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Blattgold
Buchen blättern
Stund um Stund -
Eichelhäher
betten Bunt.
Ocker wirft ein
Dachs heraus -
weidet wild den
Brustkorb aus.
Gold des Sommers
schlingt ein Bär -
Herbstzeitrippen
prangen leer.
Audioversion gelesen vom Autor
Buchen blättern
Stund um Stund -
Eichelhäher
betten Bunt.
Ocker wirft ein
Dachs heraus -
weidet wild den
Brustkorb aus.
Gold des Sommers
schlingt ein Bär -
Herbstzeitrippen
prangen leer.
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#2
von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
Blattgold
in Natur 20.10.2008 19:57von Wilhelm Pfusch • Administrator | 2.006 Beiträge | 2043 Punkte
ich möchte ein kurzes Statement/eine Frage hinterlassen:
- ist das Gedicht von dir Alcedo? Warum postest du es?
Beim ersten mal Lesen verstand ich nur Herbst. Beim zweiten mal fiel mir die Verbindung "Brustkorb" - "Rippen" auf und ich suchte ihren Beginn in Strophe 1 und fand ihn nicht.
Dann das Farbliche: Blattgold in Verbindung mit den blätternden Buchen und dem gebetteten Bunt. Dann die Freilegung? des darunter lauernden? Ockers. Dann wieder das Gold des Sommers und der Herbst ist ausgehöhlt. Gold braun gold schwarz. Berg Tal Berg flach?
Dann die Tiere.
Eicheelhäher betten bunt? Ratlos -
Der Dachs, sein Bau, die Erde, ocker.
Das Gold des Sommers, der Bär, Honig.
Für mich ein Spiel der Bilder: Tiere, Farben und Herbst. Kurz und vieldeutig.
Vielleicht die Verbrauchtheit der Natur im Herbst: Blattgold als Hinweis auf die filigrane Fülle des Sommers, der ausgeweidet zum Winter wird: der Herbst ist das Ausweiden, Dahinsiechen, die faulende Frucht, das Aushauchen - der Winter der Tod.
Prangende Herbstzeitrippen erinnern mich an Herbstzeitlose und karrikieren den Widerspruch dieses Wortes, denn alles hat seinen Herbst: Bäume, Menschen, Steine, Sonnen.
Kein Hinweis auf die Starre im Winter und die Wiederauferstehung im Frühling, Konzentration auf den Herbst.
Ich verspreche mich weitergehnd dazu zu äußern, später.
- ist das Gedicht von dir Alcedo? Warum postest du es?
Beim ersten mal Lesen verstand ich nur Herbst. Beim zweiten mal fiel mir die Verbindung "Brustkorb" - "Rippen" auf und ich suchte ihren Beginn in Strophe 1 und fand ihn nicht.
Dann das Farbliche: Blattgold in Verbindung mit den blätternden Buchen und dem gebetteten Bunt. Dann die Freilegung? des darunter lauernden? Ockers. Dann wieder das Gold des Sommers und der Herbst ist ausgehöhlt. Gold braun gold schwarz. Berg Tal Berg flach?
Dann die Tiere.
Eicheelhäher betten bunt? Ratlos -
Der Dachs, sein Bau, die Erde, ocker.
Das Gold des Sommers, der Bär, Honig.
Für mich ein Spiel der Bilder: Tiere, Farben und Herbst. Kurz und vieldeutig.
Vielleicht die Verbrauchtheit der Natur im Herbst: Blattgold als Hinweis auf die filigrane Fülle des Sommers, der ausgeweidet zum Winter wird: der Herbst ist das Ausweiden, Dahinsiechen, die faulende Frucht, das Aushauchen - der Winter der Tod.
Prangende Herbstzeitrippen erinnern mich an Herbstzeitlose und karrikieren den Widerspruch dieses Wortes, denn alles hat seinen Herbst: Bäume, Menschen, Steine, Sonnen.
Kein Hinweis auf die Starre im Winter und die Wiederauferstehung im Frühling, Konzentration auf den Herbst.
Ich verspreche mich weitergehnd dazu zu äußern, später.
