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Meine Zeit ist gekommen
Im Dunkel der Nacht
Alles finster
Wahnsinnig
Ich bin befallen und verloren
Tief in einem Wald
Überall Unheil
Ich bin allein und schwach
Schattenlos
Ausweglos
Und ich stürze
Die alten Zeiten
Im Nebel des Morgengrauens
Alles beklemmend
Sinnlos
Ich bin am Ende
Im tiefsten Wald
In einem schwarzen Loch
Überall Kälte
Ich bin erkrankt und müde
Hoffnungslos
Aussichtslos
Und ich schreie
Die schlimmen Zeiten
Im Schein der Dämmerung
Alles möglich
Übersinnlich
In diesem Wald
Wie das Zwitschern der Vögel
Wie die ersten Sonnenstrahlen
Ich richte mich auf und sehe
Im Funkeln der Tauperlen
Kleine lieblich gaukelnde Feen
Überall Kraft
Ich bin verletzt und angeschlagen
Gestört und unberechenbar
Bedrückt und weise
Und entschlossen herauszufinden
Und ich stehe auf
Die unbestimmte Zeit
Im Licht der Morgensonne
Alles echt
Offen
Und ich mache mich auf den Weg
Tief in diesem Wald
Überall das Unheil und die Kälte
Und ich bin wachsam und stark
Überall Kraft und Leben
Und ich bin wieder zuversichtlich
Dass die Sonne überall scheinen kann
Und dass ich sie heute geniessen darf
Die gewonnene Freiheit und Liebe
Und ich gehe weiter
Die glücklichen Zeiten
Ein durch und durch ehrliches Gedicht ohne Schnickschnack, weshalb auch das Happyend kein bisschen kitschig wirkt. Gerne schenke ich dir dazu ein Bild vom Morgensonnenlicht. LG gugol
Ein kleines Detail würde ich persönlich ändern: Z1 bis 5 haben ja in allen Strophen eine ähnliche Struktur, ebenso die letzten zwei Zeilen. Der Wald ist immer Z5, ausser in S3. Auch in S3 ginge wunderbar:
Z4 Wie das Zwitschern der Vögel
Z5 In diesem Wald
Z6 Wie die ersten Sonnenstrahlen
Joame, du hast jedes Recht der Welt, dieses Gedicht persönlich nicht gut zu finden und das auch mitzuteilen. Des Weiteren jedoch entbehrt dein Kommentar jeder Sachlichkeit.
Mit der Metapher des wackelnden Hundeohrs unterstellst du reine Willkür des Textes. Hast du dir auch nur einen Moment Zeit genommen, über die Strophen hinweg eine Struktur zu erkennen?
Z1: Zeitangabe im Genitiv
Z2: «Alles» plus ein Adverb
Z3: Allein stehendes Adjektiv, die Situation beschreibend
Z4: Vollständiger Satz in Ich-Form (Beschreibung des eigenen Zustands)
Z5: Ortsangabe (Wald)
Dazwischen freiere Zeilen
Vorletzte Z: Vollständiger Satz in Ich-Form (Konsequenz aus der Strophe)
Letzte Z: «Zeiten» plus ein Adjektiv, das diese näher beschreibt
Ausserdem wird mit dem Text ein einheitliches Bild gezeichnet - das des Waldes und des Sonnenlichts - und bis zum Ende durchgezogen. Ich werde als Leser nicht von bspw. der Tiefsee über Stoppelfelder auf den Vulkan geworfen, wie das in hier hochgelobten Gedichten ab und zu der Fall ist.
Die fragmentarische Sprache findest du in vielen modernen Gedichten. Man kann sie mehr oder weniger mögen. Inhaltlich ist die Aussage so weit abstrahiert, dass sich unterschiedliche Lebensgeschichten mit ihren Höhen und Tiefen darin denken lassen, auch meine eigene, wenn ich das will. Ich werde aber in nichts hineingezwungen.
Dass deine Kritik nichts Konkretes beinhaltet, macht sie in meinen Augen unnötig und verletzend. Schade… LG gugol
RE: Meine Zeit ist gekommen
in Diverse 17.11.2018 16:56von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Bitte sachlich bleiben, liebe Kollegen,
und bedenkt, daß jeder Kommi, egal wie negativ getönt, das Werk feiert. Und Streiterei erst ...
Natürlich habe ich auch eine Meinung zum Text, den ich in euren Kommentaren widergespiegelt sehe:
Einheitlichkeit der Bildsprache gehört zu seinen Stärken. Sprachlich wird Ballast mit herum geschleppt.
"Hoffnungslos /Aussichtslos /Und ich schreie" kommt theatralisch rüber und ist mir in jeder Strophe
too much. Sicher Geschmacksache, aber den darf man ja haben. Schönes Restwochenende - mcberry

Hi, ich schreibe kaum je Kommentare zu fremden Gedichten, weil es mir meist nicht gelingt, den Text losgeloest vom Autor zu lesen. L., Tipp zum Sonntag: Wenn man merkt, dass einem ein Gedicht oder ein Kommentar nicht gefaellt, bleibt immer die Moeglichkeit, es/ihn zu uebersehen/nicht zu lesen, was mich 'klueger" duenkt, als den Autor persoenlich zu beleidigen/verletzen oder was auch immer oder (als) sich ueber einen doofen/duemmlichen oder was auch immer Kommentar aufzuregen, nicht? Nun denn, so halte ich es und wuensche allen, gelesen und ungelesen, einen friedlichen Sonntag
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