#1

Strategie

in Philosophisches und Grübeleien 15.04.2013 08:41
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Dein Gegenüber muss nicht alles wissen.
Der weiß genug von dir, weiß längst Bescheid.
Der spannt doch bloß auf neue Leckerbissen.
Und du? Bedauerst die versäumte Zeit.

Der kluge Mensch verschweigt. Er räuspert sich
und sagt dir - erst mal nichts. Denkt sich sein Teil.
Der prescht nicht vor, das wäre abträglich,
schießt erst, wenn du geredet hast, den Pfeil.

So macht es die Regierung, die wir haben.
Zwar redet sie, doch sagt sie damit nichts.
Man sieht sie an die Rednerpulte traben
und freut sich ihres heiteren Gesichts.

Ja, kann man denn den Leuten alles sagen?
Das hält doch keiner durch, der geht kaputt.
Es ist so einfach: Man stellt keine Fragen.
Und später dann besichtigt man den Schutt.


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#2

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in Philosophisches und Grübeleien 15.04.2013 09:38
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 14.01.2019 10:58 | nach oben

#3

RE: Strategie

in Philosophisches und Grübeleien 16.04.2013 09:22
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Danke, Joame, fürs Reinsehen und das Feedback. Zur letzten Zeile: Du bist für eine Steigerung (Gradation) - aber es gibt nicht nur die Steigerung ins Dicke, sondern auch die ins Trockene. Hat mit dem Autor selbst, aber auch mit Sprachgefühl zu tun. Ich bin für den trockenen Schluss. Ich will dir nicht zu nahetreten - ein bisschen stört mich dein Auftritt, er kommt herüber, als ob hier jemand schreibt, der die Berechtigung hat, Texte oder Teile von Texten zu zensieren - auch wenn du das gar nicht beabsichtigst, wie ich annehme.

Da muss ich dich enttäuschen: Nichts mit Routine. Meine Texte sind Einzelanfertigungen, ich brüte und schwitze über jedem Wort, auch wenn man das dem fertigen Text nicht mehr ansieht. Und so soll es ja auch sein, das ist ja die Absicht, dass da nichts mehr nach Schweiß riecht. Vielleicht färbt der Lyriklehrgang ein bisschen ab, obwohl man da nicht lernt, wie man Gedichte schreibt, aber das Drumherum weitet ein bisschen den Blick, und man kann z. B. was mit den Begriffen Parallelismus oder Asyndeton was anfangen und kriegt einen fundierten Überblick über das Lyrische. Hört sich übrigens alles schlimmer an, als es ist. Aber danke für das Angebot, mir beim Stufenerklimmen helfen zu wollen.

So ganz begeistert bin ich noch nicht von dem Werk, da passt noch eventuell eine Übergangsstrophe zwischen 2 und 3 hinein. Aber da übermannte mich die mir angeborene Faulheit, und so fehlt der Übergang. Ein Glück, dass du nicht mein gewesener Dozent bist.

Gruß, Elektra


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