E-LITEratum: reimt Laute - traut Meile - Mut elitaer - eitel Armut - Traum leite - Eile tut Arm - Reimtet lau - Laut Metier - Maul eitert - Team Urteil
hallo alcedo,
kann ich mit der ersten strophe verständnismäßig auch etwas anfangen - ich müsste lügen, wenn ich dies auch für die beiden folgenden behaupten würde...die sind mir zu kryptisch bzw. ich habe keinerlei zugang zu der symbolik.
liebe grüße
viktor
kann ich mit der ersten strophe verständnismäßig auch etwas anfangen - ich müsste lügen, wenn ich dies auch für die beiden folgenden behaupten würde...die sind mir zu kryptisch bzw. ich habe keinerlei zugang zu der symbolik.
liebe grüße
viktor
Hallo Alcedo,
mir geht es da wie den anderen Beiden, mir ist das zu kryptisch.
Wen oder was bettet der Eichelhäher, und wohin?
S2 sehe ich als Erde, die vom Dachs ausgeweidet wird
Und als "Gold des Sommers" erkenne ich Honig, der vom Bären genascht wird.
Aber der Rest bleibt mir ein Rätsel.
Lg, Stigma
mir geht es da wie den anderen Beiden, mir ist das zu kryptisch.
Wen oder was bettet der Eichelhäher, und wohin?
S2 sehe ich als Erde, die vom Dachs ausgeweidet wird
Und als "Gold des Sommers" erkenne ich Honig, der vom Bären genascht wird.
Aber der Rest bleibt mir ein Rätsel.
Lg, Stigma
Guten Tag, Alcedo!
Wenn mir auch bekannt ist, wie Eichelhäher Halme, Wurzeln, Moos verwenden, sich zu betten, das auch als bunt bezeichnet werden könnte, so weiß ich nicht sicher, was mit dem Ocker vom Dachs gemeint sein könnte. Er ist ein feiner Bursche, der eine eigene Mulde anlegt, somit seinen Bau nicht beschmutzt. Ob das mit der Farbe gemeint ist.
Es wird ja noch schwieriger; die Vermutung mit Honig im Zusammenhang mit dem Bären wurde schon erwähnt. Es könnte auch die sommerliche Fülle als Gold bezeichnet sein, im Herbst, wo er sich schon Fett angefressen haben sollte, wäre nicht verwunderlich wenn alles leer ist/prangt. ob jetzt tatsächlich Rippen für Fleischfresser gemeint sind oder Rippen Symbol für Überreste oder ähnliches, kann ich nur vermuten.
Stellst Du als Biologe nicht zu große Anforderungen an das ratlose Volk?
Gruß
Joame
Wenn mir auch bekannt ist, wie Eichelhäher Halme, Wurzeln, Moos verwenden, sich zu betten, das auch als bunt bezeichnet werden könnte, so weiß ich nicht sicher, was mit dem Ocker vom Dachs gemeint sein könnte. Er ist ein feiner Bursche, der eine eigene Mulde anlegt, somit seinen Bau nicht beschmutzt. Ob das mit der Farbe gemeint ist.
Es wird ja noch schwieriger; die Vermutung mit Honig im Zusammenhang mit dem Bären wurde schon erwähnt. Es könnte auch die sommerliche Fülle als Gold bezeichnet sein, im Herbst, wo er sich schon Fett angefressen haben sollte, wäre nicht verwunderlich wenn alles leer ist/prangt. ob jetzt tatsächlich Rippen für Fleischfresser gemeint sind oder Rippen Symbol für Überreste oder ähnliches, kann ich nur vermuten.
Stellst Du als Biologe nicht zu große Anforderungen an das ratlose Volk?
Gruß
Joame
@Wilhelm:
Antwort auf die erste Frage: ja.
zum warum: ich habe lange dran gefeilt und möchte wissen ob und wie es funktioniert.
danke für die Erläuterungen zur Rezeption.
@viktor:
freut mich dass die Eichelhäher verstanden werden. der Schlüssel zur Symbolik liegt im Verhalten der drei animalischen Darsteller.
