#1

Nachbarn II

in Philosophisches und Grübeleien 13.04.2013 10:27
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Man wohnt für sich, da oben, vierter Stock.
Das Haus hat zwölf Etagen, das hält wach.
Man hat sich dran gewöhnt, an seinen Block,
vergibt schon mal den nachbarlichen Krach.

Doch keiner will vom andern etwas wissen.
Es reicht schon, was man durch die Wände hört.
Und auf der Treppe grüßt man sich beflissen,
verschluckt, was an dem andern sonst noch stört.

Man ignoriert sich, geht sich aus dem Wege.
Und lässt die Tür zu, hört man davor Schritte.
Der soll verschwinden, ist doch sonst so rege!
Das hat sich eingespielt, ist hier so Sitte.

Der Nachbar ist der Fremde, fast schon Feind.
Dass der hier wohnt! Was treibt der eigentlich?
Wie hat der neulich diesen Blick gemeint?
Die Fragen stellt man sich. Rein nachbarlich.

Ganz anders war das alles mal. Man weiß.
Heut lebt man mit sich selbst in Ignoranz.
Man hat sich dran gewöhnt. Auch das der Preis.
Man huscht vorbei. Ein Leben auf Distanz.


woerterwelt.jimdo.com
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#2

RE: Nachbarn II

in Philosophisches und Grübeleien 20.07.2013 05:28
von gheggrun | 377 Beiträge | 377 Punkte

Hallihallo, Elektra!
Beim Lesen deiner Gedichte fällt mir der häufige Gebrauch von "man ... .."
auf. (S5 gleich 4mal)
Ein genauer bestimmtes LI würde m.E. deinen Werken gut tun und
vom Mainstream des (An-)Klagens bzw. Jammerns abheben.
FG


Hastanirwana
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