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Hänschen klein
Im Stacheldraht hängt noch ein Kinderlachen,
hüpft über alte Bretter, Schutt und Stein;
zerschellt am städtischen Großreinemachen
und löst sich auf im letzten Hänschen klein.
Man steht vor einem Loch und nickt ergeben.
Ein Magistrat schwärmt von Profit und Glück;
von Lukrativität und neuem Leben,
denn wer nicht vorwärts blicke doch zurück.
Dann fällt der erste, dann der zweite Riese -
Holz birst in einem schrillen Schmerzensschrei.
Im Sommer blühte Mohn auf unsrer Wiese,
im nächsten Stahl samt eigner Gießerei.
Im Stacheldraht hängt noch ein Kinderlachen,
hüpft über alte Bretter, Schutt und Stein;
zerschellt am städtischen Großreinemachen
und löst sich auf im letzten Hänschen klein.
Man steht vor einem Loch und nickt ergeben.
Ein Magistrat schwärmt von Profit und Glück;
von Lukrativität und neuem Leben,
denn wer nicht vorwärts blicke doch zurück.
Dann fällt der erste, dann der zweite Riese -
Holz birst in einem schrillen Schmerzensschrei.
Im Sommer blühte Mohn auf unsrer Wiese,
im nächsten Stahl samt eigner Gießerei.
Hi Marge
ich steh total auf die erste Zeile. das ist toller Einstieg, der unheimlich viel hergibt und mir absolut gut gefällt. da hängt die Kindheit im Zaun, da ist was zurückgeblieben was eigentlich schon vorbei ist. das weckt unheimlich viele Assoziationen. leider verhaust du mir mein schönes Bild gleich in Zeile zwei. eben hing das Lachen noch im Zaun und jetzt hüpft es rum. wie geht das denn? und dann löst es sich auf im letzten Hänschen klein ... an der Formulierung hing ich sehr lange und wahrscheilich bin ich einfach zu blöd, aber ich kapiers immer noch nicht. ist da das Lied gemeint oder ein kleines Kind das Hans heißt und nun erwachsen geworden ist?
S2 find ich eine gelungene Beschreibung. auch die Ironie von neuem Leben zu sprechen, obwohl man ja zerstört kommt gut rüber.
Z4 da fehlt ein "blicke". man kann das eine natürlich für den ersten und zweiten Teil der Zeile gleichermaßen benutzen aber für mich funktioniert das nicht wirklich.
S3Z1 Es fällt der erste, dann der zweite ... würde mir persönlich da besser gefallen.
S3Z3+4 da fehlt meiner Meinung nach was. entweder ein "letztem" vor Sommer so dass das "nächsten" einen zeitlichen Bezug hat. oder
Im Sommer blühte Mohn auf unsrer Wiese,
im Frühling (zB) Stahl samt eigner Gießerei.
dann wär da auch ne zeitliche Abfolge gegeben.
Gruß
Simone
ich steh total auf die erste Zeile. das ist toller Einstieg, der unheimlich viel hergibt und mir absolut gut gefällt. da hängt die Kindheit im Zaun, da ist was zurückgeblieben was eigentlich schon vorbei ist. das weckt unheimlich viele Assoziationen. leider verhaust du mir mein schönes Bild gleich in Zeile zwei. eben hing das Lachen noch im Zaun und jetzt hüpft es rum. wie geht das denn? und dann löst es sich auf im letzten Hänschen klein ... an der Formulierung hing ich sehr lange und wahrscheilich bin ich einfach zu blöd, aber ich kapiers immer noch nicht. ist da das Lied gemeint oder ein kleines Kind das Hans heißt und nun erwachsen geworden ist?
S2 find ich eine gelungene Beschreibung. auch die Ironie von neuem Leben zu sprechen, obwohl man ja zerstört kommt gut rüber.
Z4 da fehlt ein "blicke". man kann das eine natürlich für den ersten und zweiten Teil der Zeile gleichermaßen benutzen aber für mich funktioniert das nicht wirklich.
S3Z1 Es fällt der erste, dann der zweite ... würde mir persönlich da besser gefallen.
S3Z3+4 da fehlt meiner Meinung nach was. entweder ein "letztem" vor Sommer so dass das "nächsten" einen zeitlichen Bezug hat. oder
Im Sommer blühte Mohn auf unsrer Wiese,
im Frühling (zB) Stahl samt eigner Gießerei.
dann wär da auch ne zeitliche Abfolge gegeben.
Gruß
Simone
Hi Sim
Sorry, ich sehe erst jetzt, dass das Gedicht kommentiert wurde. Ich hätte den Thread wohl abonnieren müssen.
Also, ich hatte zwar nur eine halbe Stunde Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen, kann also sein, dass da gewisse Denkfehler drin sind *g, aber mal der Reihe nach.
Besten Dank für das Einstieg-Lob ... hat was ... ja, denke ich auch. Dass aber die zweite Zeile die Stimmung grad wieder versaut, macht mich untröstlich! Nein, im Ernst, oder war’s eben Hans? ... ok, ich höre auf zu blödeln ... der Stacheldraht sollte eigentlich schon zeigen, dass der Ort, wo das Ganze spielt, nicht mehr so ist, wie er mal war. Also, sagen wir mal, es handelte sich um einen Spielplatz. Da ist ja Stacheldraht nicht grad das, was man normalerweise dort findet. Ergo wird’s eben ne Baustelle sein, die durch den Zaun abgetrennt ist. Das Lachen ist also die Erinnerung an Kinderspiele, und diese Erinnerung hüpft durch die Baustelle, die durch die Bretter und den Schutt etc. dargestellt sind. Das letzte Hänschen klein ist einfach das Lied ... nichts weiter ... das die Vertreibung nochmals verdeutlichen sollte.
