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#1
von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Ein Frühstück
in Diverse 25.02.2009 08:55von GerateWohl • Mitglied | 2.015 Beiträge | 2015 Punkte
Ein Frühstück
Ich klopfe mit dem Löffel auf mein Ei
und frage mich, wie weich es heute sein mag.
Du schaust mich an, da fällt dein Blick entzwei.
Die eine Hälfte trifft mich hart wie Steinschlag,
die andere verspricht so allerlei.
Das wird im Tagebuch ein langer Eintrag.
Ich klopfe mit dem Löffel auf mein Ei
und frage mich, wie weich es heute sein mag.
Du schaust mich an, da fällt dein Blick entzwei.
Die eine Hälfte trifft mich hart wie Steinschlag,
die andere verspricht so allerlei.
Das wird im Tagebuch ein langer Eintrag.
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Zitat: |
GerateWohl schrieb am 25.02.2009 08:55 Uhr: Ein Frühstück Ich klopfe mit dem Löffel auf mein Ei und frage mich, wie weich es heute sein mag. Du schaust mich an, da fällt dein Blick entzwei. Die eine Hälfte trifft mich hart wie Steinschlag, die andere verspricht so allerlei. Das wird im Tagebuch ein langer Eintrag. |
hallo GW
das gefällt mir. der alternierende Jambus mit den äußerst gelungenen weichen Reimen(dungen) ergibt ein
wunderbar originelles Klangbild, welches mit den inhaltlich aufgeführten Klopfgeräuschen, Härtegraden und Steinschlägen (bzw. Augenaufschlägen) schön Hand in Hand abläuft.
es handelt sich offensichtlich um ein Paarfrühstück bei welchem Augenkontakt stattfindet. der Blick des Du-Partes wird aufgesplittet als Vorwurf wie auch als Versprechen wahrgenommen. das wahrnehmende lyr.Ich beginnt schon die länge des Verarbeitungsprozesses abzuschätzen. das wirkt mächtig ironisch. da musste ich lächeln. wenn schon ein Blick einen langen Eintrag nach sich zieht, was geschieht dann erst bei vertiefter Annäherung? es bleibt offen zum ausmalen: ich denke von einem Paar, das an seiner Beziehung arbeitet, bis zu einem welches den Trennungsprozess beschleunigt ist alles drin.
ich hatte beim lesen an eine cineastische Szene denken müssen aus Eyes Wide Shut von Kubrick.
am wenigsten gefällt mir die Überschrift. die erscheint mir zu banal. etwas von der Art: Frühstück zu zweit, oder so ähnlich fände ich besser.
Gruß
Alcedo
#3
von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte
Ein Frühstück
in Diverse 26.02.2009 14:40von Gedichtbandage • Mitglied | 531 Beiträge | 525 Punkte
Guten Tag, GerateWohl,
wo finde ich den Tagebucheintrag des lyr.I. ??? Der interessiert brennend! -
Jedenfalls ...interpretiere ich das hier ganz anders, wie folgt: OFFENSICHTLICH ;-)
geht es um ein Kapitalverbrechen, aus dem extrem freien Blickwinkel des Lesers, wobei das lyr.Ich diesen Mord bagatellisiert, weil schizophren…
Das arme EI!
Den Übeltäter interessiert das nicht die Bohne, nein, der klopft mit dem Löffel noch immer feste drauf herum, dabei ist es doch schon gekocht, ganz und gar, tot, ist das noch nicht genug - NEIN!... was in der dritten Zeile folgt, wird blutarm aufgetischt, die gänsehauterregende Konstruktion eines gespaltenen Kopfes… das lyr.I. ist einerseits entsetzt über diese von ihm vollbrachte Tat, zum anderen blickt es in verheißungsvolle Zukunft – doch, glücklicherweise ist alles nur Phantasie, das lyr.I. ein bisschen durchgeknallt und schreibt sich eben diese Seele vom Leib,! -oder interpretiere ich da etwas falsch???
