Der Herr der Hügel
HABE MUT DICH ZU ERZÄHLEN
Gott sprach zu ihm: „Du bist ein Mann,
wie’s keinen zweiten geben kann.
Geh hin zum Berg, du Philosoph
Und dichte etwas, Stroph’ um Stroph’!“
Der Mann sprach: „Nein, das tu ich nicht,
denn ich bin selber das Gedicht.
Ich bin der Berg und nicht so doof,
als dass ich ginge. Filosof
bleibt ohnehin nur der, der still
nicht tut, was Gott von einem will.“
Das aber nahm der HERR nicht hin:
„Du musst, weil ich allmächtig bin.“
„Zeig mir den Berg“, sprach Mann zu Gott,
„den du nicht heben kannst! So flott
ist nämlich der Beweis geführt,
dass Allmacht gar nicht existiert.“
„Ich fürchte, das“, sprach da der Geist,
der über Wassern schwebt, „beweist,
dass du mir keinen Wert beimisst,
weil du selbst HERR geworden bist.
So leb denn wohl, ich gehe fort.
Du bist jetzt Gott, du bist das Wort.
Dein Name aber sei fortan
’Der Herr vom Berg’, halb Gott, halb Mann.“
Gott Bergmann sprach: „Ich stelle fest,
was man so tut und was man lässt:
Man schreibe GROSSBUCHSTABEN, klar,
denn Großes ist nicht klein, wohl wahr.
Und Wahres schreibt man nämlich auch,
nur ungereimt, das sei jetzt Brauch!
Von FickiFicki nicht so viel,
das schwächt die Knie, bringt ab vom Ziel:
Man plant zwar keine Sensation,
doch spekulieren darf man schon.
Und wenn’s ein Kritiker verreißt,
hilft eh nur, wenn man Bergmann heißt.
Dann ist man gegen Spott immun
Und hat auch Besseres zu tun:
Man schreibt am nächsten Manifest
und lässt Gott sein, was Gott sein lässt.