I
Ich will dir Halt für alle Klage sein,
Dein Haus, in dem wir unsre Kinder sind,
Ein ganzes Meer, gefüllt mit dunklem Wein,
Goldfeld, wo ich dem Weizen Garben bind´,
Die Fackel auch, die dich zum Gluten brennt
Und leuchten, weichem, blauen Uferrand
Am sanften Flusse, den nur Niemand kennt.
Spür´meine Lippen, führe meine Hand.
Hörst du das Schweigen, Lied im samten Moos,
Spürst du das Zittern, dem die Luft erbebt,
Und noch im Wittern, tief in meinem Schoß
Die Erdenfeuchte hoch zum Himmel hebt?
Ich will dir Halt für alle Klage sein,
Ein ganzes Meer, gefüllt mit dunklem Wein.
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II
Du kannst mir keine Klagemauer sein.
Dein Schoß, dem sich kein Spross als Mensch erschloss:
Ein welkes Schloss, dem passt kein Schlüssel ein,
Dem nie das Öffnen sich, kein Quell ergoss,
Nicht Fackel sein, die mich zum Gluten brennt
Und leuchtet, aschegrau am Sinnlosstrand
Am Flusse, den Charon, der Fährmann kennt,
Treib ich im Kreise, leer und ausgebrannt.
Hörst du mein Schweigen, blaugesteint im Moos,
Spürst du die Starre, die längst luftvereist
Die Erde wüstet, bleichend hebt?
Du bist die Mauer, tief in meinem Schoss,
Wo alles still ruht, längst verschied, entgleist.
Und nichts mehr treibt, in Leidenschaft erbebt.