Aber vielleicht hat das Ding ja auch keinen Haken und da sitzt einfach einer, meinetwegen auch zwei, oder er mit seinem Spiegel, oder Papageien, und dieser legte gerade ein Ei, welches gekocht doch viel besser schmeckt als gebraten, das soll ja bei Papageieneiern so sein, habe ich mal gehört, doch eventuell ist auch alles ganz anders und da sitzen zwei, sich gegenüber, schlagen Eierschaum und machen Baisers………
- Soviel Quark! Jedenfalls darf man sich mit solcher Lyrik nicht vom Tierschutz erwischen lassen!
Nun zum Text (endlich!):
In der zweiten Zeile eventuell „…, wie weich es heut wohl sei?“
„Du schaust mich an, da fällt dein Blick entzwei.“ Hier fehlt mir was, eine Verbindung irgendetwas, das die Bindung festmacht…???!!!
Keine Ahnung…
Zum Titel, der passt schon, irgendwie...
„Das wird im Tagebuch
ein langer Eintrag.“ - Für mich unterstreicht das Ding in schönem Maß die Gewichtigkeit persönlicher Belange, es plätschert ganz galant dahin, gemäßigt, ohne größere Höhen und Tiefen zu streifen, im Großen und Ganzen – Globalem… Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, empfinde es als gut, es hat diese Aussage, für mich, eben dass man sich selbst nicht so ernst nehmen sollte… nicht allen persönlichen Wust in die Waagschale werfen sollte, wie ich darauf komme? Nochmals lesen ;-) !
Freut mich und gern gelesen!
Allerbestens,
GB.
wo finde ich den Tagebucheintrag des lyr.I. ??? Der interessiert brennend! -
Jedenfalls ...interpretiere ich das hier ganz anders, wie folgt: OFFENSICHTLICH ;-)
geht es um ein Kapitalverbrechen, aus dem extrem freien Blickwinkel des Lesers, wobei das lyr.Ich diesen Mord bagatellisiert, weil schizophren…
Das arme EI!
Den Übeltäter interessiert das nicht die Bohne, nein, der klopft mit dem Löffel noch immer feste drauf herum, dabei ist es doch schon gekocht, ganz und gar, tot, ist das noch nicht genug - NEIN!... was in der dritten Zeile folgt, wird blutarm aufgetischt, die gänsehauterregende Konstruktion eines gespaltenen Kopfes… das lyr.I. ist einerseits entsetzt über diese von ihm vollbrachte Tat, zum anderen blickt es in verheißungsvolle Zukunft – doch, glücklicherweise ist alles nur Phantasie, das lyr.I. ein bisschen durchgeknallt und schreibt sich eben diese Seele vom Leib,! -oder interpretiere ich da etwas falsch???
Aber vielleicht hat das Ding ja auch keinen Haken und da sitzt einfach einer, meinetwegen auch zwei, oder er mit seinem Spiegel, oder Papageien, und dieser legte gerade ein Ei, welches gekocht doch viel besser schmeckt als gebraten, das soll ja bei Papageieneiern so sein, habe ich mal gehört, doch eventuell ist auch alles ganz anders und da sitzen zwei, sich gegenüber, schlagen Eierschaum und machen Baisers………
- Soviel Quark! Jedenfalls darf man sich mit solcher Lyrik nicht vom Tierschutz erwischen lassen!
Nun zum Text (endlich!):
In der zweiten Zeile eventuell „…, wie weich es heut wohl sei?“
„Du schaust mich an, da fällt dein Blick entzwei.“ Hier fehlt mir was, eine Verbindung irgendetwas, das die Bindung festmacht…???!!!
Keine Ahnung…
Zum Titel, der passt schon, irgendwie...
„Das wird im Tagebuch
ein langer Eintrag.“ - Für mich unterstreicht das Ding in schönem Maß die Gewichtigkeit persönlicher Belange, es plätschert ganz galant dahin, gemäßigt, ohne größere Höhen und Tiefen zu streifen, im Großen und Ganzen – Globalem… Ich weiß nicht, ob das beabsichtigt ist, empfinde es als gut, es hat diese Aussage, für mich, eben dass man sich selbst nicht so ernst nehmen sollte… nicht allen persönlichen Wust in die Waagschale werfen sollte, wie ich darauf komme? Nochmals lesen ;-) !
Freut mich und gern gelesen!
Allerbestens,
GB.
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