@Stigma:
such eine Eiche die noch Früchte trägt (idealer Weise an einem Waldrand oder an solitären Bäumen) und beobachte was geschieht. die Häher tun in dieser Zeit praktisch nichts anderes.
danke für das Feedback.
@Joame:
ich bin ja kein Biologe.
beim Häher ist nicht der Nestbau gemeint. vielmehr seine Haupttätigkeit im Herbst.
der Dachs hat eine eigene Toilette am Bau angelegt. die hält er auch tatsächlich frei von Blattwerk. Ocker hat aber eher mit seinen Grabereien im allgemeinen zu tun und, in der ersten Ebene, mit der Farbe der aufgeworfenen Erde, welche aber auch zugegebener Maßen von der Bodenbeschaffenheit abhängt. den Farbenverbund über die einzelnen Strophen hinweg wollte ich stimmig halten.
die Rippensymbolik dachte ich, wäre leicht zu entschlüsseln.
merci für Rückmeldungen und Vermutungen.
Grüße
Alcedo
Antwort auf die erste Frage: ja.
zum warum: ich habe lange dran gefeilt und möchte wissen ob und wie es funktioniert.
danke für die Erläuterungen zur Rezeption.
@viktor:
freut mich dass die Eichelhäher verstanden werden. der Schlüssel zur Symbolik liegt im Verhalten der drei animalischen Darsteller.
@Stigma:
Zitat: |
Stigma schrieb am 20.10.2008 20:23 Uhr: Wen oder was bettet der Eichelhäher, und wohin? |
such eine Eiche die noch Früchte trägt (idealer Weise an einem Waldrand oder an solitären Bäumen) und beobachte was geschieht. die Häher tun in dieser Zeit praktisch nichts anderes.
danke für das Feedback.
@Joame:
ich bin ja kein Biologe.
beim Häher ist nicht der Nestbau gemeint. vielmehr seine Haupttätigkeit im Herbst.
der Dachs hat eine eigene Toilette am Bau angelegt. die hält er auch tatsächlich frei von Blattwerk. Ocker hat aber eher mit seinen Grabereien im allgemeinen zu tun und, in der ersten Ebene, mit der Farbe der aufgeworfenen Erde, welche aber auch zugegebener Maßen von der Bodenbeschaffenheit abhängt. den Farbenverbund über die einzelnen Strophen hinweg wollte ich stimmig halten.
die Rippensymbolik dachte ich, wäre leicht zu entschlüsseln.
merci für Rückmeldungen und Vermutungen.
Grüße
Alcedo
.
Hier also nochmals, Alcedo.
Zum Metrum: Es ist klassisch und gleichfalls gut. Ob stellenweise,
auch im Hinblick auf die Reime, inhaltlich wirklich maßgeblich von
Nutzen, wird sich im Verlauf meiner Antwort zeigen, welche zwar
Anspruch auf Ehrlichkeit erhebt, aber keinesfalls auf Richtigkeit
und Allgemeingültigkeit.
Zum Titel: Er korrespondiert hervorragend mit allen drei Strophen,
weil das Gold der jahreszeitlichen Krönung so voluminös vielfarbig ist,
was Du in Deinem Text bewundernswert gut umgesetzt hast.
Buchen blättern
Stund und Stund
Diese Zeilen sind einfach gut, wei sie mir entsprechend Raum für
weitere Überlegungen, die in Richtung Blutbuche, Seiten, Buch,
Bücher, Lehren, Farbe, Tropfen, natürlicher Kreislauf, aber auch
ans zeitlich zutreffende Jagen usw. läßt.
Eichelhäher
betten bunt
Auch diese Zeilen lassen sich mühelos mit dem Titel + vorgenannter
Zeilen in Verbindung bringen. "betten" scheint mir beinahe etwas zu
gemütlich bis beschaulich daherzukommen. Ich empfinde das deshalb
so, weil das Vorratschaffen, wenn man den lesenden Blick in erster
Linie auf den Instinkt der Tiere lenkt, nichts mit Beschaulichkeit oder gar
Gemütlichkeit zu tun hat. Für eine andere, begrifflich näherliegende
Möglichkeit, die sich in das (scheinbar) Grobe/Brutale der nachfolgenden
Zeilen einpaßt, fehlt mir leider eine spontane Idee. Die Lautlichkeit
"betten/Bunt" paßt zumindest sprachlich sehr gut.
