#1

Zwischen der Tür

in Liebe und Leidenschaft 07.01.2015 07:41
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Warte noch, ehe du
aus der Tür gehst, warte auf ein
letztes Wort, ehe sich die Wände
endgültig verdunkeln

Nichts weiß die Nacht
vom Tage, auf diesem Stuhl hast du
gesessen, an diesem Tisch, nun
schlafen die leisen Umarmungen

Was unser war, der Ton
der Liebe, verrauscht, halboffen
die Tür, du vorm allerletzten
Schritt ins Draußen

Was ich dir sagen will, was ich
verschweige, irgendwann, irgendwo
inmitten ungesagter Sätze,
ein verlegenes Du


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#2

RE: Zwischen der Tür

in Liebe und Leidenschaft 12.01.2015 19:15
von munk (gelöscht)
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Lieber Elektra,
beklommen verspürt man die Atmosphäre zwischen der Tür, die wir alle irgendwann wohl schon erlebt haben. Das will Lyrich eigentlich nicht erleben müssen und doch gehört es vermutlich zu den schmerzlichsten Erfahrungen die einst Liebende, später doch voneinander Scheidende durchleben: Das Zwischen-der-Tür ist die Welt, in der noch etwas Wesentliches gesagt werden könnte, wenn es doch nur so einfach wäre....
Hier entscheidet sich ein Lyrdu zu gehen und ein Lyrich bleibt zurück. Noch gibt es diesen letzten Kontakt, dieses letzte Mal, bevor die Dunkelheit der Wände das Innenleben des Lyrich’s endgültig für sich beansprucht. Das Imperativ klingt verzweifelt und doch noch hoffnungsvoll. Und doch befürchtet das Lyrich die erste Nacht allein, die nicht nur die Ängste eines Verlassenden vervielfachen, sondern auch die Plastizität der Abwesenheit, die zwangsläufig in den Nächten danach alles ergreifen wird. Noch gibt es die frischen Eindrücke des Tages, die Abdrücke, Spuren, Zärtlichkeiten eines Lyrdu‘s, die jedoch schon halb mitgenommen werden, denn die Tür steht halboffen und das einst geliebte Lyrdu vorm allerletzten Schritt in eine andere Welt. Dem Lyrich bleibt am Ende nur „ein verlegenes Du“ und die Nächte, die ängstigen und einsam werden und vielleicht sogar die Tage nach vollzogener Trennung mit dunklen Verlustattributionen besetzen werden. Das verlegene Du klingt für mich wie ein Eingeständnis einer Liebe, die noch fortbestehen wird, wenn die Tür schon längst geschlossen ist und diese Zwischenwelt in der Tür sich nur noch in den Gedanken und Träumen des Lyrich’s wieder aufbaut. Dieses Du scheint aber dem Lyrich noch mehr zu bedeuten als ein letztes Lebwohlwort, es scheint alle Gefühle zu imaginieren, auch die eines an einer Liebe Gescheiterten.

liebe Grüße
der Munkel

zuletzt bearbeitet 12.01.2015 19:18 | nach oben

#3

RE: Zwischen der Tür

in Liebe und Leidenschaft 15.01.2015 17:04
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Lieber Munk,

ich bin ganz beeindruckt davon, wie gut du dich in die Situation einfühlen kannst. Dabei hatte ich schon Zweifel, dass der Text inhaltlich vielleicht nicht verstanden werden könnte. Hab meinen allerbesten Dank für deinen einfühlenden Kommentar.

Ciao, Elektra


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#4

RE: Zwischen der Tür

in Liebe und Leidenschaft 02.05.2015 09:31
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hi,Elektra!
An einem Text herum zu mäkeln, ist (für mich) schwieriger,
als selbst einen zu schreiben. Ich will das gar nicht.
Munk hat die Botschaft ausführlich beschrieben.
Mich stört (nicht sehr) etwas das "Zwischen" in der Überschrift,
denn zwischen einer Tür kann nichts sein,
sondern nur in einer Tür bzw.z.B zwischen Tür + Angel
oder etwas anderem.
Nimm meinen Kommentar einfach als Federfuchserei, -wenn Du magst.
FG


Hastanirwana
GHEG
zuletzt bearbeitet 02.05.2015 09:33 | nach oben

#5

RE: Zwischen der Tür

in Liebe und Leidenschaft 04.05.2015 00:32
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Kein Problem, gheggrun.


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