Geliebt sein will der Mensch, man weiß das ja.
Denn fehlt die Liebe, fehlt ihm was am Leben,
er wähnt sich krank, nennt sich gleich Paria
und meint, er lebt sein Leben dicht daneben.
Für Liebe gibt er alles. Sich selbst noch auf.
Wie jeder ist auch er nicht gern allein,
sein ganzes Leben ist ein Hürdendauerlauf.
So muss es sein, soll es denn Liebe sein.
Wer liebt, der muss auch tüchtig hassen können.
Am meisten hasst der Mensch den Nebenbuhler.
Dem will er schlicht am wenigsten vergönnen,
und wenn der weg ist, fühlt er sich gleich cooler.
Auch in Gesellschaft will der Mensch wer sein.
Er kriecht zu Kreuze, buckelt schwer herum.
Er macht sich da nichts vor, trägt seine Pein.
Auch das muss sein, sonst wäre er schön dumm.
Und hat er Pech gehabt, geht ihm was schief,
verflucht er mithin gleich die halbe Menschheit.
In seinem Schmerz fragt er sich positiv:
Wie wär’s denn wieder mal mit Zärtlichkeit?