#1

Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 07:25
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Der Menge Beifall gibt dir niemals Ehre,
du selbst fühlst, was du deine Ehre nennst.
Der Tagesruhm ist dienlich der Karriere,
von dem du dich zuweilen ungern trennst,
doch dir bleibt nichts als grämliche Misere,
wenn du nicht mehr im tiefsten Innern brennst.
Dem Eitlen gönne, was ihm Stolz einbringt.
Besteh vor dir - dein Leitspruch unbedingt.


woerterwelt.jimdo.com
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#2

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 10:33
von mcberry • Administrator | 3.230 Beiträge | 3490 Punkte

Nur weise Unterrichtung diene dir zur Lehre
aus dicken Schwarten, deren Text du kennst.
Zeig' Fleiß, auf daß dein Wissen sich vermehre.
Weh' dir, wenn du einmal die Schule schwänzt!

zuletzt bearbeitet 17.02.2013 10:56 | nach oben

#3

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 10:57
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Naja Elektra, das ist wie gewohnt ein gutes Stück. Aber warum legst du keinen Wert auf die Strukturierung?
Vielleicht bin ich kein guter Kritiker, weil ich eher Konzept schreibe. Aber das Gedicht würde besser dastehen, wenn du es zerklüftest.

Denk ich mal

Gem

edit1: Rechtshreifehler


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

zuletzt bearbeitet 17.02.2013 10:58 | nach oben

#4

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 11:26
von yaya (gelöscht)
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Was ist denn hier los?

Elektra schreibt, wie gewohnt, einen guten Beitrag. Und sofort wird das Gedicht auseinander genommen.
Der 1. Kommentar geht an der Kernaussage des Textes: Folge deiner inneren Bestimmung, voll vorüber.
Na ja, unser Li wird sich im Unterrichtsstoff kaum wiederfinden und wahrscheinlich die Schule schwänzen.
Der 2. Kommentar will die Stanze zerklüften, weil sie umstrukturiert besser ins Konzept (welches?) paßt.

Kann es sein, daß Elektra inhaltlich einen wunden Punkt getroffen hat? Also mir gefällt das Gedicht und ich
würde mich wundern, wenn sich solche Kommentare als hilfreich erweisen, es weiter zu bringen. Der meine
eingeschlossen, wie mir gerade auffällt. Wahres Kunstschaffen bringt eben Leiden mit sich. Grüße von Yaya

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#5

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 13:27
von Gemini • Long Dong Silver | 3.094 Beiträge | 3130 Punkte

Yaya? Na klar wird das Gedicht ausernandergenommen.

Welcome to the Tümple


Über mich erzählten sie endlose Schrecklichkeiten und Lügen, dass einem schier die Phantasie platzen wollte. Offenbar stärkte es sie innerlich, derart über mich herzuziehen, es brachte ihnen Gott weiß welche Art Mut, den sie brauchten, um immer erbarmungsloser zu werden, widerstandsfähiger und regelrecht bösartig, um durchzuhalten, um zu überstehen. Und auf diese Weise schlecht zu reden, zu verleumden, zu verachten, zu bedrohen, das tat ihnen ganz offenbar gut.

L.F Celine

zuletzt bearbeitet 17.02.2013 13:30 | nach oben

#6

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in Philosophisches und Grübeleien 17.02.2013 17:41
von Joame Plebis | 3.690 Beiträge | 3826 Punkte

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zuletzt bearbeitet 15.01.2019 20:45 | nach oben

#7

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 18.02.2013 08:04
von Elektra | 250 Beiträge | 250 Punkte

Liebe Kommentatoren,

zunächst mal meinen allerherzlichsten Dank, dass ihr in die kleine Stanze reingesehen habt. Da habe ich wohl einen wunden Punkt getroffen? Nicht schlecht, Herr Specht. Es war nur so eine Überlegung für mich, eher ein Selbstgespräch, wenn ich so in der Rückschau all die Dummheiten und Ungereimtheiten, die von Mitautoren schon mal geäußert wurden, an mir vorüberziehen lasse und die bizarrsten Äußerungen der Autoreneitelkeit belächle.

