Gleise

Metallene Schenkel
Locken glänzend.
Ich warte, Kalter ...

Wie Du auf mich,
Schritt ins Vorbei.

abseitsgleise wäre m. e. der bessere titel, lieber hannes

in folge des spoilers linkte mich eine registratur wütige webseite, die user nicht wieder rausläßt.

nun zum gedicht:
scheint eine schere zu beschreiben: kalter schnitt ... danach fällt stückwerk ins vorbei.
meine fehlinterpretation hat was finde ich. dieser tod auf den gleisen ist langweiliger. tschüs chip

Hi Hannes und Chip,

frustrierend daß ihr alle beide zu wissen scheint wovon ihr redet. Gleise locken metallisch schimmernd
in die Ferne, soweit kann ich dem Bilde folgen. Hockt da ein Selbstmordkandidat am Rand bereit zum
Sprung? Den Tod kenne ich als Schnitter samt Sense nicht als Schritter. Ein Wortspiel von Chip nehme
ich an. Der Spoiler half da nicht weiter, jedenfalls mit dem Weblink ging irgendwie nichts. HG - mcberry

hi chip & mcberry,

der Link ist in dem Sinne zu verstehen, dass ich dort das Sujet und die "metallenen Schenkel" fand, allerdings nicht in einer wirklich lyrischen Form. (nach dem Motto: Ich zitiere, aber ich kupfere nicht ab)

Der "Schritt ins Vorbei" (des Lebens) wartet auf das LyrI und wird vom LyrI sehnlichts erwartet.

Wäre hier der Titel "Sehnen" besser gewesen? Dann wäre die "langweilige" Deutung nicht so naheliegend gewesen.

Was meint Ihr?

es grüßt
der.hannes

Lieber Hannes,

ich finde das Gedicht in seiner angestrengten Schmallippigkeit nicht besonders überzeugend. Nicht immer ist weniger mehr.

Schönen Gruß, Elektra

Liebe Elektra,

wenn Du das begründen würdest, könnte ich vielleicht etwas damit anfangen.

es grüßt
der.hannes

ein überfahrener kater könnte mit der lyrik schon irgendwie was anfangen
weniger personalisiert natürlich als allgemein und sehnsucht inbegriffen
und bleibt auch offen ob das jetzt ein kompliment ist für solche zeilen oder kater

diesen abseitigen links hier folge ich nimmer weils da offensichlich ins verderben hinab geht. miau alba

Liebe Alba,

sorry für den Link ins Verderben hinab. ...

Der Spur des Katers möchte ich auch nicht so gerne folgen, eher graut es mir davor....

es grüßt
der.hannes

-lyrische Texte müssen ja nicht immer selbsterklärend und jeder Buchstabe eine Bedeutung haben. M.E. genügen sie ihrer Bestimmung, wenn sie beim Leser etwas öffnen: ein Bild, einen Gedanken, ein Gefühl …
Darauf muss man sich allerdings einlassen und nicht schon vor dem Lesen die Augen schließen-

Guten Tag, Hannes,

das Wort Gleis ist für mich wie ein zweischneidiges Schwert- Gleise sind für mich generell eher doppeldeutig. Und so öffnet sich mir auch dieser Fünfzeiler.

Um es mit Worten zu beschreiben: das lyrische ich weiß wohl um die zukünftige Gefahr, die sich aus dieser (sexuellen) Beziehung ergeben wird (enge, Abhängigkeit …) geht sie aber trotz allem ein.

Der eingefügte link verweist leider nur auf ein Registrierungsformular. Mich würde aber deine Inspirationsquelle doch interessieren.

Es grüßt
mendalam

Guten Tag, Mendalam,

unterschwellig spielt Sexuelles immer mit. Die entsprechende Assoziation hängt sich wohl an den Schenkeln auf.

Du hast recht, gerade bei einem so kurzen Gedicht, das den Leser wenig "an die Hand nimmt", gibt es eine große Spannbreite an Interpretationsmöglichkeiten.

Das ist für mich gerade das Reizvolle. Natürlich soll es nicht völlig kryptisch sein. Wenn man aber zuviel verrät, langweilt sich der Leser vielleicht, vgl. den Beitrag von Chip.

Der Pfad dazwischen ist schmal, und ich bin noch dabei, ihn zu erforschen.

Die Inspirationsquelle war ein wenig lyrischer, prosaischer Text. Das Sujet "Todessehnsucht" und das Bild der "metallenen Schenkel" fand ich aber als reizvoll für ein eigenes Gedicht.

Es grüßt
der.hannes

Hallo der.hannes,

da werden bei mir jede Menge Assoziationen wach. Jedoch empfinde ich deine Worte nicht ausreichend ausdrucksstark für diese Assoziationen.
So kommt es, dass ich denke: Nein, da kann es nicht um Sexualtrieb und Todestrieb gehen. Da wird nicht diese Sehnsucht beschrieben auf das Gleis zu treten, das Verharren am Bahnsteig, die Konzentration auf jeden Schritt, den man mit größter Beherrschung ins Leben (am Gleis vorbei) setzt.
Ich glaube, dass du das noch etwas ausbauen könntest und das Drängen und Ringen im lyrI etwas schärfer herausfeilen.

Viele Grüße
Lotte

Hallo lotte,

ich werde bei dem Gedicht in keine Form der Apologie gehen oder den Fehler machen, meine Autoren-Intention hier auszubreiten. Das macht das Leseerlebnis kaputt.

Es geht hier um ein Schlaglicht auf eine bestimmte Situation. Das Rätsel um das Drumherum zu lösen, sei den Lesenden überlassen.

es grüßt
der.hannes