liegen und der sonne zuschauen
beim wandern über fadenläufe
ein wabernder fleck atombrand
dessen matter abglanz
den seewind erträglich macht

strandläufer staken grazil
wie haute couture models
über den sandigen catwalk
nackt bis auf die flügelboas
stürzen möwen in den untergang

Heraufbeschworene apokalyptische Weite, lieber Perry,

die sich hinter einer Strandiylle verbirgt. Als ob du die passende Brückenbildung vom sich verlierenden
Poleis zum Äquator hier nachliefern wolltest. Dein LI zieht sich bestimmt gerade einen Sonnebrand zu.

S2Z4/5: Als Zeilenumbruch gelesen kommt der Text nicht hin. Wieso Möwen in den Untergang stürzen
ist inhaltlich auch nicht vorbereitet: Möwen nackt bis auf die Flügelboas ergibt kein überzeugendes Bild,
denn zum Steuern benötigen sie mindestens noch Schwanzfedern. Ist der Sonnenuntergang angedacht,
als ein lyrisches Stimmungsbild? Dann wäre das Möwenmotiv verzichtbar. Entgeht mir was? HG - mcberry

Hallo mcberry,
ob Dir was entgeht weiß ich nicht. Du hast jedenfalls einige Bezüge zwischen den Bildern herstellen können.
Einen Sonnenbrand zieht sich das LI nicht zu, denn es liegt ja im Schatten. Gedanklich wandelt es aber schon in Richtung gefährlicher Szenarien, denn dass hinter dem wanderden lichten Fleck ein im Atombrand wabernder Glutball steckt, lässt einen sicher nicht ganz kalt.
Da sind dann erotische Fantasien ala Haute Couture Models schon angenehmer zum Träumen, auch wenn diese letztlich mit dem Sonnenuntergang enden.
Was das zeilenübergreifende Lesen anbelangt, ist das ein Kann, kein Muss. So gehören das "nackt bis auf die Federboas" mehr zu den Models, als zu den Möwen. Vielleicht formuliere ich das noch etwas offener.
Danke für deine Sicht und LG
Perry

kein wunder, dass die haute couture neben nackter haut tierische häute und farbenspiele braucht für den ach so neuen einfall direkt nach der natur - die kann es oft besser

Hallo hannes,
ja die Natur kann Vieles besser.
Danke fürs Interesse und LG
Perry