noch ist nichts sicher
denn ich ließ nichts klären
so bleibt mir
hoffnung und angst

Hi Hannes,

ein LI, das die Unsicherheit vorzieht, wird manchem Leser einfühlbar erscheinen.
Was dem Minimal zu betonen gelingt, ist sein angstgeschütteltes Festhalten an einem Quentchen noch greifbarer
Hoffnung als letzter Zuflucht. Li wirkt pessimistisch: Jenseits der Angst scheint der sichere Untergang zu drohen.

Zur Form: Der Text hat Erzählcharacter: LI reflektiert und lädt zur Teilnahme ein.
Wie wäre appellatives Flehen? Laß mir die Angst ... nee, eher nicht, das klänge grenzwertig komisch. HG - mcberry

Hallo Hannes,

den Text finde ich interessant. Dein LI hält an seinem Einfluß fest. Die Entscheidung, ob oder was hier
geklärt wird, will es selbst treffen. Ob engstirnig oder beklommen, noch hat es alle Fäden in der Hand.
Einmal losgelassen, wird das Schicksal erbarmungslos zuschlagen. LI kann sich nicht endlos so halten.

Der Eintausch von Angst gegen eine Gewißheit, die hingenommen sein will, wahrscheinlich verknüpft
mit dem Verlust einer Hoffnung, läßt sich nicht endlos aufschieben. Existentialistische Grüße von Yaya

Hallo mcberry, hallo yaya,

Ihr habt beide recht. Es kann nur eine Momentaufnahme sein, diese Unentschiedenheit, dieses beides kann nicht von Dauer sein.

Aber je nachdem, wie die anstehende Entscheidung ausfällt, sollte man auch mitdenken, dass die Angst des LI sich als unbegründet herausstellen könnte - nicht unwahrscheinlich bei Pessimisten.

es grüßt
der.hannes

Lieber Hannes - und so bereiten wir uns unsere eigene Hölle: Hoffnung und Angst zugleich.
LG Uschi

Ja, das lyrische Ich leidet ...

es grüßt
der.hannes