Ocker wirft ein
Dachs heraus
Die erste Zeile ist für mich der Dreh- und Angelpunkt des
farblichen Spektakels, weil "Ocker" sehr vielfarbig in
Erscheinung tritt. So z.B. nicht strikt ortsgebunden vorkommt,
ober- und unterirdisch zu betrachten ist, (nicht nur in diesem
Sinne), in vielerlei handwerklichen Arbeiten Einsatz und Anwendung
findet und meine Wahrnehmung deshalb in Richtung Malerei
wandern läßt.
weidet wild den
Brustkorb aus
Hier habe ich einzig ein Problem mit "wild". Es dürfte klar sein, daß der Dachs kein Schmusetier ist. Die allgemein zur Befriedung dienende Jahreszeit benötigt "wild" nicht, wobei "Wild" als weitere Gedankenverknüpfung Eingang ins Gesamtbild findet.
Gold des Sommers
schlingt ein Bär
Hier habe ich den Eindruck, daß Du Dich bezügliches des Goldes nicht
so recht festlegen wolltest? Gleichen Eindruck hatte ich zunächst auch
bei der Tätigkeit des Dachs. Zwar sind beide Tiere mehr oder weniger
Pflanzen- und Fleischfresser, weshalb ich persönlich gerade zum
lyrischen "Fleisch des Sommers" gegriffen hätte. "Gold" steht bereits
im Titel.
Fleisch des Sommers
schlingt ein Bär
Die O-Lautung fiele dadurch zwar weg, würde aber dem weniger
geräuschvollen "sch bzw. s" (schmatzen), wenn ich das so schreiben
darf, weichen. Dies ist allerdings nur eine spontane Idee, die gerne
überlesen werden kann.
Herbstzeitrippen (ist eine absolut passende Schöpfung)
prangen leer
"prangen" verknüpfe ich persönlich mehr mit etwas vollem, bloßgelegt
Prahlerischem, wenngleich Du hier die leuchtenden Reste/Knochen -
den ausgeschlachteten Sommer vorführst. Für mich müßte es mehr in Richtung Sperriges, Fäulnis o. Verwesung deuten. Die Zeile ist nicht schlecht umgesetzt, dennoch läßt sie mich etwas unschlüssig zurück.
Insgesamt meine ich, daß das Ineinandergreifen der von Dir
gewählten Bilder gut gearbeitet ist. Inhaltlich läßt sich Dein Text
in weit übergeordnetere Ebenen verlagern, wenn man das
möchte.
Die hinzugefügte Audioversion ist hochwertig!
Liebe Grüße
Katerchen
.
Hier also nochmals, Alcedo.
Zum Metrum: Es ist klassisch und gleichfalls gut. Ob stellenweise,
auch im Hinblick auf die Reime, inhaltlich wirklich maßgeblich von
Nutzen, wird sich im Verlauf meiner Antwort zeigen, welche zwar
Anspruch auf Ehrlichkeit erhebt, aber keinesfalls auf Richtigkeit
und Allgemeingültigkeit.
Zum Titel: Er korrespondiert hervorragend mit allen drei Strophen,
weil das Gold der jahreszeitlichen Krönung so voluminös vielfarbig ist,
was Du in Deinem Text bewundernswert gut umgesetzt hast.
Buchen blättern
Stund und Stund
Diese Zeilen sind einfach gut, wei sie mir entsprechend Raum für
weitere Überlegungen, die in Richtung Blutbuche, Seiten, Buch,
Bücher, Lehren, Farbe, Tropfen, natürlicher Kreislauf, aber auch
ans zeitlich zutreffende Jagen usw. läßt.
