimmung, die artmanns "ringlgschbüübsizza" bei mir hinterlassen hat, entstanden. grundsätzlich bin ich aber in meinem tun um eigenständigkeit und distanz zu vergleichen bemüht, daher auch die suche nach einer ganz eigenen sprachfärbung für eben dieses textprojekt.
lieben gruss auch dir
werner
wer in der "dintn" las (peinlich - ohne vorlage schreib' ich's selber falsch, siehe oben), der kann kein übler sein; dein wienerisch übrigens ist wohl kaum schlimmer als meins, da ich selbst ein landgelegtes ei bin und die sprache der urbanen "weanabazis" zu imitieren kein einfaches unterfangen darstellt. der "gesangslehrer" aus posting "boese 3"
ist übrigens aus der nachhaltigen stimmung, die artmanns "ringlgschbüübsizza" bei mir hinterlassen hat, entstanden. grundsätzlich bin ich aber in meinem tun um eigenständigkeit und distanz zu vergleichen bemüht, daher auch die suche nach einer ganz eigenen sprachfärbung für eben dieses textprojekt.
lieben gruss auch dir
werner
#6
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
boese lieder, die zweite
in Diverse 17.05.2008 13:58von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Hi Werner,
das erste Lied gefällt mir ausgesprochen gut. Hier ergibt der launige Sprachsalat für mich Sinn und erscheint mir doch recht ausgeklügelt. Zumindest verfehlt er bei mir beim Lesen nicht seine Wirkung. Er gibt der doch schockierenden Szene etwas spielerisches, was dem ganzen eine bitterböse schwarzhumorige Färbung gibt.
Der zweite Text, die Ballade... Trocken, sehr trocken und daher gerade als Nachstück zum ersten Lied witzig. Für sich allein wüßte ich nicht so recht.
Bei dem letzten Gedicht stoße ich mich allerdings wiederum an der verdrehten Grammatik, die ich sonst in verzeihlicher Weise aus dem Munde oder der Tastatur von Nichtmuttersprachlern kenne.
Ich muss übrigens gestehen, dass ich keinen Schimmer habe, was ein Weiberleit ist. Vielleicht finde ich ja noch Erleuchtung.
Viele Grüße,
GerateWohl
das erste Lied gefällt mir ausgesprochen gut. Hier ergibt der launige Sprachsalat für mich Sinn und erscheint mir doch recht ausgeklügelt. Zumindest verfehlt er bei mir beim Lesen nicht seine Wirkung. Er gibt der doch schockierenden Szene etwas spielerisches, was dem ganzen eine bitterböse schwarzhumorige Färbung gibt.
Der zweite Text, die Ballade... Trocken, sehr trocken und daher gerade als Nachstück zum ersten Lied witzig. Für sich allein wüßte ich nicht so recht.
Bei dem letzten Gedicht stoße ich mich allerdings wiederum an der verdrehten Grammatik, die ich sonst in verzeihlicher Weise aus dem Munde oder der Tastatur von Nichtmuttersprachlern kenne.
Ich muss übrigens gestehen, dass ich keinen Schimmer habe, was ein Weiberleit ist. Vielleicht finde ich ja noch Erleuchtung.
Viele Grüße,
GerateWohl
_____________________________________
hallo geratewohl;
die "boesen lieder" (at) sind ein textprojekt, bei dem ich, je nach stück, sprachlich ganz unterschiedlich vorgehe - auch bisweilen mit den widerhaken von verdrehter grammatik.
"weiberleit" ist ein bespiel für einen weiteren "kunstgriff" den ich bei diesen texten gerne anwende: das "eindeutschen" von begriffen aus der österreichischen umgangssprache bzw. den diversen dialekten: "weiwaleid" (bei mir weiberleit) wäre korrekt zu übersetzen mit "frauenzimmer". das würde mich beim schreiben aber weniger grinsen lassen.
ein anderes beispiel dafür ist "einwendig" beim schalimei-text: "eiweini" = "innen" oder "einwendig seiner allerselbst" = "in seinem innersten", oder bei "alleinig" von "alanig" = "alleine".
auch die kreuz und queren sprachmuster übernehme ich zu einem guten teil aus der österreichen alltagssprache - mir gefällt der schräge sound, der dabei entsteht. du hast vollkommen richtig erkannt, dass dies alles auch dazu dient, einen kontrast zum heftigen inhalt zu schaffen - zum einen. zum anderen funktionieren die texte deshalb auch bei lesungen, gerade im richtigen mix, sehr gut.
ich dank' dir sehr für deinen kommentar, der auch gelegenheit gab', ein wenig licht in das dunkel des gebrauchs von seltsamen, unbedudeten (ah, schon wieder...) wörtern zu bringen.
liebe grüsse
werner
die "boesen lieder" (at) sind ein textprojekt, bei dem ich, je nach stück, sprachlich ganz unterschiedlich vorgehe - auch bisweilen mit den widerhaken von verdrehter grammatik.
"weiberleit" ist ein bespiel für einen weiteren "kunstgriff" den ich bei diesen texten gerne anwende: das "eindeutschen" von begriffen aus der österreichischen umgangssprache bzw. den diversen dialekten: "weiwaleid" (bei mir weiberleit) wäre korrekt zu übersetzen mit "frauenzimmer". das würde mich beim schreiben aber weniger grinsen lassen.
ein anderes beispiel dafür ist "einwendig" beim schalimei-text: "eiweini" = "innen" oder "einwendig seiner allerselbst" = "in seinem innersten", oder bei "alleinig" von "alanig" = "alleine".
auch die kreuz und queren sprachmuster übernehme ich zu einem guten teil aus der österreichen alltagssprache - mir gefällt der schräge sound, der dabei entsteht. du hast vollkommen richtig erkannt, dass dies alles auch dazu dient, einen kontrast zum heftigen inhalt zu schaffen - zum einen. zum anderen funktionieren die texte deshalb auch bei lesungen, gerade im richtigen mix, sehr gut.
ich dank' dir sehr für deinen kommentar, der auch gelegenheit gab', ein wenig licht in das dunkel des gebrauchs von seltsamen, unbedudeten (ah, schon wieder...) wörtern zu bringen.
liebe grüsse
werner
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