Die Jahre fielen mir durch beide Hände.
Ich frage, wo sind sie denn nur geblieben?
Ich hoffe jetzt nicht mehr auf eine Wende,
ich habe Zukunft gänzlich abgeschrieben.

Und fragt mich wer, warum denn dies so sei,
so könnte ich es ihm wohl kaum erklären.
Die Zeit hängt an mir wie ein Scheffel Blei,
und wieder finde ich mich dann im Leeren.

Man macht bestimmte Fehler einmal nur,
bezahlt dafür mit seinem Selbst, der Seele.
Was kommt, ist wenig mehr als Prozedur,
und meine Zeit kennt keine Parallele.

Es gab mal einen Stern, sehr hell, sehr fern.
Ihn zu vergessen will mir nicht gelingen,
obwohl es üblich ist und hochmodern -
ich müsste über meinen Schatten springen.

Hallo Elektra,
wehmütig klingende Worte - Bedauern, aber auch Trotz, schwingen für mich mit.
frdl. grüßt
Uschi

Hallo Elektra,

diese wehmütigen Verse kommen sehr gut bei mir an.
Die vielen Ich Wendungen der ersten Strophe fielen mir auf. Willst du damit auf eine egozentrische Selbstumkreisung des lyrischen Ichs hinweisen? Soll die Erkenntnis reifen, daß es aus sich herausgehen muß, um seinem Stern näher zu kommen?
Sich im E-literatum einzuloggen wäre schon mal ein Anfang. Herzlich willkommen! Grüße von Yaya

Hallo Kara und yaya,

ich bedanke mich freundlich für eure Kommentare. Yaya, die dreimalige Anapher "ich" hat die Bedeutung, dass das LI
allein ist, grübelt und kaum zu Schlüssen kommen kann.

Lieben Gruß
Elektra