der eisbär wechselt auf eine größere
in richtung süden treibende scholle

aus den wellen taucht eine robbe auf
bietet fisch für eine mitfahrgelegenheit

nur die möwe über ihnen ist eine drohne
die ihre raketen auf flüchtende lenkt

und was passiert morgen

So treiben wir einer ungewissen Zukunft entgegen, lieber Perry,

wobei die raketenflüchige Drohne auf einem besonders verlorenen Posten sitzt.
Fabelähnlich beschrieben eine Gemeinschaftsbildung von Tieren im Überlebenskampf, deren Schicksal wie eh
und jeh voneinander abhängt. Allein das Symbol technischen Fortschrittes hängt ausgegrenzt in den Wolken,
dient wahrscheinlich nur der Aufklärung: den Untergang zu bezeugen. Sehr interessanter Text. HG - mcberry

Ein sehr schwermütiger Text, der mir außerordentlich gut gefällt. Nur mit der permanenten Kleinschreibung habe ich so meine Probleme. Ich denke, dass man mehr Akzente setzen kann. Inhaltlich brauche ich ja wohl nichts zu sagen, ausser, dass ich den Text verstehe und mit der Logik konform gehe.

Gemerle

Hallo mcberry,
jede Gesellschaft braucht ihre Werte, in unserer scheint die Unversehrtheit des Anderen dem Schutz des eigenen Lebens bald geopfert zu werden. Das mit der Fabel hast Du gut erspürt, Eisbär und Robbe -selbst Fressfeinde- schließen einen Frieden auf Zeit, um zu überleben. Anstatt den Weltfrieden aller anzustreben, versuchen wir stattdessen die Widersacher zu töten. Der Weg zum Frieden ist sicher noch weit und steinig, aber wir sollten wenigstens in die richtige Richtung gehen.
Was die Drohne anbelangt, ist sie nur das Werkzeug, Auge und Hand unseres Versagens.
Danke fürs Interesse und LG
Perry

Hallo Gemerle,
schwermütig würde ich nicht sagen, vielleicht enttäuscht, dass wir immer noch nicht in der Lage sind unsere Konflikte auf friedliche Art zu lösen.
Was die Form anbelangt, überlasse ich es absichtlich dem Leser seine Akzente selbst zu setzen.
Danke fürs Reinspüren und deine Einschätzung.
LG
Perry

Perry, sei nicht so schüchtern.
Du hast eigentlich so viele drückende Probleme verwoben, dass man dein Gedicht mehrmals lesen muss.

Zuerst stellst du die Menschen mit Tieren gleich.
Dann, hältst du den Menschen den Spiegel vor. Die Mitfahrgelegenheit bezeugt den Glauben der Menschheit, dass alles käuflich ist.

Gem

edit: denn zu den
edit2: geich zu gleich

alles ist käuflich.

die Märtyrer und Idealisten sind ausgestorben

Hallo Gemerle,
das hat nichts mit Schüchternheit zu tun, sondern mit der Zurückhaltung des Autors, der nur Bilder als Interpretationsplattform liefert.
LG
Perry

Hallo Bärlauch,
es gibt sie noch die Idealisten (z.B. Green Peace), wobei deren Ruf stellenweise auch schon angeschlagen ist.
Was Märthyrer anbelangt, mögen sie vielleicht schmerzvolle Zeichen setzen, ändern wird sich aber erst etwas, wenn wir unser Eigenwohl hinter das Gemeinwohl setzen.
LG
Perry