Hallo Chip,
dein "ach Du meine Güte" gebe ich gern zurück, denn wohin hast Du dich denn da vergalloppiert.
"s1 dem grammatikalischen bezug entlang gedacht nehme ich die nasse hölle einer hochbrücke."
(Freie) Lyrik verlässt manchmal die eingefahrenen Grammatikpfade und stellt Bezüge freier dar.
"s2 dem sprachgebrauch entspräche das kleinere nicht kürzere übel.
die röhren lassen an tunnel denken. sind wir noch vor der brücke oder wo?"
Das kürzere bezieht sich auf den kürzeren Weg durch die Tunnelröhren, die Auffahrt zur Brücke wird deshalb nicht gewählt.
"s3 unterirdisch eingetunnelt (s)albt kein elbwasser.
im rahmen geltender dichterischer freiheit tropft angstschweiß von betondecken."
Es "albt" nicht das Elbwasser sondern das Gehirn des LI bringt albtraumhafte Vorstellungen hervor. Was tropft ist das Kondenswasser von der Tunneldecke.
"s4 wieder vor dem tunnel stürzen lemminge über klippen unterirdisch in denselben? hach du meine güte - tschüs chip"
Das LI denkt nach der überstanden Durchfahrt an die, die das noch vor sich haben. In seiner Vorstellung entsteht das Bild der in einer langen Reihe wandernden Lemminge, die blindlings in den Tod rennen. Neuere Erkenntnisse haben übrigens erbracht, dass es sich dabei um eine Populationsflucht handelt.
Vielleicht hilft Dir das weiter, mir hat dein Komm leider keine verwertbaren Erkenntnisse erbracht.
LG
Perry