von schrecken zecken und hassliebe

nicht dass ich
etwa etwas hasse
oder liebe

das ist mir fremd
nur irgendetwas
halb zu tun
das lässt mich
völlig unbefriedigt

nein ganz und gar
mit haut und haar
oder gar nichts
so heisst die devise

halbgares liebe ich also gar
nicht nichts hasse ich
mehr und schicke es sogar
zurück auf den grill

bei gegrillten
unbebrillten
schrecken oder
unbesockten zecken
brauchte ich das nie -
bisher

lasst uns drum
ganz unerschrocken
im heu um schrecken zocken

denn zecken hasse
ich selbst gar

Guten Tag, der.hannes!

Ein Anflug von Humor, durch ein nicht alltägliches Thema und der Lautmalerei.
Die Kreativität alleine erhält einen großen Pluspunkt, die Ausführung kann nicht richtig beurteilt werden,
da ich förmlich noch ein Baugerüst um den Beitrag stehen sehe.

Wir sind uns aber einer Meinung, wo Du doch selbst gut feststellst:

Zitat

---

halbgares liebe ich also gar
nicht nichts hasse ich
mehr und schicke es sogar
zurück auf den grill

---

Das wieder obliegt Dir, falls Du einmal die Lust und Zeit dazu findest.

Von mir wird es auch im aktuellen Zustand hingenommen,
sogar mit Dank, den jeder Beitrag ist eine Bereicherung für irgendwen oder irgendwas.
Eine Bearbeitung bis zur maximal erreichbaren Wirkung ist nirgendwo vorgeschrieben.

Besten Gruß
Joame

Hi Hannes,

die halbgare Produktion füllt gefällig unser Sommerloch. Es reicht noch so eben zu Schwarz oder Weiß,
mit differenzierter Wahrnehmung von Schattierungen in Grau können wir uns momentan nicht befassen:
Lieber Lieben oder Hassen. Riechen und Schmecken. Essen und Schlafen.

Mal sehen, wenn die Sommerzeit uns wieder freigibt, was dann noch geht. Schließlich kann man nicht die
ganze Zeit über, den Blick fest auf die undichten Himmel gerichtet, gehobene Lyrik verfassen. HG - mcberry

Hallo Hannes,

die vierte Strophe funzt, da sind sich die User wohl einig.
Die erste ist so schwammig, da weiß man noch nicht, worauf du hinauswillst. Und die zweite könnte ein ganz normaler Satz sein ohne dichterischen Anspruch. Die dritte spielt mit Banalität. Die vierte dann, die spielt mit Worten. Danach verlassen Worte ihre banale Wirklichkeit, in dem sie ihre Kleider abwerfen und beginnen zu tanzen. Mit der siebten Strohe fällt die Entscheidung zum Zeckenhass. Den Verweis auf "selbst" finde ich nicht uninteressant, weil gar gegrillte Zecken das eigene Blut gesogen haben könnten, also deins, oder meins .... salzige Grüße XXX

Hi Joame, mcberry und salz,

dieses Gedicht ist in der Mittagspause in einer lauten Cafeteria entstanden. Ich gebe daher gern zu, dass es noch ein wenig Styling und Textarbeit vertragen kann. Statt der bekannten Laus, die über die Leber läuft, habe ich mich mit Zecken angelegt, eine gerade im ostbayerischen Raum mutiges Unterfangen, sind sie hier doch "verseucht".

Der letzte Vers soll ausdrücken, dass selbst gar (gegrillt) mir keine Zecke schmeckt ;)

Ich werde hoffentlich bald die Zeit finden, die Ecken zu glätten, ohne die leicht sarkastische Grundstimmung dieses Gedichts zu zerstören.

es grüßt
der.hannes