Hallo, weißer kluger Mann,
bin jetzt ganz dabei,
höre was ich alles kann,
nicht das Lesen, spreche frei.
Hab'mich hier versteckt,
Seht ich bin ein Huhn,
bin noch nicht verreckt,
ist noch viel zu tun.
Rund mein Haus aus Kalk,
brüte mich im Garten,
und mein Ei heißt Schalk,
will als Frühstück warten.
Schneide manche Rose,
blicke in den Himmel,
leg'sie in die Dose,
bald gilbt sie im Schimmel.
Meine Kinder tot,
ach, man will mich strecken,
macht mir Augen rot,
will noch nicht verrecken.
Nachbarn sind gemein,
stricken ein zwei Strumpf,
will alleine sein,
fall sonst in den Sumpf.
Immer bin ich leise,
höre euren Rat,
man sucht meine Meise,
hier im Kittelstaat.
Glocken läuten immer
für die bösen Frommen,
dunkles Gummizimmer,
wenn die Hellen kommen.
Katze spielt mit Spritze,
jetzt wird angeschnallt,
die Kanülenwitze
sind mir durchgeknallt.
Laut spielt die Musike,
Jürgen mit dabei,
Schwester Frederike.
Mag nicht, wenn ich schrei.
Mein guter Mann kann nicht euch nichts sagen,
Getückelt liegt er in der Erde,
Damit für Ella endlich Frieden werde,
Lob seinem Tod,nie mehr für Ella Klagen.
Ja eines Tages wetzte ich das Messer,
Und schnitt ihm durch die weiße fette Kehle
Mit einem Schnitt, damit mich nichts mehr quäle,
War ich so ein Menschenfresser?
Am Anfang gab es jeden Tag Avancen,
Die Rose, Kuß, ein Kind ward mir geboren,
'ne Weile lebte ich in Liebestrancen,
doch bald flog mir der Alltag um die Ohren.
" Wo bleibt mein Frühstück? Halt jetzt Deine Gusche!
Wer hat Dir in dein leeres Hirn geschissen?
Wie kann die Frau so dumm sein, garnichts wissen?
Die Frau dem Mann sei untertan, sie Kusche !"
Dann ging er aus, und nachts kam er nicht wieder,
am Morgen legte er besoffen sich ins Bett,
doch wenn er aufstand schien er wieder nett,
am Abend grölte er er erneut besoffen Lieder.
" Du bleibst im Haus, sonst lernst mich noch kennen!
Wie siehst Du aus, Du stinkst und bist verdreckt!
Ging es nach mir, dann wärst Du längst verreckt,
Beweg den Arsch, hör'endlich auf zu flennen!"
Dann...durfte ich mich nicht einmal mehr schminken,
er schrie, ich säh'wie eine Nutte aus,
und eines Tages ging ich nicht mehr aus dem Haus,
er schlug mich oft, jetzt kann ich nur noch hinken.
Man nahm mir meine Kinder, alle sieben,
sie kamen in ein Heim,'rum hohe Mauern,
ich glaub 'das dort die Kinderschänder lauern,
jetzt schaut mich an, von mir ist nichts geblieben.
Ich kam hierher, um wieder anzufangen,
und wollte möglichst schnell nachhause gehen,
jetzt zittre ich, und kann nicht aufrecht stehen,
ich habe überhaupt mehr kein Verlangen.
Nur schlafen wil ich mit den bunten Pillen,
und träume träumen, hell im Sonnenlicht,
das Leben schneidet mich, und ja, es sticht
mir in mein Herz, es raubt mir jeden Willen.
Macht was ihr wollt, lasst mich in Frieden sterben,
und dann seziert den letzten toten Rest,
gebt ihn den Ratten frei, zum Irrentest,
mein Nachlass, nichts, besitz ich zu vererben.
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"Gut soweit, liebe Ella. Doch Sie haben sicherlich übertrieben, nicht wahr. So böse kann doch kein Mensch sein. Ihre Schuld, Ella was ist mit ihrer Schuld? Und was würde ihr Mann zu allem jetzt sagen? Gehen Sie wieder in ihr Zimmer, die Kollegen werden Sie begleiten. Und noch einmal danke für ihre Lesung.