Eichelhäher
betten bunt
Auch diese Zeilen lassen sich mühelos mit dem Titel + vorgenannter
Zeilen in Verbindung bringen. "betten" scheint mir beinahe etwas zu
gemütlich bis beschaulich daherzukommen. Ich empfinde das deshalb
so, weil das Vorratschaffen, wenn man den lesenden Blick in erster
Linie auf den Instinkt der Tiere lenkt, nichts mit Beschaulichkeit oder gar
Gemütlichkeit zu tun hat. Für eine andere, begrifflich näherliegende
Möglichkeit, die sich in das (scheinbar) Grobe/Brutale der nachfolgenden
Zeilen einpaßt, fehlt mir leider eine spontane Idee. Die Lautlichkeit
"betten/Bunt" paßt zumindest sprachlich sehr gut.
Ocker wirft ein
Dachs heraus
Die erste Zeile ist für mich der Dreh- und Angelpunkt des
farblichen Spektakels, weil "Ocker" sehr vielfarbig in
Erscheinung tritt. So z.B. nicht strikt ortsgebunden vorkommt,
ober- und unterirdisch zu betrachten ist, (nicht nur in diesem
Sinne), in vielerlei handwerklichen Arbeiten Einsatz und Anwendung
findet und meine Wahrnehmung deshalb in Richtung Malerei
wandern läßt.
weidet wild den
Brustkorb aus
Hier habe ich einzig ein Problem mit "wild". Es dürfte klar sein, daß der Dachs kein Schmusetier ist. Die allgemein zur Befriedung dienende Jahreszeit benötigt "wild" nicht, wobei "Wild" als weitere Gedankenverknüpfung Eingang ins Gesamtbild findet.
Gold des Sommers
schlingt ein Bär
Hier habe ich den Eindruck, daß Du Dich bezügliches des Goldes nicht
so recht festlegen wolltest? Gleichen Eindruck hatte ich zunächst auch
bei der Tätigkeit des Dachs. Zwar sind beide Tiere mehr oder weniger
Pflanzen- und Fleischfresser, weshalb ich persönlich gerade zum
lyrischen "Fleisch des Sommers" gegriffen hätte. "Gold" steht bereits
im Titel.
Fleisch des Sommers
schlingt ein Bär
Die O-Lautung fiele dadurch zwar weg, würde aber dem weniger
geräuschvollen "sch bzw. s" (schmatzen), wenn ich das so schreiben
darf, weichen. Dies ist allerdings nur eine spontane Idee, die gerne
überlesen werden kann.
Herbstzeitrippen (ist eine absolut passende Schöpfung)
prangen leer
"prangen" verknüpfe ich persönlich mehr mit etwas vollem, bloßgelegt
Prahlerischem, wenngleich Du hier die leuchtenden Reste/Knochen -
den ausgeschlachteten Sommer vorführst. Für mich müßte es mehr in Richtung Sperriges, Fäulnis o. Verwesung deuten. Die Zeile ist nicht schlecht umgesetzt, dennoch läßt sie mich etwas unschlüssig zurück.
Insgesamt meine ich, daß das Ineinandergreifen der von Dir
gewählten Bilder gut gearbeitet ist. Inhaltlich läßt sich Dein Text
in weit übergeordnetere Ebenen verlagern, wenn man das
möchte.
Die hinzugefügte Audioversion ist hochwertig!
Liebe Grüße
Katerchen
.
Mist, das hatte ich völlig verschwitzt...
sorry, K.
da ich deine PN vorliegen hatte, habe ich vergessen hier zu antworten. dabei ist es eine der wertvollsten Rückmeldungen, welche ich je für meiner Naturlyrik erhalten habe. ich danke dir sehr für die lobenden Worte, für Kritik und für die ausführlichen Erläuterungen der Wirkung dieser Verse auf dich. ich weiß dass du hervorragende Naturlyrik schreibst und es hat mich sehr gefreut von dir Feedback zu bekommen. ich will versuchen auf alles einzugehen, was du als kritisch oder fraglich angemerkt hattest.
