liebe Sabine,
selten ist mir bei einem Gedicht derart eingängig das gelungene Zusammengehen von Form und Inhalt aufgefallen.
Eingeleitet durch das Wort "Dissonanz" erlebt der Leser den dissonanten Zerfall des ambitionierten Textes über zwei Verse.
Ich finde das äußerst gelungen.
Die variierende Verszahl/Strophe und das lockere Reimschema ABA BB(C) AACC BBDDC spiegelt sich ebenfalls im Inhalt wieder. Umarmt die drei Verse in S1, die eigentlich schon das Resümee des Gedichtes ausmachen. Dann im Paarreim die Beschreibung des Pfaus, unterbrochen wird dieses Schema von S2V3, einer Waise, die aber assonant an den Reim C anlehnt. Grade dieser Vers "sein Sterz in tausend Farben" hat es mir angetan. Und zuletzt die eigentliche Dissonanz im nachgestellten Kurzvers.
Hier gefallen mir die moderat modernen Formulierungen sehr, das Bild ist wunderbar auf jeden Pfau anwendbar und gelungen umgesetzt.
Lieber Gruß
Uli