Ich verstehe nicht, warum nicht einfach diese Form gewählt wird:
wir sind nicht unwissend doch eine schützende wand aus bequemlichkeit
und gewohnheit umgibt uns
was gut was böse ist bestimmen wir und sprechen uns frei von schuld
Das sind zwei Sätze und schon ist der literarische Beitrag fertig, bei dem, wie anzunehmen ist,
bewusst auf Großschreibung und Interpunktion verzichtet wird.
Nun erfolgende Einwände, in denen Argumente wie 'Einengung der künstlerischen Freiheit'
oder 'Sinnentstellung' vorkommen könnten, kenne ich, ebenso wie mir die wachsende Vorliebe
für Kleinschrift aufgefallen ist.
Es liegt auf der Hand, dass ich keinen Klein- und Großschreibfehler machen kann, wenn ich alles
klein schreibe. Genauso verhält es sich auch mit der Interpunktion, die aber ein wesentliches
Ausdrucksmittel sein kann.
Gerade jetzt in der Zeit, wo die Sprache einem Wandel wie nie zuvor unterworfen ist,
sollten gerade wir aber, als angebliche Literaten, es als Aufgabe sehen, Hüter unserer Sprache zu sein.
Die Sprache, die immer mehr verarmt, sollte uns ein Gut sein, das wir behüten sollten.
Es gibt auch eine Liebe zur Sprache, die genau in unseren Kreisen, bei manchen häufig vorkommt.
Die Aussage des Beitrages initiiert philosophische Gedanken. Wer diese 'wir' sind, die bequem sind und
selbst bestimmen, was gut oder böse ist. Fühlen sich wirklich alle da zugehörig? Sprechen sich wirklich
alle frei von Schuld. Oder gibt es nicht welche, die sehr wohl wissen Schuld zu haben. Das könnte
andernorts ausführlich beschrieben werden.
Sieh Dir alle letzten Beiträge an und widersprich mir ruhig, doch vermute ich, dass gerade in letzter Zeit solche Beiträge, dazu in dieser Form, denen Einmaligkeit nicht abgesprochen werden kann, mitbeteiligt sein können am Misserfolg eines Forums, das endlich zurückfinden sollte zu einer Literatur, die dem Titel annähernd gerecht wird.
Mit freundlichem Gruß
Joame