Zitat
Gestopft ist das Maul in letzter Minute
dem Kerl oder Weib.
Der Mensch liegt im Blute für Würmer und schweigt.
Das Fleisch ist verfault, gefressen das Gute
im Laufe der Zeit.
Verklemmt knirrscht die Luke, vom BlausStein verkeilt.
Der Geist, dem es graut, entfleucht aus der Truhe.
Der Grube enteilt
aus untoter Ruhe, wer Steine zerbeißt
Ein heftiger Text im Gruftie Jargon, lieber Gheggrun,
mit dem du dich nach einer längeren Pause wieder einführst. Durchaus gelungen, will mir scheinen.
Die Strophen sind thematisch gut gegliedert.
S1 bringt menschliches Leben zum Schweigen und entreißt es dem Diktat der Zeit, oder doch nur fast.
Denn S2 beschreibt den Zerfall mit Witz. Was verweste soll gerade das Gute gewesen sein: Es klemmt
verdammt die Luke und läßt den Leser assoziieren: Nicht nur die.
S3 gelangt endlich beim Geistigen an, der sich als flüchtig erweist, weil vom Grauen erfaßt. Da geraten
selbst die Gedenksteine zum Dilemma. Wer zerbeißt nun die Steine? Liefert der Text eine Empfehlung
zwecks Erlangung von Unsterblichkeit? Nun, ganz so ernst gemeint ist er wohl doch nicht. HG - mcberry