=> betten. dieses Verb hätte ich am liebsten im Sinne von "beerdigen" verstanden gehabt. aber man kann da ja nichts vorschreiben. ich denke wem das Verhalten der Häher bekannt ist, wird es verstehen, dass es nichts mit Gemütlichkeit zu tun hat. wobei aber das Zudecken der Eicheln im Boden fast schon mit zärtlicher Gründlichkeit von statten geht. ich verstehe was du meinst.
=> Ocker. sehr schön wie du die Beschaffenheit dieser Farbe erdest.
=> wild. nun, im Bezug auf den Dachs, möchte ich das Adverb gerne als dessen typische ungestüme Art verstanden wissen. der schnaubt und rackert und tapst beim graben wie beim wandern gleich breitsohlig und unsensibel durch Laub und Kraut, und wo ein Reineke schlank an jeder Blume und Staude vorüber schnürt, trampelt Grimbart jeden Aronstab und jede Herbstzeitlose übern Haufen. ich hab ihn schon allein an einer Weinbergschnecke schmatzen hören, als wäre er ein ganzes Rudel Monster-Igel. und man bleibt staunend vor seinem Bau stehen, vor der erstaunlichen Menge frisch aufgeworfener Erde, welche zuletzt noch nicht da gewesen war. diese Erdhügel vor seinem Bau haben Signalwirkung: sie sind im Herbst weithin sichtbar und ich glaube er hält sie mit Absicht sauber vor Blattstreu. die meisten die ich sah, waren lehm- und ockerfarben. ja, und den Bauherr mit dem Streifengesicht und den breiten Pranken packe ich mitsamt seiner Verhaltensweise in dieses kleine Fürwort: wild. und natürlich hatte ich auch an Wild als Hauptwort gedacht. letztlich hatte ich nur eine Hebung zur Verfügung. und für wild gibt es nicht viele akzeptable Alternativen.
=> Gold versus Fleisch. im Ungarischen hätte ich vielleicht nicht "Gold" geschrieben, sondern "méz". das bedeutet Honig (wird "mees" gesprochen, mit Sommer-S). im Deutschen ist Honig leider zweisilbig. ich hatte überlegt ob ich Met nehmen soll. aber das ist ein Getränk. ich könnte es aber auch so schreiben:
Sommerhonig
schlingt ein Bär
es ist aber nicht das gleiche. diese zusammengesetzten Wörter wirken manchmal zu kuschelig. Honig des Sommers wäre mir, wie gesagt lieber. auch mag ich die Honigmetapher Gold, welche durch den Vokal spricht und ja auch weitere Assoziationen zulässt, wie Aas, Beeren, Obst und sonstige Nahrung des Bären. das von dir vorgeschlagene "Fleisch" würde ja auch Fruchtfleisch implizieren. das gefällt mir. aber es würde mir der o-Vokal fehlen und natürlich die assoziationsbreite. Gold/Honig ist nunmal weder Frucht noch Fleisch. es bleibt mir zum reinschlingen goldig. deshalb werde ich es belassen.
=> prangen. hier im Westen sieht man kaum noch verendete Großtiere herumliegen. ein Pferd, ein Büffel oder sogar ein Hirsch ist, nachdem sich Bären, Dachse und Rabenvögel bedient haben, ein prägnantes Denkmal. vor allem die Rippen prangen auffällig aus Dreck, Schnee oder Laub. nur beim Hirsch ragt manchmal ein Geweih höher. so kam ich jedenfalls zu dem Verb, welches die nackten Laubbäume ja ebenfalls schön zu veranschaulichen vermag.
nochmals Vielen Dank. deine Rückmeldung war mir über weite Strecken eine schöne Bestätigung gewesen. insgesamt bin ich jetzt ziemlich zufrieden mit meinem Herbstgedicht.
Gruß
Alcedo
sorry, K.
da ich deine PN vorliegen hatte, habe ich vergessen hier zu antworten. dabei ist es eine der wertvollsten Rückmeldungen, welche ich je für meiner Naturlyrik erhalten habe. ich danke dir sehr für die lobenden Worte, für Kritik und für die ausführlichen Erläuterungen der Wirkung dieser Verse auf dich. ich weiß dass du hervorragende Naturlyrik schreibst und es hat mich sehr gefreut von dir Feedback zu bekommen. ich will versuchen auf alles einzugehen, was du als kritisch oder fraglich angemerkt hattest.
