#1

honig für das volk

in Gesellschaft 09.09.2013 01:25
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

rauch aus getrockneten kirschblättern
gaukelt bienen einen stockbrand vor
schnell ergeben sie sich in ihr schicksal
saugen noch eine henkersmahlzeit

der bedächtig schmauchende imker
hofft von stichen verschont zu bleiben
obwohl längst immun gegen das gift
sorgt er sich um jede seiner (st)immen

ist die blütezeit vorbei tauscht er
den nektar gegen zuckerwasser fängt
das schwärmende volk wieder ein
ohne wahlkampf und -versprechen

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#2

RE: honig für das volk

in Gesellschaft 02.12.2013 02:15
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

Lieber Perry!

Mit leicht politischem Seitenhieb, den Du Dir nicht verkneifen konntest, gefällt mir ein Bienen-Thema.
Nur wird einem guten Imker das Volk nicht ausschwärmen, das weiß er zu verhindern. Beim Punkt, der
die Immunität gegen den Stich erwähnt, kann ich nicht zustimmen. Bestimmt wird er nicht zu heulen beginnen und einen Stich oder mehrere tapfer hinnehmen. Nur ist nicht vorhersehbar, wann und ob sich durch einen einzigen Stich plötzlich eine Allergie entwickelt. Davon möge er bewahrt bleiben. Das kann beim ersten Stich schon sein, aber auch erst beim zweihundertsten in seiner Laufbahn als Imker. Die Schuld daran tragen meistens gar nicht die Bienen, sondern Pestizide vielfältigster Art, denen sie in der Massenproduktions-Konsumgesellschaft nicht ausweichen können.
Ein faszinierendes Gebiet. Jedem der sich damit vertraut machen will, für den gibt es unzählige Filme unter YouTube, wobei erwähnt sei, nicht alle sind gut.

Vom Thema her gefällt es mir, Fachlich scheinst Du etwas versiert zu sein, Sprachlich dem Thema angepasst,
gut eingeteilt, ein Schuss Humor dabei. Das sind Pluspunkte, denen ich nur die mir nicht gefallende Kleinschreibung entgegenstellen könnte, viel mehr nicht.

Gruß
Joame

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#3

RE: honig für das volk

in Gesellschaft 02.12.2013 13:33
von perry • Mitglied | 1.417 Beiträge | 1417 Punkte

Hallo Joame,
gleich vorab, ich mache um Bienenstöcke privat einen großen Bogen, nicht dagegen um Honiggläser.
Mit dem Thema bin ich näher in Berührung gekommen, weil mein Sohn gerade dabei ist sich ein paar Völker aufzubauen.
Mich hat der Vergleich eines Imkers mit einem Spitzenpolitiker gereizt, deshalb sind die Bildvergleiche auch etwas weitergefasst zu lesen.
Die durchgehende Kleinschreibung (ohne Zeichensetzung) ist für mich eine gewollte Zurücknahme der Textgestaltung zugunsten der Aussage, wobei ich bei den (Lyrik)Lesern die Bereitschaft zu flexiblem intuitivem Lesen voraussetze.
Danke fürs Auseinandersetzen mit dem Text und LG
Perry

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