Es ist ja auch altgewohnte Praxis, wenn man gegen Inhaltliches keine Argumente hat, sich an der Form zu reiben.
Das, so verstehe ich es, tut Gemini, und er glaubt sich sehr sicher - er schreibt "Konzepte" statt Gedichte. Nun ja, jeder, wie er kann. Apropos Struktur: Eine der strukturiertesten Gedichtformen ist die Stanze.

Mcberry schreibt vier gereimte Zeilen, deren Bezug zu meinem Gedicht mir nicht ganz klar ist. Ich kann und will mich dazu nicht äußern, danke ihm aber sehr für die Mühe.

Yaya, du siehst durch. Genauso funktioniert es. Wie recht du hast: Wer schreibt, muss leiden. Vor allem dann, wenn er anscheinend in verborgenen Nestern stöbert und fündig wird. Dafür steht eine ganze Phalanx berühmter Dichter nicht nur der deutschen Literatur. Aber wie gesagt: Besteh vor selbst. Danke für deinen klugen Kommentar.

Ganz allgemein: Ich kann diese klassische Stanze natürlich auch "modernisieren": Ey, du, brauchste Echo? usw. usw.

Es hat sich wohl noch nicht überall herumgesprochen, dass es verschiedene Stilebenen gibt. Auch scheint es noch etwas unbekannt zu sein, dass es so etwas wie eine lyrische Sprache gibt. Natürlich entsteht ein gewisser Reiz, wenn man einer klassischen Form sprachlich einen modernen Touch gibt, das muss dann aber mit dem Inhalt korrespondieren. Oftmals ist aber Unwissenheit, auch Unbelesenheit schuld daran,
wenn ein Autor kein sauberes Deutsch schreiben kann. Und das saubere Deutsch macht mir ja offensichtlich Mcberry zum Vorwurf.

Unser gegenwärtiges Deutsch, das hast du, Joame sehr gut herausgearbeitet in deinem Gedicht, fußt auf Schablonen, Neusprech, dringt nicht in die Tiefe der Sprache ein und verflacht auf diese Weise fast jeden Gedanken. Das ist nicht immer, aber oft Absicht. Nur nicht nachdenken, wie schon der alte Brecht höhnte. Dein Gedicht, Joame, korrespondiert mit meinem, es unterstützt meine Aussage. Ich finde es ausgezeichnet geschrieben und eigentlich schade, dass du es unter mein Gedicht gepostet hast. Meinen besten Dank für dieses gutgemachte Gedicht, Joame.

Jaja, der wunde Punkt. An dem jeder Autor mehr oder weniger leidet. Wobei ich glaube, dass meine Stanze eben nicht nur die Literatur und den "Dichterruhm" meint, sondern auch eine allgemeine Lebenssicht ausdrückt. Und vielleicht ist es auch das, was stört?

Noch mal meinen besten Dank an euch alle.
Elektra


woerterwelt.jimdo.com
zuletzt bearbeitet 18.02.2013 08:17 | nach oben

#8

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 01.03.2013 15:34
von zonkeye (gelöscht)
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Das Original ("Die Ehre dieser Welt" von Thedor Fontane) geht so: Die Ehre dieser Welt

Anmerkung der Redaktion:
Bitte keine Gedichte anderer Autoren in den Thread stellen, sondern per Link darauf verweisen.

zuletzt bearbeitet 01.03.2013 16:37 | nach oben

#9

RE: Worauf es ankommt (Stanze)

in Philosophisches und Grübeleien 02.03.2013 15:41
von zonkeye (gelöscht)
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Hallo Redaktion,

gilt das auch für die Plagiatorin oder nur für den, der ein Plagiat kritisert?

lg z

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