Hallo Mattes,
danke für die wertvolle Rückmeldung.
Ja, die Interpretation mit dem Pärchen und der Depression passt für mich.
Das "zu viel" an der einen oder anderen Stelle muss ich wohl hinnehmen. Irgendwann funktioniert das wohl nicht mehr. Die vermenschlichung mit der Verwunderung in Vers 1 ist natürlich beabsichtigt und die Kombination mit der "verwundet"-Assoziation auch. Es soll halt einen Schmerz beschreiben, der zwar wahrgenommen, aber nicht gespürt wird, was für eine Depression typisch ist. Diese Personifizierung wollte ich durch die Zeit wieder herausnehmen, um eine gewisse Entkörperung noch mit hineinzubringen, um auch die wahrgenommene Abstumpfung zu verdeutlichen. Der Geist funktioniert zudem noch. Die Zeit wird wahrgenommen, eines der wenigen funktionierenden Referenzgrößen, auf die durch Tag und Nacht im Folgenden zugegriffen wird. Andere Referenzgröße ist das Gegenüber, dem es aber ganz genauso ergeht.
Der Tag wird dann wie ein lebloses Gemälde wahrgenommen. In dem Bild steht ja sogar die Zeit still, denn ein Bild ist eine Momentaufnahme. Sogar diese ist am Ende also eingefrohren. Nun ist der Verstand das letzte was noch bleibt.
So war es gedacht. Ist vielleicht etwas sehr düster und unglücklich unzugänglich aufgefrast. Naja, war ein Versuch.
Danke nochmal für den Kommentar. Ach ja, und natürlich fürs Kling-Klang-Klong
Grüße,
Gunter