über der baumlinie eine hütte
mit einem dach aus schnee
diesem schlittrigen zeug
das im jankerkragen schmilzt
die wände aus alten brettern
mit moos in den ritzen
durch die der nordwind zieht
trotzdem schutz bietet in zeiten
da gletscher wasser lassen
meere in spiegel steigen

Jesses, wo treibst denn du dich im Urlaub herum, lieber Perry?

Kein golden gestrandetes Last-Minute Pauschalangebot mit Sonnengarantie mehr erwischt, nein?
Das weint nach einem Care-Paket mit ganz großen bayrisch blau weiß karierten Taschentüchern.
Siedeln die Alpenstaaten jetzt schon jenseits der Baumgrenze? Sollten wir rechtzeitig mit einem
Höhentraining beginnen und Blutkörperchen wachsen lassen?
Ich bin für die maritime Version: Städte auf dem Wasser bauen wie die Holländer. HG - mcberry

hallo mcberry,
wenn schon, dann bauen wir Unterwasserstädte, da muss man sich nicht das Elend über Wasser anschauen.
Der Text ist eine Mischung aus Sintflut, Zivilisationsflucht und Klimawandel.
Die Bayern haben es leichter, sie können im Fall der Fälle ein wenig höher siedeln.
Danke fürs blauweiße Taschentuch, aber ich denke, für Tränen ist es noch zu früh.
LG
Perry

lieber perry,
das las ich gern. so ein fastthomasmannartig langer guter satz ... dass es aber durch die ritzen zieht, finde ich - rein bautechnisch - sehr schlecht. soll doch gerade durch feinstes moos (das auch schon sehr alt sein kann) die letzte abdichtung erfolgen. nun, du gehst ja mit der zeit, hattest dein händi dabei und hast mit der bauhaus-app das transparente silikon bestellt ;-) adresse: über der baumlinie ...
aber kein scherz - die beschreibung ist so flüssig, dass mir ein gletschertröpfchen hinter dem kragen härchenaufstellend über den rücken läuft...
so spürt's und grüßt
phil.

Hallo Phil,
bautechnisch sind die Hütten sicher nicht auf dem neuesten Stand. Der kalte Nordwind ist auch mehr als Metapher für das emotionale Frösteln, angesichts der fortschreitenden Klimaänderung gedacht.
Danke fürs "guter" im "fastthomasmannartig langer satz."
LG
Perry