Es war wohl am 6. Tag der Welterschaffung, als Gott der Meinung war, es sei an der Zeit den Pflanzen und Tieren ein intelligentes, aufrecht gehendes, perfektes Wesen an die Seite zu stellen. Denn erst dann, so entschied er, sollte seine Schöpfung komplett sein.
In unseren Tagen gibt es nicht wenige, die sagen: Hätte er es mal nur gelassen!
Nun, was waren Gottes Beweggründe für seine Tat? Warum, zum Kuckuck, hat er den Menschen erschaffen? Hatte er doch so wunderschöne Lebewesen wie den Tiger, den Adler, den Delfin und die Libellen geformt und ihnen Leben eingehaucht.
Aber die Wahrheit ist, Gott war vor allem von einer Spezies fasziniert. Von den Affen. Insbesondere von Gorillas und Schimpansen. Er war der Überzeugung, dass diese von allen seinen Geschöpfen am Gelungensten waren.
Doch sie schienen ihm nicht hundertprozentig perfekt. Es fehlte noch eine Kleinigkeit. Vielleicht eine Winzigkeit mehr Intellekt, einen Hauch mehr Eleganz, einen Deut mehr Ästhetik sowohl im Aussehen, als auch in den Bewegungen.
Also dachte er darüber nach, wie er die Affen vollkommener machen könnte.
Und nach einigen Versuchen war ihm das Modell Mensch geglückt.
Er hatte, wie es sich bei den Affen und den meisten anderen Tieren bewährt hatte, einen männlichen und einen weiblichen Menschen kreiert. Diese Kombination war mühelos in der Lage den Fortbestand der Art zu garantieren.
Nachdem Gott gesehen hatte, dass ihm das Gesamtwerk Erde seiner Meinung nach hervorragend gelungen war, wandte er sich anderen Aufgaben zu.
Leider stellte sich erst später heraus, dass seine letzte Kreation doch nicht so perfekt war, wie von seinem Schöpfer geplant.
Die Hardware war und ist ja hervorragend kompatibel und lässt beide Teile eine Menge körperlichen Spaß miteinander zu haben.
Aber in der Software liegt der Hund begraben:
beide haben zwar den gleichen freien Willen, beide haben aber unterschiedliche Auffassungen und Lösungsansätze bei gleichen Problemen,
beide haben unterschiedliche Emotionen bei gleichen Reizen,
beide reagieren unterschiedlich auf äußere Einflüsse,
beide handeln unterschiedlich bei gleicher Aufgabenstellung;
um nur mal ein paar der unzähligen Differenzen aufzuzeigen.
Als würden diese Diskrepanzen den menschlichen Alltag nicht schon genug erschweren, gibt es eine noch viel größere Kluft zwischen den Geschlechtern, als die eben beschriebenen. Etwas, das Aggressionen heraufbeschwört und uns an den Rand des Wahnsinns treiben kann.
Etwas, das zuweilen sogar zu Kriegen geführt haben soll und deshalb ein umfassendes Update dringend erforderlich macht:
Im Grunde sind beide Geschlechter bereit, ihre physischen Eigenheiten zur beiderseitigen Freude und umfassenden Zufriedenheit zu nutzen, leider jedoch meist zu unterschiedlichen Zeiten und Gelegenheiten.
Was die Verwirrung komplett macht, ist die Tatsache, dass die Frau dieses Missverhältnis normal und völlig undramatisch findet.
Der Mann jedoch ist total verstört und ratlos.
Er wartet auf ein klares und unmissverständliches Zeichen.
Stundenlang, Tagelang, Jahrelang...