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Wer hinkt herum des Nachts mit viel
Blattwerk gepackt auf krummem Rücken?
Europas Jungvolk macht mobil.
Baumhäuser liegen schon in Stücken.
Was trieb euch in den Wald hinaus?
Die Stämme wiegen wahrlich schwer.
Ihr seht beileibe nicht gut aus.
Zu lange Last schleift hinterher.
Die Arme lahm, blue Jeans zerfetzt,
was wollt ihr mit dem Buchenholz?
Ihr wirkt bedenklich abgewetzt.
Nichtsdestotrotz: Ihr macht mich stolz!
RE: Die Rodung
in Natur 27.09.2018 13:42von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Dichterische Freiheit, Prolet,
aber mach mir gerne einen Vorschlag. Ich lese viel und manchmal lerne ich dazu. HG - mcberry
P.S. Jetzt ist mir etwas eingefallen und der Schnitzer hoffentlich raus.
edit S1Z4: Die Heimat liegt schon bald in Stücken.
edit: Eichenholz - wurde zu Buchenholz - der Hambacher Forst hat neben Eichen viele Hainbuchen.
immer riskant, mcberry,
aktuelle themen aufzugreifen. dein lI erklärt die aktivisten für gefährdet, womit es leider recht behält:
schon der zweite absturz im bürgewald. link: hambacher forst
laiengebaute baumhäuser sind und waren unsicher. ist deine lieblingsmieze heil zurück oder eine von den
115 "vorläufig" festgenommenen? falls ihre krallen nicht genügen wird sie sicher auf vier pfoten landen...
meistens ist betroffenheitslyrik nicht hochwertig und hier wandeln wir na ja so im mittelfeld. tschüs chip
RE: Die Rodung
in Natur 27.09.2018 15:51von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Soviel Zuspruch wurde mir bei der ersten Veröffentlichung nicht zuteil, liebe Dichter,
und wegen des erneuten Unfalls heute fühlt es sich merkwürdig an. Zur Zeit steht das Forum unter
einem Stern mit lebhaftem Farbwechsel: Aufmerksamkeit besonders oft aus den falschen Gründen.
Danke der auch per PM erfolgten Kommentare. Fast alles ist eingebaut bzw. umgesetzt. HG - mcberry
Stimmt schon, im Urwald läuft die beste Lesebrille an, meine auch. Wie winde ich mich schamrot heraus, weil ich 'fliegt' in meiner Flüchtigkeit gelesen habe. Dieses 'fliegt' hat mich stutzig gemacht, es wollte mir nicht recht gefallen. Ich schluckte es hinunter, nahm es hin und dachte mir, dass es im übertragenen Sinne zu tolerieren ist.
Bin ich jetzt froh, dass Deine Grammatik in Ordnung ist, wenngleich es meine Sehkraft nicht ist. Umgekehrt wäre mir lieber. 😥
Prolet
ach mc, dein gedicht hat eine facette aufgegriffen. es gefällt, beschreibt einen stolz, der nun, so eilt die zeit, gebrochen scheint, das macht mich zutiefst traurig und es müsste ein folgegedicht etwas fortsetzen, was auch noch gerodet wurde.
munkel
RE: Die Rodung
in Natur 04.10.2018 21:35von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Nur Mut, liebe Dichter,
es gibt mehr kleine Urwälder im Land, von benachbarten Ortschaften gehegt, als offiziell bekannt ist.
Alten Legenden zufolge wuchsen Menschen auf Bäumen. Im Umgang mit der Natur machen wir eine
Selbstaussage. Nur eine geschundene Seele nimmt an der Ausrottung aller Vorausetzungen ihres Lebens
keinen Anstoß mehr. Ohne solche gräßlichen Rückschritte banalisieren zu wollen: Wälder wachsen in
diesem Land. Manchmal auf kuriose Weise.
Ein Opfer auf dem langen Weg, den der Prozeß einer globalen wirtschaftspolitischen Veränderung nimmt.
- Für die Eltern der Gestürzten ist das kein Trost, sie fänden sich verhöhnt - vonwegen stolz ... und so
gesehen d. h. im Nachhinein sind mir die naiven Verse geradezu peinlich.
Es ist ein Krieg, nicht wahr? HG - mcberry
RE: Die Rodung
in Natur 05.10.2018 12:31von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte
Danke! Dieser Reis scheint Glück zu bringen, HorizMan,
du hast das Zweiglein heimlich im Hambacher Forst eingesammelt, nehme ich an. Und es will wachsen!
Link: Rodungsstop
Juchhe, ich habe es vor einer stunde auch lesen können ... hm, man könnte es als teilerfolg der demokratischen zivilgesellschaft ansehen. leider hat zuvor die polizei eine für morgen angekündigte großdemonstration unter verweis auf sicherheitsbedenken untersagt. die organisatoren klagen dagegen an.
munkel
ach mc, siehe, höre die verzweifelt-mutige krähe in meinem substantiellen. dein letzter kommentar hat es umfassender dargestellt, was da passiert, es hat aber noch viele andere aspekte. nicht alles können wir außenstehenden begreifen. aber für mich am fatalsten war, die radikale abräumung der menschen, die auf naturverbundener weise dort wohnten und nur mit iher hände arbeit dort lebten und somit den diabolischen kapitalkreislauf mutig durchbrachen.
(die krähe äußerte vor allem ihren stolz, etwas in einer gemeinschaft aufgebaut zu haben. ihren selbstwert hat sie aus sich gezogen. sie ist schon vor der rodung gerodet worden... )
munkel
p.s.: von den legenden, dass menschen auf bäumen wuchsen, habe ich bisher noch nie gehört. vielen dank für diesen, mein wissen, bereichernden aspekt. ich kannte bisher nur tolkiens baumbart.
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