#1

Lakonisch

in Philosophisches und Grübeleien 24.11.2018 08:29
von otto | 637 Beiträge | 645 Punkte

Es wird dein letzter Sommer sein,
Der Meeresblick am Strand,
Wer über diesen spitzen Stein,
Hebt deine müde Hand.

Das Wasser sanft, ein lauer Wind,
Den Wellen ist's genug,
Ein flinkes, weißes Mövenkind
Fliegt auf vom fernen Bug.

Der Horizont verschwimmt im Licht,
Das Schweigen steigt am Berg,
Ein Echo, das die Schritte bricht,
Getan das Tagewerk.

Der Tisch ist leer, nur sie und wer?
Getrunken roter Wein,
Das Glas war voll, jetzt ist es leer,
Sitz! Nicht mit dir - allein

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#2

RE: Lakonisch

in Philosophisches und Grübeleien 24.11.2018 08:45
von gugol | 248 Beiträge | 130 Punkte

Ein melancholisches Gedicht von Abschied und Tod, dem das Mövenkind eine wunderschöne lebendige Note verleiht. Ich konnte mich sehr gut in die Szene hineinversetzen, finde die gewählten Bilder passend und stark. Auch sprachlich/formal nichts auszusetzen; der Wechsel von "dein" zu "sie" und zurück zum "dir" ergibt ein feines Spiel mit Nähe und Distanz für den Leser. Chapeau! LG gugol

zuletzt bearbeitet 24.11.2018 08:53 | nach oben


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