Die nächste Strophe ist, wie du sagst, etwas ironisch zu verstehen. Dass das zweite ‚blicke’ fehlt, ist eigentlich der Clou dieser Zeile. Ich fand das wahnsinnig gut! Bzw. gibt’s für eine solche Finte – soweit ich weiss – sogar einen speziellen Namen, der mir natürlich jetzt nicht mehr einfällt.
Die 2 ‚dann’ sind wirklich nicht der Heuler ... kann/darf/muss ich einen Wettbewerbbeitrag überhaupt ändern? Sag doch mal, du bist hier ja schliesslich der Boss!
Und nö, ich will in den letzten Zeilen keine Zeitangaben machen. Da soll gefälligst der Leser den Zusammenhang sehen/ahnen ... man muss ihm ja nicht alles vorkauen bzw. hast du den Sinn doch auch sofort gesehen, oder?
Danke für den Kommentar und liebe Grüsse in die Runde!
Margot
Nachtrag:
Apokoinou heisst das Ding! Ha!
Sorry, ich sehe erst jetzt, dass das Gedicht kommentiert wurde. Ich hätte den Thread wohl abonnieren müssen.
Also, ich hatte zwar nur eine halbe Stunde Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen, kann also sein, dass da gewisse Denkfehler drin sind *g, aber mal der Reihe nach.
Besten Dank für das Einstieg-Lob ... hat was ... ja, denke ich auch. Dass aber die zweite Zeile die Stimmung grad wieder versaut, macht mich untröstlich! Nein, im Ernst, oder war’s eben Hans? ... ok, ich höre auf zu blödeln ... der Stacheldraht sollte eigentlich schon zeigen, dass der Ort, wo das Ganze spielt, nicht mehr so ist, wie er mal war. Also, sagen wir mal, es handelte sich um einen Spielplatz. Da ist ja Stacheldraht nicht grad das, was man normalerweise dort findet. Ergo wird’s eben ne Baustelle sein, die durch den Zaun abgetrennt ist. Das Lachen ist also die Erinnerung an Kinderspiele, und diese Erinnerung hüpft durch die Baustelle, die durch die Bretter und den Schutt etc. dargestellt sind. Das letzte Hänschen klein ist einfach das Lied ... nichts weiter ... das die Vertreibung nochmals verdeutlichen sollte.
Die nächste Strophe ist, wie du sagst, etwas ironisch zu verstehen. Dass das zweite ‚blicke’ fehlt, ist eigentlich der Clou dieser Zeile. Ich fand das wahnsinnig gut! Bzw. gibt’s für eine solche Finte – soweit ich weiss – sogar einen speziellen Namen, der mir natürlich jetzt nicht mehr einfällt.
Die 2 ‚dann’ sind wirklich nicht der Heuler ... kann/darf/muss ich einen Wettbewerbbeitrag überhaupt ändern? Sag doch mal, du bist hier ja schliesslich der Boss!
Und nö, ich will in den letzten Zeilen keine Zeitangaben machen. Da soll gefälligst der Leser den Zusammenhang sehen/ahnen ... man muss ihm ja nicht alles vorkauen bzw. hast du den Sinn doch auch sofort gesehen, oder?
Danke für den Kommentar und liebe Grüsse in die Runde!
Margot
Nachtrag:
Apokoinou heisst das Ding! Ha!
Zitat: |
ich hatte zwar nur eine halbe Stunde Zeit, mich mit dem Thema zu beschäftigen |
der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen
Zitat: |
kann/darf/muss ich einen Wettbewerbbeitrag überhaupt ändern? |
das müssten wir jetzt erstmal ziemlich langwierig im Internen ausdiskutieren … aber du kannst/darfst/musst als Siegerpreis aufjedenfall den nächsten Wettbewerb leiten! ... also mach dir schon mal Gedanken über ein Thema
Zitat: |
Simone schrieb am 05.12.2008 22:23 Uhr: der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen |
... du bist Schülerin?
... und was die zweite Bemerkung anbelangt: jajajaja
@ p.m.
Danke, das finde ich auch!
Grüsse
Margot
#7
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hänschen klein
in Diverse 08.12.2008 14:32von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
oft sind es die kleinen Dinge längst vergangener Zeiten, die uns durch ihre Aussage betroffen machen, nein wachrütteln, wir schütteln uns und erkennen: "Geld kann man nicht essen, es beruhigt zwar ist dennoch kein Garant für Glück.
Ein Text der Altmeisterin des Wortes, wie immer gekonnt zelebriert.
Gern gelesen,
Knud
Ein Text der Altmeisterin des Wortes, wie immer gekonnt zelebriert.
Gern gelesen,
Knud
Olà Knud!
Jetzt dachte ich mir doch, unser Seebär hat sich, wie Fletscher Christian, auf eine Südseeinsel zurückgezogen und frönt dem süssen Nichtstun. Aber nein, er kreuzt wieder in den kalten Gefilden!
Danke für das Lob ... und das 'alt' streiche ich einfach mal stillschweigend.
Gruss
Margot
Jetzt dachte ich mir doch, unser Seebär hat sich, wie Fletscher Christian, auf eine Südseeinsel zurückgezogen und frönt dem süssen Nichtstun. Aber nein, er kreuzt wieder in den kalten Gefilden!
Danke für das Lob ... und das 'alt' streiche ich einfach mal stillschweigend.
Gruss
Margot
#9
von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
Hänschen klein
in Diverse 14.12.2008 13:11von Knud_Knudsen • Mitglied | 994 Beiträge | 994 Punkte
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