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Enge (wiederhergestelltes Posting)
in Natur 13.10.2021 20:30von Joame Plebis •

Enge
Bald stehen nackte Stauden in den Weiten
und raschelnd treibt das Braun auf welkem Rasen;
flieht spielerisch und kreist, als wollte es sich haschen.
Getrieben von den Winden, die schon kühler blasen,
verfängt es sich an Zäunen, Draht und Maschen,
bis Böen ihm verhelfen, durchzugleiten.
Wenn Vögel Ribes nigrum* nicht mehr finden,
befällt uns Ahnen vor den nahen Tagen,
dem Muss des Fügens in des Winters raue Zwänge,
verspüren wir die Enge dieser Nächte Länge,
vermögen nicht, die Antwort uns zu sagen,
warum misslingt, aus Bangen uns zu winden.
* Schwarze Johannisbeere
RE: Enge (wiederhergestelltes Posting)
in Natur 15.10.2021 16:18von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Hallo JP,
Du hast es wahrgemacht: Ein schönes Spätherbst Gedicht, klassisch in Stil und Themenwahl. Nicht so einfach zu schreiben, wie es scheint.
Die letzten 3 Zeilen fand ich etwas mühsam.
Oft ist eine simple Grammatik kein Verlust. Folgt Ahnen S2Z2 nicht ein Genitiv? Wird die Ahnung nur platziert vor etwas, das sich nähert, und gilt der Not der Fügung in die bevorstehende Kälte? - Ja, vermutlich.
Auch S2Z4 strapaziert mit Enge der Länge die dichterische Freiheit ein wenig, aber im Ende ist klar, was gemeint ist und immer aktuell. Besonders bei steigenden Heizkosten.
Danke der Zeilen - mcberry
RE: Enge (wiederhergestelltes Posting)
in Natur 16.10.2021 01:54von Joame Plebis •

Danke, mcberry, Danke alba!
Stimmt, es ist schwer sich dem zu fügen, was der Winter mit sich bringt:
Kälte, kürzere Tage, Stürme, oft Eis und Schnee. Wir sind gehemmt und können uns im Freien
nicht bewegen, wie wir es gerne wollten; bei klirrender Kälte meist nur die notwendigsten
Dinge erledigen und schnellstens wieder in einen halbwegs warmen, windgeschützen Raum.
Einige Anzeichen für diese bevorstehende Zeit gibt es, nicht nur den Kalender.
Da ahnen wir schon, was uns erwartet. Leider ist es so, dass wir uns fügen müssen.
Dem einen fällt dies leichter, dem anderen weniger. Für Letzteren ist es ein Zwang,
der in diesem Fall ausnahmsweise von keiner Person ausgeht, sondern durch die Natur und
den damit verbundenen Umständen bedingt ist.
Gruß
Joame
RE: Enge (wiederhergestelltes Posting)
in Natur 23.10.2021 01:48von Joame Plebis •

Danke, Elisa, für Dein Betrachten und die netten Worte.
Mit welcher Leichtigkeit sich dieses "na und" hier steht, vielleicht auch geschrieben ist.
Nur gebe ich zu bedenken: nicht jeder hat getanzt.
Kein Wort ist gegen Dich gerichtet, ich widerspreche nur. Was Du ansprichst, birgt Themen in sich,
die ich nicht als leicht und locker sehe, wenn sich auch von 'Kälte im Herzen und Gemüt'
– geflügelte Worte – gut ausnehmen. Ich stimme zu, dass zu viel Kälte vorherrscht und viele
Gemüter höchst verdorbene Gemüter sind.
Eines Tages .... schreibst Du? Halt! Trügerischer Gedanke! Es kann jede Sekunde die letzte sein!
Sogar durch ein jüngeres Geburtsdatum, dem Du anzugehören scheinst, ist man nicht gewappnet,
schon gar nicht, wenn schon viele Winter durchgestanden wurden. (Nicht immer konnte sich jeder
vor Winterkälte schützen, auch wenn er vom wie gewusst hätte.
Das alles nur eine Randbemerkung von mir.
Schön – und freut mich, wenn Dir Gedichte helfen. Nochmals Danke für Deine lieben Worte!
Ich hoffe, wir lesen mehr voneinander.
Gruß
Joame
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