aus der stille gefallene worte
eher schreie aus dunkelspalten
starren glühende augen

auf abriss harrende häuser
renditeobjekte zwischenzeitlich
wohnt mehr haust zwielichtiges

in den runtergekommenen räumen
überlebende einer geschichte
die laut fast schrill anprangert

Lieber Perry,

sie sollten nicht übersehen werden, diese Verse, zumal sie laut sein wollen: "Aus der Stille gefallen" ist
eine lyrische Interpretation, die ich noch nirgendwo las, sowenig wie Schreie aus Dunkelspalten. Und
brauche ich doch nur die Nachrichten einzuschalten, dann fallen ihre Inhalte über mich her.
Die erste Strophe sagt mir am Meisten. Die gedankliche Verbindung zu abrissfähigen Renditeobjekten
gelingt jedoch mühelos. Es sind die heruntergekommenen Schlagzeilen, Kollateralschäden ihrer eigenen
Geschichte, deren Augen irgendwann zu glühen beginnen. Sie durchdringen die Dunkelheit ohne sie zu
erhellen, dafür reicht ihre Kraft nicht aus.

Mir gefallen die morbiden Zeilen, ihre unaufdringliche lyrische Hochsprache. Gerne gelesen - mcberry

Hallo mcberry,
schön, dass Du immer mal wieder nach Unbesprochenem fischt.
Ja sie werden leicht übersehen, die Abrissbaustellen des Lebens. Oft winken bessere Alternativen und man lässt das Abgewohnte einfach zurück. Nur Nachts sieht man zuweilen seine glühenden Augen und hört die schrillen Schreie der Aufgegebenen.
Danke für die "Hochsprache" und LG
Perry

Hallo hannes,
danke für die Übertragung ins Körperliche. Die Arterienverkalkung lässt grüßen.
Gruß
Perry