Um den Küchentisch (1)
Ich beobachte meinen Vater aus den Augenwinkeln. Er scheint es bemerkt zu haben. Und nimmt mich über die randlose Brille fragend ins Visier.
„Also Alain, wieviel Erbsen sind in deiner Suppe?“
„Es sind genau 541 Erbsen Paps.“
„Heute abends gibt es Buchstabenuppe.“
„Wow lecker.“
Ich schabe die Erbsen und die verklebten Suppenreste mit einer Malerspachtel von der Resopaltischplatte zurück in den Teller und fühle mich erleichtert, dass Vater mich nicht wegen der Sauerei scheltet. Immerhin schlammte die Suppe quer über den Tisch bis zu ihm. Ich hatte den Teller einfach auf den Tisch gekippt um das Zählen der Erbsen zu perfektionieren.
„Ich möchte dass du heute die Buchstaben aus der Suppe zu Worten und Sätzen zusammenfügst Alain – klar?“
„Hm – ja Paps nur ich kann noch nicht schreiben.“
„Spielt keine Rolle – schau einfach in die Krone und setz die Titelseite nach.“
„Okay Paps.“
Mutter blickt von ihm zu mir und schüttelt schweigend den Kopf.
„Was gibt’s da zum Kopfschütteln Akila?“
Mutter senkt die Augen und hebt die Schultern.
(Wird fortgesetzt)