Lieber Michael,
das Gedicht interessiert mich, Thema Entfremdung, weniger Rassismus, das wäre mir zu eng, Rassismus ist ja nur ein Mittel der "Hunde", auch wenn Rassismus sehr schmerzt und gar nicht immer erkannt wird, dass es ein Unterdrückungsmittel der Herrschenden ist (wem gehören die "Hunde"?). Was gleichermaßen jedoch auch für die Arbeitswelt zutrifft, wo der einzelne sich verändern muss bis zur Selbstverleugnung, um zu "funktionieren", was in Wahrheit im Grunde Anpassung bedeutet. So interpretiere ich das. Das Dilemma des heutigen Menschen, der nicht so werden will wie alle anderen (die "Hunde"). Dabei verfällt er auf einen (verrückten) Ausweg, aber auch der gestattet ihm am Ende nicht mehr, er selbst zu sein. Aber er hat keine Wahl, will er nicht "mit den Hunden heulen". In jedem Fall, egal, was er tun würde, bleibt er nicht mehr er selbst. Der Mensch in der Zwangssituation heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse, Entfremdung par excellence. Rassismus würde ich als das kleinere Thema ansehen.
Sprachlich weist das Gedicht keine Überraschungen auf. Es ist eine rationale, keine poetische Sprache. Mir scheint aber, dem Thema angemessen.
Liebe Grüße, Renee