=> betten. dieses Verb hätte ich am liebsten im Sinne von "beerdigen" verstanden gehabt. aber man kann da ja nichts vorschreiben. ich denke wem das Verhalten der Häher bekannt ist, wird es verstehen, dass es nichts mit Gemütlichkeit zu tun hat. wobei aber das Zudecken der Eicheln im Boden fast schon mit zärtlicher Gründlichkeit von statten geht. ich verstehe was du meinst.
=> Ocker. sehr schön wie du die Beschaffenheit dieser Farbe erdest.
=> wild. nun, im Bezug auf den Dachs, möchte ich das Adverb gerne als dessen typische ungestüme Art verstanden wissen. der schnaubt und rackert und tapst beim graben wie beim wandern gleich breitsohlig und unsensibel durch Laub und Kraut, und wo ein Reineke schlank an jeder Blume und Staude vorüber schnürt, trampelt Grimbart jeden Aronstab und jede Herbstzeitlose übern Haufen. ich hab ihn schon allein an einer Weinbergschnecke schmatzen hören, als wäre er ein ganzes Rudel Monster-Igel. und man bleibt staunend vor seinem Bau stehen, vor der erstaunlichen Menge frisch aufgeworfener Erde, welche zuletzt noch nicht da gewesen war. diese Erdhügel vor seinem Bau haben Signalwirkung: sie sind im Herbst weithin sichtbar und ich glaube er hält sie mit Absicht sauber vor Blattstreu. die meisten die ich sah, waren lehm- und ockerfarben. ja, und den Bauherr mit dem Streifengesicht und den breiten Pranken packe ich mitsamt seiner Verhaltensweise in dieses kleine Fürwort: wild. und natürlich hatte ich auch an Wild als Hauptwort gedacht. letztlich hatte ich nur eine Hebung zur Verfügung. und für wild gibt es nicht viele akzeptable Alternativen.
=> Gold versus Fleisch. im Ungarischen hätte ich vielleicht nicht "Gold" geschrieben, sondern "méz". das bedeutet Honig (wird "mees" gesprochen, mit Sommer-S). im Deutschen ist Honig leider zweisilbig. ich hatte überlegt ob ich Met nehmen soll. aber das ist ein Getränk. ich könnte es aber auch so schreiben:
Sommerhonig
schlingt ein Bär
es ist aber nicht das gleiche. diese zusammengesetzten Wörter wirken manchmal zu kuschelig. Honig des Sommers wäre mir, wie gesagt lieber. auch mag ich die Honigmetapher Gold, welche durch den Vokal spricht und ja auch weitere Assoziationen zulässt, wie Aas, Beeren, Obst und sonstige Nahrung des Bären. das von dir vorgeschlagene "Fleisch" würde ja auch Fruchtfleisch implizieren. das gefällt mir. aber es würde mir der o-Vokal fehlen und natürlich die assoziationsbreite. Gold/Honig ist nunmal weder Frucht noch Fleisch. es bleibt mir zum reinschlingen goldig. deshalb werde ich es belassen.
=> prangen. hier im Westen sieht man kaum noch verendete Großtiere herumliegen. ein Pferd, ein Büffel oder sogar ein Hirsch ist, nachdem sich Bären, Dachse und Rabenvögel bedient haben, ein prägnantes Denkmal. vor allem die Rippen prangen auffällig aus Dreck, Schnee oder Laub. nur beim Hirsch ragt manchmal ein Geweih höher. so kam ich jedenfalls zu dem Verb, welches die nackten Laubbäume ja ebenfalls schön zu veranschaulichen vermag.
nochmals Vielen Dank. deine Rückmeldung war mir über weite Strecken eine schöne Bestätigung gewesen. insgesamt bin ich jetzt ziemlich zufrieden mit meinem Herbstgedicht.
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